Schweizer Truppen in französischen Diensten 1798–1815
Knapp zehn Jahre nach Ausbruch der Französischen Revolution befanden sich 1798 bereits wieder Schweizer Truppen in französischen Diensten für Napoleon Bonaparte.
Die französische Nationalversammlung hatte 1792 für ihre Bürger die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und die Schweizer Truppen des Königs entlassen. Nun, durch den enormen Truppenbedarf der Kriege Frankreichs gegen die europäischen Machtrivalen, wurden sie wieder benötigt.
16 Schweizer Truppen dienten Napoleon im Ersten Napoleonischen Krieg 1798 bis 1802, bei der Niederschlagung der Haitianischen Revolution 1802 und beim Aufbau und Niedergang der napoleonischen Ordnung Europas 1803 bis 1815.
Die Besetzung der Schweiz und Annexion als Vasallenstaat Frankreichs 1798 durch die napoleonischen Truppen und deren Auswirkungen wurden zum Ausgangspunkt der Entstehung der heutigen Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Schweizer Truppen in fremden Diensten hiess der von Behörden der Schweizer Eidgenossenschaft mit Staatsverträgen geregelte Solddienst von geführten, ganzen Truppenkörpern im Ausland.
Diese Verträge enthielten ein Kapitel, das die militärischen Angelegenheiten regelte: die sogenannte Kapitulation (oder Privatkapitulation, wenn einer der Vertragspartner ein privater Militärunternehmer war).
Übersicht der Schweizer Truppen in französischen Diensten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]#fra | Bezeichnung | Jahr |
---|---|---|
71 | 1. Helvetische Halbbrigade | 1798–1805 |
72 | 2. Helvetische Halbbrigade | 1798–1805 |
73 | 3. Helvetische Halbbrigade | 1798–1805 |
74 | 4. Helvetische Halbbrigade | 1798–1800 |
75 | 5. Helvetische Halbbrigade | 1798–1800 |
76 | 6. Helvetische Halbbrigade | 1798–1800 |
77 | 1. Helvetische Legion | 1799–1800 |
78 | 2. Helvetische Legion | 1799–1800 |
79 | Regiment Beli | 1799–1800 |
#fra | Bezeichnung | Jahr |
---|---|---|
80 | 1. Schweizer Regiment | 1805–1815 |
81 | 2. Schweizer Regiment | 1806–1815 |
82 | 3. Schweizer Regiment | 1806–1815 |
83 | 4. Schweizer Regiment | 1806–1815 |
84 | Walliser Bataillon | 1805–1811 |
85 | Neuenburger Bataillon | 1807–1814 |
86 | Bataillon Stoffel (2. Fremden-Regiment) |
1815 |
-
1779
Kadett -
1795
General -
1799
Erster Konsul -
1804
Kaiser -
1812
Feldherr -
1812
Besiegter -
1814
Karikatur -
1815
Verbannter
Hilfstruppen der französischen Besatzungsmacht während der Helvetischen Republik 1798–1803
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerade sechsundzwanzig Jahre alt war Napoleone Buonaparte, als er 1795 vom 1. Direktorium der Ersten Französischen Republik zum Oberbefehlshaber der Armee des Innern ernannt wurde. Der Spross korsischen Landadels, mit herausragendem militärischem Talent gesegnet und von brennendem Ehrgeiz erfüllt, wurde durch die chaotischen Umwälzungen der Revolution an die Spitze der Gesellschaft katapultiert. Vier Jahre später wurde er durch einen Militärputsch zum Mitglied des Direktoriums, das er als Erster Konsul entmachten konnte. 1804 krönte sich Napoleon Bonaparte, wie er sich inzwischen nannte, selber als Alleinherrscher zum Kaiser Napoleon I. Er sollte den europäischen Kontinent bis 1815 prägen – im Guten wie im Schlechten – wie kaum ein anderer vor oder nach ihm.
