Johann David Schleuen
Johann David Schleuen der Ältere[1][2] (* 12. Mai 1711 in Berlin; † 9. März 1771[3]) war ein deutscher Kupferstecher und Verleger.[3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann David Schleuen war ein Sohn des Fuhrmanns David Schleue (Schley). Das Handwerk des Kupferstechers erlernte er bei Georg Paul Busch. Im Jahr 1736 heiratete Schleuen Barbara Sophia Falcke, Tochter eines Huf- und Waffenschmieds.
Bekannt wurde Schleuen durch zahlreiche von ihm herausgegebene Stadtpläne von Berlin und Potsdam sowie Karten des Parks von Sanssouci. Außerdem stellte er Veduten beider Städte und Ansichten einzelner Gebäude dar. Ereignisse seiner Zeit hielt er in Einzelblättern fest. Zwischen den Jahren 1740 und 1769 rückte er von der fünften Stelle unter acht Kupferstechern in Berlin an die zweite Stelle nach dem Hofkupferstecher Georg Friedrich Schmidt. Auch seine Söhne Johann Georg (1737–1799), Johann Friedrich (1739–1784) und Johann Wilhelm (1748–1812) betätigten sich in seiner Werkstatt, sein Sohn Johann David führte den Verlag weiter.
Von Mai 1765 bis Anfang April 1767 wohnte der Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing zusammen mit seinem jüngeren Bruder Karl in Schleuens Haus. Hier beendete Lessing den Laokoon und Minna von Barnhelm.
Schleuens Ehefrau starb im Alter von 60 Jahren am 16. November 1767.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Charles F. Foerster: Schleuen, Kupferstecher-, Radierer- und Stichverlegerfamilie in Berlin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 106–107 (biblos.pk.edu.pl).
- Fritz Behse: Die Kupferstecher Schleuen, eine alte Berliner Familie! In: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Berlins. Nr. 2, 1942, S. 73–75 (zlb.de).
- Gernot Ernst: Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570-1870. Band 1. 2., durchgesehene Auflage. Lukas Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86732-055-9, S. 678–694.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sylvaine Hänsel: Lavaters Physiognomik im Kontext der Porträtkunst des ausgehenden 18. Jahrhunderts. In: Christian Soboth, Friedemann Stengel (Hrsg.): Der bekannteste Unbekannte des 18. Jahrhunderts: Johann Caspar Lavater im Kontext. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2023, ISBN 978-3-525-56559-9 und ISBN 3-525-56559-3, S. 181 ff.; hier: S. 189 (= Arbeiten zur Geschichte des Pietismus. Band 68) Google-Books
- ↑ Heinrich Ludewig Manger: Heinrich Ludewig Manger’s Baugeschichte von Potsdam, besonders unter der Regierung König Friedrichs des Zweiten. Band 3: Dritter Band, welcher Nachrichten von den Baumeistern, Kassenverwaltern, den übrigen Vorfällen und ein Verzeichniß der verwendeten Baukosten enthält, nebst Register über alle drey Bände. Friedrich Nicolai, Berlin / Stettin 1790, S. VI Iff. (Reprint: Zentralantiquariat der DDR, Leipzig 1987); Google-Books
- ↑ a b Martin Mende: Schleuen, Johann David. Verein für die Geschichte Berlins, November 2010; abgerufen am 14. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Schleuen, Johann David |
ALTERNATIVNAMEN | Schleuen, Johann David der Ältere; Schleuen, Johann David d. Ä.; Schleuen, Johann David der Ältere; Schleuen, Johannes David; Schleuen, J. D.; Schleuen, Johann D.; Schleuen, J. D.; Schleuen, I. David; Schleuen, I. D.; Schleuen, I. D.; Schleuen d. Ältere; Schleuen, sc. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kupferstecher und Verleger |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1711 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 9. März 1771 |
STERBEORT | Berlin |