Johann Heinrich Egli (Komponist)
Johann Heinrich Egli (* 4. März 1742 in Seegräben (Kanton Zürich); † 19. Dezember 1810 in Zürich) war ein Schweizer Komponist und Musikpädagoge. Er gehörte zu den wichtigsten Vertretern der Wetziker Schule.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Heinrich Egli stammte aus einer Familie in der Zürcher Landschaft. Er erhielt seinen ersten musikalischen Unterricht beim Pfarrer und Liederkomponisten Johann Schmidlin. Seit 1760 lebte er in Zürich, wo er autodidaktisch die Werke von Johann Philipp Kirnberger, Friedrich Wilhelm Marpurg und Carl Philipp Emanuel Bach studierte. Als Lehrer für Klavier und Gesang schuf er sich in Zürich einen Namen; unter anderem unterrichtete er auch seinen acht Jahre jüngeren Freund Johann Jakob Walder. Egli spielte zudem im Zürcher Collegium musicum. Zu seinen Freunden zählten Hans Georg Nägeli, Johann Caspar Lavater und der Dichterpfarrer Jakob Hess. Von Lavater hat Egli eine Reihe vor allem patriotischer Texte vertont. Egli haben Gian Battista Frizzonis romanisch sprachigen Liederbücher "Canzuns spirituaelas davart Cristo Gesu, il bun pastur, e deliziusa paschura per sias nuorsas" (Celerina 1765) und "Testimoniaunza" (Celerina 1789) musikalisch stark beeinflusst[1][2].
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schweizerlieder von verschiedenen Verfassern, als ein zweyter Theil zu Hrn. Lavaters Schweizerliedern. In Musik gesetzt von Joh. Heinrich Egli. 1787. (50 Lieder, Librettist Johann Caspar Lavater)
- Schweizerlieder mit Melodieen. 2 Bde. David Bürkli, Zürich 1796–1798 (Digitalisat).
- Lieder der Weisheit und Tugend. Bürkli, Zürich 1811.[3]
- Herausgeberschaft
- Musikalische Blumenlese für Liebhaber des Gesangs und Claviers. 2. Bde., 1786, 1789. Mit Liedern u. a. von Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Abraham Peter Schulz
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nicole Kurmann: Egli, Heinrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Jacob Achilles Mähly: Egli, Johann Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 678.
- Hans Peter Schanzlin: Egli, Johann Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 339 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Johann Heinrich Egli (Komponist) im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Werke von Johann Heinrich Egli bei e-rara
- Noten und Audiodateien von Johann Heinrich Egli im International Music Score Library Project
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans-Peter Schreich-Stuppan: Gian Battista Frizzoni (1727-1800). Ein Engadiner Pfarrer und Liederdichter im Zeitalter des Pietismus. Hrsg.: Holger Finze-Michaelsen. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1999, ISBN 3-905241-96-X, S. 197, 209.
- ↑ Laura Decurtins: Chantai rumantsch! Zur musikalischen Selbst(er)findung Romansichbündens. Chronos Verlag, Zürich 2019, ISBN 978-3-0340-1501-1, S. 100, 123–125.
- ↑ Egli: Lieder. In der Virtuellen Ausstellung der Zentralbibliothek Zürich
Personendaten | |
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NAME | Egli, Johann Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Egli, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Komponist und Musikpädagoge |
GEBURTSDATUM | 4. März 1742 |
GEBURTSORT | Seegräben (Kanton Zürich) |
STERBEDATUM | 19. Dezember 1810 |
STERBEORT | Zürich |