1797, nach seinem siegreichen Feldzug in Italien, brachte eine Reise durch die Schweiz Napoleon zur Überzeugung, dass dort die Lage günstig sei für den Revolutionsexport. Das 2. Direktorium der Ersten Republik beschloss daraufhin, die alte Eidgenossenschaft in eine Einheitsrepublik nach französischem Vorbild zu verwandeln und beauftragte den Basler Oberstzunftmeister Peter Ochs[1] mit der Ausarbeitung der Verfassung[2] für eine «Helvetische» Republik. Zusätzlich verlegte Napoleon eine Division aus Italien nach Versoix bei Genf und besetzte den südlichen Teil des ehemaligen Fürstbistums Basel im Jura. Die Reaktion der eidgenössischen Behörden des Ancien Régime war erschreckend hilflos.
Der Funke der Helvetischen Revolution ging von Basel aus, wo im Januar 1798 ein Freiheitsbaum errichtet wurde. Die Alte Eidgenossenschaft brach in wenigen Monaten auseinander, endgültig, als noch im selben Jahr die französischen Truppen General Schauenburgs, unter Bruch des Vertrages zum Ewigen Frieden von 1516, die Schweiz besetzten. Nur in der Innerschweiz, im Wallis und in Graubünden gab es längeren Widerstand, der jedoch brachial gebrochen wurde.
Frankreich als Besatzungsmacht richtete die Helvetische Republik[3] als Tochterrepublik ein und schloss mit dem Helvetischen Direktorium bereits 1798 ein förmliches Offensiv- und Defensivbündnis ab:
- Aufhebung der bisherigen Neutralität (Die Schweiz wurde vom Protektorat Frankreichs zu dessen Vasallenstaat);
- Vereinbarung der gegenseitigen offensiven und defensiven Hilfestellung (Schweizer Truppen in französischen Diensten konnten nun auch offiziell im Angriffskrieg verwendet werden);
- Freie Passage für Frankreichs Truppen über die Heerstrassen durch das Wallis, die Pässe Simplon und Grosser Sankt Bernhard sowie entlang des Hochrheins und Bodensees (Eines der Hauptziele Napoleons);
- Zusage der Salzversorgung an die Eidgenossen.
Auszug aus der darauf folgenden Kapitulation:
- Ein Korps von 18'000 Mann in 6 Brigaden;
- Die Halbbrigade aus einem grossen und kleinen Stab und 3 Bataillonen bestehend;
- Das Bataillon aus 8 Füsilier- und 1 Grenadierkompanien zusammengesetzt;
- Der grosse Stab mit 12 Offizieren und 4 Unteroffizieren: 1 Brigadekommandant, 4 Bataillonskommandanten, 1 Quartiermeister, 3 Adjutant-Majore, 3 Feldärzte, 3 Adjutant-Unteroffiziere, 1 Train-Unteroffizier;
- Der kleine Stab mit 2 Unteroffizieren, 8 Soldaten und 4 Nicht-Kombattanten: 1 Tambourmajor, 1 Tambour-Korporal, 8 Bläser, 2 Handwerker (Gamaschenschneider, Schuster, Schneider, Büchsenmacher);
- Die Füsilierkompanie mit 123 Mann: 1 Kommandant, 1 Leutnant, 1 Unterleutnant, 1 Feldweibel, 1 Fourier, 4 Wachtmeister, 8 Korporale, 104 Füsiliere, 2 Tambouren;
- Die Grenadierkompanie mit 83 Mann: 1 Kommandant, 1 Leutnant, 1 Unterleutnant, 1 Feldweibel, 1 Fourier, 4 Wachtmeister, 8 Korporale, 64 Grenadiere, 2 Tambouren;
- Die Halbbrigade geführt von einem Obersten, die Brigade von einem Brigade-General und über ihnen, als oberster Chef der Truppen, der Divisions-General;
