Johann Heinrich Franz Straube

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Johann Heinrich Franz Straube (17731848) war Gürtler und Gelbgießer in Weimar.

Er war Vater des Bildhauers Adolph Straube (1810–1839).[1] Straube sen. besaß als Kunsthandwerker offenbar ein gewisses Ansehen, da er mehrfach im Journal des Luxus und der Moden erwähnt wurde.[2] Von Straube ist im Stadtarchiv Weimar ein Gesuch von 1816 überliefert, worin er um Überlassung eines kommunalen Grundes vor dem Jakobstor an ihn bat.[3] Im Jahr 1787 gewann Straube einen Preis. Er war demzufolge Schüler an der Fürstlich freien Zeichenschule Weimar.[4] Straube wurde ebenso wie sein jüngerer Bruder Carl Wilhelm Siegmund Straube Hofgürtler in Weimar. Er und sein Bruder Carl Wilhelm Siegmund Straube, ebenfalls Gürtlermeister und Miteigner der Werkstatt, wurden am 28. Dezember 1830 vom Großherzog Carl Friedrich mit der silbernen Civil-Verdienst-Medaille ausgezeichnet.[5] Die Arbeiten der Gebrüder Straube wurden als so hochwertig angesehen, dass in wichtigen Räumen des Weimarer Stadtschlosses die Kron- und Kranzleuchter deren Werkstatt zur Anfertigung übertragen wurden.[6] In dieser Werkstatt wurde auch der Sarkophag für den Großherzog Carl August (1757–1828) nach dem Entwurf von Clemens Wenzeslaus Coudray[7] gegossen.[8] Der Sarkophag befindet sich in der Weimarer Fürstengruft. Der Sohn Adolph Straube wiederum führte an dem Sarkophag die Ziselierungsarbeiten aus.

Sarkophag des Großherzogs Carl August, der in der Gelbgießerei von Johann Heinrich Franz und Carl Wilhelm Siegmund Straube gegossen wurde.

Die Werkstatt der Gebrüder Straube befand sich im Grimmenstein, Gerbergasse 3 (heute Gerberstraße 3).[8] Das Gebäude existiert noch.

Im Goethe- und Schiller-Archiv sind drei Kartons des Nachlasses von seinem Sohn Adolph Straube vorhanden.[9]

Einzelnachweise

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  1. Straube, Adolph. In: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 435.
  2. Erwähnungen Straubes im Bestand der ThULB.
  3. archive-in-thueringen.de
  4. Hellmut Seemann (Hrsg.): Anna Amalia, Carl August und das Ereignis Weimar. 2007, S. 74 (books.google.de).
  5. Großherzoglich Sachsen-Weimar-Eisenach’sches Regierungs-Blatt auf das Jahr 1830. Albrecht, 1830, S. 117 f. (books.google.de).
  6. Zu den beiden Gürtlermeistern: Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Band 1). Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH, Weimar 2016, S. 375–386.
  7. Rolf Bothe: Clemens Wenzeslaus Coudray: 1775–1845; ein deutscher Architekt des Klassizismus, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2013, S. 571f., ISBN 978-3-412-20871-4
  8. a b Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Band 1). Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH, Weimar 2016, S. 385 Anm. 46. Die Gerbergasse 3 ist identisch mit der heutigen Gerberstraße 3!
  9. klassik-stiftung.de (PDF; 100 kB).