Johannes Weber (Generalleutnant)

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General Johannes Weber (1752–1799)
Tod des Generals Weber

Johann(es) Weber (* 2. November 1752 in Brüttelen im bernischen Seeland; † 25. Mai 1799 gefallen im Gefecht bei Frauenfeld) war für einen Tag General der Helvetischen Republik.

Er stammte aus einer wenig begüterten aber angesehenen Bauernfamilie, die seit langer Zeit das Amt der Meier ausübte. Seine Eltern waren Abraham Vinzenz Weber (* 1723) und dessen Ehefrau Anna Maria Niklaus aus Müntschemier. Er hatte noch sechs Geschwister, darunter Abraham Vincenz Weber (* 1748), der Ritter der Ehrenlegion und bernischer Oberst wurde.[1][2]

Mit 16 Jahren kam Weber als Page zu Landvogt Samuel von Graffenried. Weber soll aber schon immer in den Militärdienst gestrebt haben. So ging er 1770 mit 18 Jahren als einfacher Soldat in das Regiment May, das in niederländischem Sold stand. Es galt als eines der besten Regimenter und Weber konnte sich fortbilden. So wurde er 1776 Regimentsadjutant, dennoch hatte er wenig Aussichten auf eine Beförderung. In den nationalen Regimenter waren die Aussichten besser, so wechselte er 1779 in das Regiment Dopff[3], dessen Oberst zugleich Chef des Generalquartiermeisterstabes war.[4] Weber wurde hier Leutnant und Regimentsadjutant aber er fand das Regiment in einem verwahrlosten Zustand vor. Es gelang ihm mit Strenge die militärische Zucht wiederherzustellen.[5] Im Ergebnis wurde er 1790 zum Hauptmann befördert. Beim Ausbruch des Ersten Koalitionskriegs wurde er 1793 zum Brigade-Major befördert und 1794 zum Generalquartiermeister-Lieutenant. Nach der Eroberung Hollands durch die Franzosen 1795 verließ die bernischen Regimenter den niederländischen Dienst. Die Batavische Republik hätte die Soldaten gerne behalten aber auch Weber kehrte in die Schweiz zurück. Dort lebte er von einer Pension die das Haus Oranien, den treugebliebenen Offizieren gewährte.

1797 beschlossen die Franzosen in die Schweiz einzumarschieren, wurde das erste Aufgebot der Berner Landwehr aktiviert. Auch Weber wurde reaktiviert und der Oberbefehlshaber der Bernischen Truppen Erlach machte ihn am 8. Januar 1798 zu seinem Generaladjutanten (Chef des Stabes). Weber war Vertreter eines Präventivschlages, war er in einer Denkschrift vertrat. Aber man war der Meinung, dass die Feldbefestigungen und der Landsturm ein Vordringen des Feindes verhindern werden. Kurz darauf rückten zwei französische Divisionen gegen Freiburg, Solothurn und Bern vor (Franzoseneinfall). In der Nacht vom 1. auf den 2. März wurde Freiburg besetzt, die zweite Division rückte über Biel an der Aare gegen Solothurn vor. Der Kommandant von Büren Oberst Rudolf von Grieffenried zeigte sich überfordert und nach einem kurzen Gefecht mussten sich die Schweizer unter Weber aus Büren zurückziehen. Die französische Vorhut folgte und besetzte bald Solothurn. Unterdessen trieb die zweite Division die Berner von Freiburg aus kommend vor sich her. Weber gelang es am 4. März die Fliehenden zwei Stunden von Bern zu sammeln. Mit nur 1800 Mann gelang es ihm die Franzosen bei Neuenegg aufzuhalten bis Verstärkung eintraf. Es gelang die Franzosen zu schlagen, aber am 5. Mai erschien ein Kurier aus Bern mit der Nachricht das Bern kapituliert habe. Der Zorn richtete sich gegen die Offiziere: der General Erlach wurde bei Wichtrep erschlagen, Weber wurden Pferd und Gepäck gestohlen. Die Reste liefen auseinander und auch Weber kehrte für den Rest des Jahres nach Hause zurück, während vereinzelt noch bis zum Ende des Jahres 1799 in Teilen der Schweiz gekämpft wurde.

Die neue entstandene Helvetische Republik stellte danach 18.000 Schweizer für die Franzosen. Weber ließ sich überreden Chef des ersten Halbbrigade zu werden. Er trat den Posten am 11. Januar 1799 an. Eine richtige Organisation gab es nicht, Offiziere ohne ausreichende Kenntnisse wurden ernannt letztlich wurden aus 2 Legionen und 3 Bataillonen auf Befehl Napoleons ein Regiment von 2000 Mann gebildet. Einsprüche von Weber wurden ignoriert. Das Regiment sollte im Rahmen des Zweiten Koalitionskrieges gegen Österreich ins Feld ziehen. Da es weiter weniger als die geforderten 18.000 Mann waren, wurden zusätzlich 21.000 Mann vom Landwehr eingezogen. Als Kommandeur war Weber vorgesehen, der dafür am 28. März 1799 zum Brigadier ernannt wurde. Webers Vorgesetzter war der französische General Jacques Desjardin.

Nach der Niederlage bei Stockach mussten die Franzosen die östliche Schweiz räumen. Ihnen folgten zwei österreichische Armeen. General André Masséna wollte eine Vereinigung verhindern. Er schickte von Winterthur in Korps unter Oudinot und Keller. In dem Korps waren auch helvetische Bataillone und mit ihnen Weber. Am 25. Mai griffen die Franzosen bei Frauenfeld an. Weber führte die Helvetische Legion in der sich viele alte Soldaten gesammelt hatten mit zum Angriff. Dabei wurde er von einem Scharfschützen in den Kopf getroffen, er lebte noch bis zum Abend, bis er starb. Nach dem Gefecht bei Frauenfeld wurde er auf dem dortigen katholischen Friedhof beigesetzt. Noch am Tag zuvor hatte ihn die helvetische Tagsatzung als Obergeneral an die Spitze aller schweizerischen Truppen gestellt, ihn erreichte die Nachricht nicht mehr. Es wurde kein Nachfolger bestimmt, stattdessen wurden die schweizerischen Milizen jetzt unmittelbar der Leitung der französischen Feldherrn unterstellt.

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Motiv: wo die Rosenbergstrasse in die Thundorferstrasse mündet

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BW

Zeerleder errichtete 1834 ihm ein noch bestehendes Denkmal. Ferner erinnern in Frauenfeld an den General die General-Weber-Strasse und (seit 1949) das General-Weber-Gedenkschiessen[6].

Einzelnachweise

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  1. Carl Müller, Die letzten tage des alten Bern, S.294f
  2. Kriegs- und Friedens-Almanach: Von 1804, S. 79 Nr. 14
  3. Willem Jacob Frederik van Dopff (1721–1794)
  4. Nach ADB wurde er erst hier Regimentsadjutant
  5. Die Leuten werden als „die kein Vaterland kennen“ bezeichnet und die Zucht wurde mit „Spießruten“ (Spießrutenlaufen) wieder hergestellt
  6. Erinnerung an General Weber bedeutendes traditionelles Armbrust-Schützenfesten