- Die (obwohl Bestandteil der französischen Armee!) eigene Gerichtsbarkeit mit einem in Basel angesiedelten Kriegsgericht, mit dem Kommandanten der 2. Halbbrigade als permanentem Präsidenten, 1 Komissär des Helvetischen Direktoriums, 1 Berichterstatter, 1 Schreiber und 6 Richtern (2 Hauptleuten, 2 Leutnants, 1 Unterleutnant und 1 Unteroffizier);
- Die Uniform blau (ab 1803 rot) mit verschiedenfarbigen Aufschlägen und Kragen je nach Halbbrigade (ab 1803 die 1. Halbbrigade weiss, die 2. blau und die 3. gelb), bestehend aus 1 Uniformrock, 1 weisse Weste, 1 weisse Hose, 1 schwarzer Filzhut, die Uniformköpfe mit der Nummer der Halbbrigade (1. bis 3. von gelber und 4. bis 6. Halbbrigade weisser Farbe), die Offiziere mit silbernen Achselstücken und Gradabzeichen (auf eigene Rechnung zu beschaffen);
- Die Ausrüstung: 1 Tornister, 2 Paar Schuhe, 2 Paar Gamaschen, 2 Paar Strümpfe, 2 Hemden, 1 Arbeitskittel, 1 Ledersack mit persönlich zu beschaffenden Gegenständen (Nastücher, Bürsten, Messer usw.);
- Die Bewaffnung: 1 Gewehr, 1 Patronentasche mit Putzzeug, 1 Gewehrriemen, 1 Bajonett, persönliches Lederzeug. Die Unteroffiziere ab Wachtmeister trugen einen Säbel und die Offiziere einen Degen.
Da die Helvetische Republik zu wenig Gewehre aus eigener Produktion und zumeist nur in ungenügender Qualität bereitstellen konnte, wurde von General Schauenburg aus den französischen Zeughäusern Grenoble, Metz, Mainz, Neuf-Brisach und Hünigen das Standardgewehr der napoleonischen Zeit abgegeben: Das französische Infanteriegewehr Modell 1777, aus der königlichen Waffenfabrik in Charleville (in den Ardennen), war ein Vorderlader mit Kaliber 17,5 mm, 146 cm (188 cm mit Bajonett) Länge über Alles und 4,12 kg (4,46 kg) Gewicht. Es hatte ein neunzehnteiliges Feuersteinschloss und verschoss Patronen, bestehend aus einer Papierhülse mit Schwarzpulver und Kugel. Der Schütze musste die Papierhülse oben mit der Kugel mit den Zähnen abbeissen, etwas Pulver aus der offenen Papierhülse in die Pulverpfanne des Schlosses schütten, die Kugel aus dem Mund in den Lauf gleiten lassen, mit dem Ladestock das speichelfeuchte Papierstück vor die Kugel stopfen, das Schloss spannen, zielen und abdrücken. Als durchschnittliche Schusskadenz ergab sich ungefähr ein Schuss pro Minute. Als maximale Schussdistanz wurden 234 m angegeben, wobei die Wirkung über 130 m praktisch ausblieb.
Vom Sollbestand von 18'000 Mann hatten die 19 helvetischen Kantone, mit insgesamt knapp 350'000 männlichen Bewohnern, folgende Kontingente aufzubringen:
Bellinzona 360 Mann, Zürich 2'370, Waldstätten 820, Basel 500, Oberland 510, Baden 580, Leman 1'750, Solothurn 460, Freiburg 940, Bern 1'970, Aargau 670, Luzern 950, Schaffhausen 310, Linth 1'050, Lugano 780, Wallis 460, Thurgau 820, Säntis 1'330 und Graubünden 1'370.
Als Sammlungsplätze wurden von Schauenburg Bern, Freiburg, Lausanne und Basel vorgegeben und vom Helvetischen Direktorium noch Thun beigefügt. Sie mussten deshalb teilweise von der französischen Besatzung geräumt werden. Von den untergeordneten Werbeplätzen Vevey, Nyon, Yverdon, Avenches, Luzern, Zürich, Frauenfeld, St. Gallen und Appenzell wurden die Rekruten in Gruppen von 20 bis 30 Mann dorthin geführt.
