Jawory (Dębnica Kaszubska)

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Jawory
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Jawory (Polen)
Jawory (Polen)
Jawory
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Słupski
Gmina: Dębnica Kaszubska
Geographische Lage: 54° 19′ N, 17° 25′ OKoordinaten: 54° 19′ 10″ N, 17° 25′ 6″ O
Einwohner: 146 (30. September 2013[1])
Postleitzahl: 76-248
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig

Jawory (deutsch Gaffert) ist ein Dorf im Powiat Słupski (Stolper Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

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Das Dorf liegt in Hinterpommern, an der Ostseite des Urstromtals der Schottow, etwa 32 Kilometer südöstlich der Stadt Słupsk (Stolp), 35 Kilometer südwestlich der Stadt Lębork (Lauenburg i. Pom.) und drei Kilometer nordwestlich des Dorfs Unichowo (Wundichow).

Das ehemalige Rittergut Gaffert war in älterer Zeit, belegt ab dem Jahr 1376, ein Lehen der Familie Pirch; überliefert ist der alte Ortsname Chawarthi.[2][3] Um 1784 gab es in Gaffert ein Vorwerk, eine Wassermühle, vier Bauern, vier Kossäten, einen Schulmeister, auf der Feldmark des Dorfs ein Vorwerk, die Gaffertsche Schäferei, zwei Holzwärterkaten, Zeglin und Sofad oder Rostocken genannt, und insgesamt 19 Haushaltungen.[4] Das Gut wurde von der Pirch-Tochter Dorothea von Pirch geerbt, die um 1800 Ignaz Alexander von Mach ehelichte. Seither befand sich das Gut bis 1945 im Besitz der Familie Mach. 1880 ließ Edmund Alexander von Mach ein schlichtes, jedoch geräumiges Gutshaus erbauen. Letzter Besitzer des Guts vor 1945 war der ehemalige königlich-preußische Landrat Albrecht von Mach und Pächter dessen Sohn Joachim Albrecht von Mach († 1942 in Russland). Erbe wurde der jüngste Sohn, Siegfried von Mach.

Im Jahr 1925 standen in Gaffert 52 Wohngebäude, und es wurden 375 Einwohner gezählt, die auf 68 Haushaltungen verteilt waren.[5] 1939 wurden 67 Haushaltungen und 312 Einwohner gezählt. Außer dem Gut mit einer Betriebsfläche von 825 Hektar gab es in Gaffert 23 landwirtschaftliche Betriebe.

Am 1. April 1927 hatte das Gut Gaffert eine Flächengröße von 820 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 225 Einwohner.[6] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Gaffert in die Landgemeinde Gaffert eingegliedert.[7]

Die Gemeindefläche war 1045 Hektar groß. Die Gemeinde bestand aus insgesamt vier Wohnorten:

  • Gaffert
  • Grünheide
  • Hedwigshof
  • Malenz.

Vor Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Gaffert zum Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Gaffert war dem Amtsbezirk Wundichow zugeordnet.

Gegen Kriegsende wurde Gaffert am 8. März 1945 von der Sowjetarmee eingenommen. Ein Treck mit Dorfbewohnern, der frühmorgens in Richtung Groß Nossin, Lauenburg und Gotenhafen gezogen war, wurde von sowjetischen Truppen überrollt und musste umkehren. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Gaffert wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Jawory‘ verwaltet. Die Dorfbewohner wurden in der Folgezeit von der polnischen Administration aus Gaffert vertrieben.[8]

Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 153 und in der DDR 59 aus Gaffert vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[8]

Heute hat das Dorf etwa 150 Einwohner.

Der Ort ist über eine Chaussee zu erreichen, die bei dem Dorf Budowo (Budow) in nördlicher Richtung von der Wojewodschaftsstraße 210 abzweigt.

Persönlichkeiten: Söhne und Töchter des Ortes

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  • Marie Raschke (1850–1935), Juristin, engagierte sich in der Frauenbewegung
  • Edmund von Mach (1870–1927), deutsch-amerikanischer Kunsthistoriker, Hochschullehrer, Autor und Übersetzer
  • Gaffert, Dorf und Rittergut, Kreis Stolp, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Gaffert (meyersgaz.org).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 156–157 (Google Books).
  • P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 86–87 (Google Books).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 962–963, Ziffer 42 (Google Books).
  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 463–466 (Ortsbeschreibung Gaffert; PDF)

Einzelnachweise

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  1. Website der Gmina Dębnica Kaszubska, Gmina w liczbach (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive), abgerufen am 31. Juli 2014
  2. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon. Band 4, Leipzig 1837, S. 37–38.
  3. Christian Friedrich Wutstrack: Nachtrag zu der Kurzen historisch-, statistisch-, statistischen Beschreibung des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1795, S. 258.
  4. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 962–963, Nr. 42.
  5. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Gaffert im ehemaligen Kreis Stolp (Memento vom 13. August 2019 im Internet Archive)
  6. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 400 (Google Books).
  7. Amtsbezirk Wundichow (Territorial.de)
  8. a b Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 466 (Online; PDF)