Jerchel (Milower Land)
Jerchel Gemeinde Milower Land
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Koordinaten: | 52° 29′ N, 12° 21′ O | |
Höhe: | 30 m | |
Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 | |
Postleitzahl: | 14715 | |
Vorwahl: | 033870 | |
Lage von Jerchel in Brandenburg
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Gutshaus in Jerchel (2015)
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Jerchel ist ein Ortsteil der Gemeinde Milower Land im Landkreis Havelland in Brandenburg, (Deutschland).
Geografie und Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Jerchel liegt an der L 96, direkt an der nordwestlich verlaufenden Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Nördlich fließt die Havel und verläuft die B 102.
Zum Ortsteil Jerchel gehören die Wohnplätze Ausbau Jerchel und Luisenhof.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 16. Jahrhundert entstand auf dem Dorfanger eine Fachwerkkirche.
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Jerchel und der Gutsbezirk Marquede mit der Landgemeinde Jerchel vereinigt.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Jerchel ohne die Ortsteile Marquede und Schäferei nach Nitzahn eingemeindet.[2]
Am 1. Januar 1957 wurde der Ortsteil Jerchel wieder aus der Gemeinde Nitzahn ausgegliedert und entstand als politisch selbstständige Gemeinde neu.[3] Die Kirche war in den 1970er Jahren in einem desolaten Zustand und wurde in den 1980er Jahren abgerissen.
Ende 2021 wurde mit dem Umzug einer Kapelle aus Kleinwudicke begonnen, deren neuer Standort in Jerchel die historischen Kirchenglocken des Ortsteils beherbergt.[4] Das Bauwerk ist gleichermaßen eine Fahrrad- und Kulturkirche und sozialer und kultureller Treffpunkt des Dorfes.[5] Im September 2023 wurde die Kirche am neuen Standort eingeweiht.[6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt von Rot und Gold, oben ein goldenes Schloss mit nach oben hin abgesetztem Dach, einem mittig über von schwarzem Geländer begrenzten Treppenstufen gewölbten schwarzen Eingang mit zwei nach außen geöffneten Flügeltüren, rechts und links davon je vier schwarze Fenster mit goldenen Fensterkreuzen, darüber je ein Sims. Unten ein roter Hahn mit silberner Bewehrung und Blesse auf einem Bein stehend, das andere angehoben.“[7] | |
Das Wappen wurde vom Heraldiker Jörg Mantzsch aus Magdeburg gestaltet und am 18. Dezember 2012 unter der Registratur 7 BR in die Deutsche Ortswappenrolle (DOWR) des HEROLD eingetragen und dokumentiert. Gestiftet wurde es vom Kulturverein Milower Land e. V., um es als Symbol der örtlich-lokalen Identität außerhalb von Amtshandlungen zu führen. |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Milower Land sind für Jerchel zwei Baudenkmale aufgeführt:
- ein Ganzmeilenstein nordwestlich der Ortslage
- Das Gutshaus (Rotdornweg 3–3c, 5), ein eingeschossiger Bau mit einem Mansarddach, wurde 1772 erbaut. Der Vorgängerbau war abgebrannt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 223.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 33–34.
- ↑ Thilo Schmidt: Gemeindeleben in Brandenburg - Eine Kirche zieht um. In: Deutschlandfunk Kultur. 27. Oktober 2021, abgerufen am 3. Januar 2022.
- ↑ Magdalene Wohlfahrt: Eine Lücke im Dorfbild wird geschossen – Der Umzug einer Kapelle, veröffentlicht in Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Offene Kirchen 2021, S. 82 und 83.
- ↑ Uwe Hoffmann: Milower Land: Wiederaufbau der Kapelle in Jerchel - Gotteshaus stand zuvor in Kleinwudicke. In: Märkische Allgemeine Zeitung. 3. August 2024, abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Alexander Hoffmann: Kommunale Wappenschau. In: HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften (Hrsg.): Der Herold, Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Nr. 1-2/2016. Selbstverlag, Berlin 2016, S. 285.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jerchel auf milow.de