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(71fra) 1. Helvetische Halbbrigade[4] 1798–1805 (72fra) 2. Helvetische Halbbrigade[4] 1798–1805 (73fra) 3. Helvetische Halbbrigade[4] 1798–1805 (74fra) 4. Helvetische Halbbrigade[4] 1798–1800 (75fra) 5. Helvetische Halbbrigade[4] 1798–1800 (76fra) 6. Helvetische Halbbrigade[4] 1798–1800 |
Jahr, Vertragspartner |
1798, Offensiv- und Defensivbündnis mit Kapitulation der Ersten Französischen Republik mit dem Direktorium der Helvetischen Republik. |
Bestand, Formation |
Vom Sollbestand, 18'000 Mann in 6 Halbbrigaden, wurden bis Ende Mai 1799 effektiv weniger als ein Viertel davon erreicht, rund 4'000 Mann (1. Halbbrigade: 98/935 Offiziere/Mann; 2.: 92/643; 3.: 64/500; 4.: 87/367; 5.: 89/617; 6.: 79/567; Total: 509 Offiziere, 3587 Mann. Gefordert waren 775 Offiziere und 17'225 Mann).
Zudem waren die Desertionszahlen horrend (Die Versorgung im ausgebeuteten Land war meist katastrophal und die Soldauszahlung unregelmässig, wenn überhaupt). 1800, im Januar, wurde deshalb die Anzahl der Halbbrigaden von sechs auf drei reduziert: Die 4. Halbbrigade wurde mit der 2., die 5. mit der 2. und die 6. mit der 1. Halbbrigade verschmolzen. Im Versuch, die Desertionen zu vermindern, wurden die drei Halbbrigaden zusätzlich nach Frankreich verlegt. |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus der Helvetischen Republik.[A 1] |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Als erste Kommandanten wurden ernannt:
Bataillonskommandanten: Johannes Merian von Basel, Louis Blanchenay von Morges, Fortunat Anton Rudolf Hartmannis aus Graubünden;
Bataillonskommandanten: Samuel Turtaz von Orbe, Beat Felber von Luzern, Joseph Crosier von Estavayer.
Bataillonskommandanten: Georges Bazin aus Duillier, Jeremias Obertäufer von Herisau, Alois Jost von Zizers;
ab 1800 kommandierten:
|
Einsatz, Ereignisse |
Die Halbbrigaden waren primär zum Schutz der Helvetischen Republik bestimmt.
General Massena, unter Ober-General Schauenburg Kommandant der französischen Besatzungsmacht in der Schweiz, setzte 1798 die 1. Halbbrigade bereits bei der Niederschlagung von Aufständen im Berner Oberland ein und 1799 alle Halbbrigaden in der ersten Schlacht um Zürich. Die 1. Halbbrigade war schon im März mit Schanz- und Befestigungsarbeiten im Norden der Stadt Zürich beschäftigt, wurde dann nach Zurzach verlegt und beim Anrücken von Erzherzog Karl in den Raum Koblenz-Zurzach zurückgenommen. Die 2. Halbbrigade befand sich ab Mai im Fricktal und bei Rheinfelden, während die 3. und 4. Halbbrigade vorerst in Bern und später ebenfalls am Rhein standen. Die 5. Halbbrigade verteidigte unter Adjutant-Major Abraham Rösselet aus Twann und Leutnant Manthe aus Nyon bravourös zwei Redouten auf dem Zürichberg und wurde wegen ihrer grossen Verluste in den Raum Lausanne-Yverdon zurückverlegt. Die 6. Halbbrigade wurde im Raum Brugg-Wildegg eingesetzt. In der zweiten Schlacht um Zürich waren die Helvetischen Hilfstruppen nicht im Einsatz, mit Ausnahme der 2. Halbbrigade. Sie eroberte, im letzten Moment im Laufschritt herbeigeeilt, unter dem Kommando von Bataillonskommandant Beat Felber aus Luzern (Oberst Jost Schwytzer befand sich am Kriegsgericht in Basel), bei Näfels eine Brücke über die Linth von den Russen zurück und zwang so General Suworow zum Rückzug über den Panixerpass. Die nie erreichten und durch grassierende Desertion betroffenen Sollbestände bewogen das französische Oberkommando im Januar 1800, die sechs auf drei Halbbrigaden zusammenzufassen und in französische Garnisonen zu verlegen: die 1. Halbbrigade nach Mainz, die 2. nach Landau und die 3. nach Strassburg. Sie wurden so, mit einem Bestand von nur noch etwa 2'100 Mann, Teil der französischen Rheinarmee von General Moreau und dort primär zur Bewachung von Strassen und Flussübergängen sowie zur Eskorte von Proviantkolonnen verwendet. So kamen sie in Heidelberg und Waiblingen zum Einsatz und sicherten beispielsweise die Schluchten des Neckars von Heidelberg bis Wiesloch. Sie kämpften im selben Jahr auch im 4. französischen Korps von Divisions-General Bruneteau bei Hohenlinden gegen die bayrisch-österreichischen Truppen unter Johann von Österreich. 1801, nach dem Frieden von Lunéville, wurden die Reste der drei Halbbrigaden von Moreau in Strassburg versammelt und in die Schweiz zurückbeordert: die 1. Halbbrigade nach Basel und im Herbst nach Freiburg, die 2. nach Zürich und später nach Luzern und die 3. nach Lausanne. Da viele Dienstzeiten abgelaufen waren, gestaltete sich der Bestandeserhalt schwierig. Ende 1801 richteten sich die französischen Interessen nach Süden: Die 1. Halbbrigade, mit Rekrutierungsdepot in Freiburg, wurde über Grenoble nach Briançon verlegt. Die 2. Halbbrigade, mit Rekrutierungsdepot in Luzern, verschob sich über Sitten, Simplonpass, Mailand, Mortara, Salo am Gardasee nach Ravenna. Die 3. Halbbrigade zog über Genf, Chambéry, Valence, Montelimar, Avignon und Aix-en-Provence nach Toulon. Sie wurde von dort im Januar 1802 von General Morand auf der Fregatte l’Hirondelle und der Korvette l’Abeille nach Korsika übergesetzt. Der Stab und das 1. Bataillon belegten Bastia und das 2. und 3. Bataillon Ajaccio. Einzelne Detachemete wurden anschliessend auf den Inseln Capraia und Elba stationiert. 1802 wurde in Ajaccio das 1. Bataillon der 3. Halbbrigade nach den Antillen eingeschifft. Die Proteste des Verwaltungsrates der 3. Halbbrigade, dass dies nicht im Einklang mit der Kapitulation von 1798, die die Verschiffung nicht (ausdrücklich?) erlaube, blieben wirkungslos. Das Helvetische Direktorium setzte sich nicht für sie ein. So fuhr die Truppe mit General Morand auf dem französischen Kriegsschiff «La Redoutable», in Abwesenheit von Bataillonschef Joseph Plazid Ab Yberg[9] aus Schwyz mit Hauptmann Hans Kaspar Wipf aus Schaffhausen (dem Bündner Obersten Andreas Ragettli[8] war die Leitung verweigert worden), in den Feldzug nach St. Domingue (das heutige Haiti) gegen den Sklavenaufstand in dieser französischen Kolonie.[10] Zum Bestand gehörten:
Die Verluste in der Schlacht von Vertieres waren beträchtlich. Von den 635 Mann überlebten den Feldzug nur 11. Am meisten Opfer forderte das Gelbfieber, gegen das die Einheimischen immun waren. Die Expedition war, wie die Franzosen, erfolglos. Haiti erkämpfte sich 1804 die Unabhängigkeit. Im Herbst 1802 musste das Helvetische Direktorium im Stecklikrieg[11] unter dem Druck der von General Bachmann[12] geführten Aufständischen von Bern nach Lausanne flüchten. Die zu Hilfe gerufenen 1. und 2. Halbbrigaden wurden von Napoleon nur zögerlich nach Lausanne verlegt. General Rapp erreichte vorerst einen Waffenstillstand, aber erst ein erneuter französischen Einmarsch in die Schweiz beendete die Feindseligkeiten, kurz bevor das Helvetische Direktorium über den Genfer See nach Savoyen flüchten musste. Im November 1802, ergänzte die 1. Halbbrigade dann die Besatzung von Besançon und die 2. Halbbrigade verschob sich über Genf, Turin und Vercelli, nach Forlí. 1803 wurde die 1. Halbbrigade zum Küstenschutz nach La Rochelle verlegt mit Detachementen in Bayonne, Rochefort und Nantes. Napoleon liess daraus ein Elitebataillon ausgliedern, das unter Fortunat Anton Rudolf Hartmannis nach Samer (östlich von Boulogne) zog. Es wurde auf französischen Kriegsschiffen eingesetzt, wobei Teile in englische Gefangenschaft gerieten. Eine Abordnung der 1. Halbbrigade vertrat die Schweizer Truppen 1804 auch an der Kaiserkrönung von Napoleon. Das 1. Bataillon der 2. Halbbrigade wurde bis 1805 nach Neapel und das 2. und 3. Bataillon über Rimini, Bologna, Ferrara und Legnano nach Forlí verschoben, bevor 1805 alle drei Halbbrigaden in Livorno zusammengezogen und in das 1. Schweizer Regiment eingegliedert wurden. |
Die Werbung für diese französischen Hilfstruppen war unergiebig. Zu viele wehrfähige Schweizer waren ins Exil geflohen, den Emigranten-Regimentern beigetreten oder hatten sich den antifranzösischen Kräften angeschlossen. Zudem stand der Werbung auch die Aufstellung einer eigenständigen Schweizer Legion von 22'000 Mann unter General Augustin Keller,[13] aus Solothurn, und Generalstabchef Johann Gaudenz von Salis-Seewis,[14] von Seewis im Prättigau, durch das Helvetische Direktorium entgegen, die aber nicht einmal 4'000 Mann erreichte. 1799 kam deshalb das Direktorium (Johann Lukas Legrand, Pierre-Maurice Glayre, Urs Viktor Oberlin, David Ludwig Bay und Alphons Pfyffer) mit Massena überein, die vorhandenen Schweizer Regimenter, mit Ausnahme der 100 Mann der königlichen Schweizergarde und des Walliser Regiments Beli, des in Piemont bei der französischen Invasion 1798 abgedankten Königs Viktor Amadeus III. in eine Helvetische Legion unter französischem Kommando umzugruppieren.
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(77fra) 1. Helvetische Legion[4] 1799–1800 (78fra) 2. Helvetische Legion[4] 1799–1800 (79fra) Regiment Beli[4] 1799–1800 |
Jahr, Vertragspartner |
1799, Offensiv- und Defensivbündnis mit Kapitulation der Ersten Französischen Republik mit dem Direktorium der Helvetischen Republik. |
Bestand, Formation |
Etwa 2'000 Mann in 2 Helvetischen Legionen als 2 Halbbrigaden mit je 3 Bataillonen. |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus den 1798 aufgehobenen Schweizer Regimentern in savoyisch-sardinischem Dienst: von Ernst (Bern), von Belmont (Wallis), Schmid (Glarus), Zimmermann (Luzern), Bachmann (St. Gallen und Appenzell), Peyer im Hof (Schaffhausen, Zug, Schwyz, Uri und Obwalden) gebildet. Das Regiment Beli (Oberst Johann Rudolf Beli, 1742 von Graubünden bewilligt) wurde nicht einbezogen. Die Konkurrenz um die Offizierspatente verhinderte dies. Die Mehrheit der Offiziere der Schweizer Legionen waren Schweizer. Bei der Mannschaft stammte ein grösserer Teil von ausserhalb der Schweiz. 1800 wurden die Reste des Regiments Beli letztlich aber doch auf die zwei Helvetischen Legionen aufgeteilt. |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Die Kommandanten waren:
|
Einsatz, Ereignisse |
Die zwei Helvetischen Legionen hatten 1799 unter General Joubert in Oberitalien schwere Verluste zu verkraften: an der Etsch zwischen Legnano und Postrengo (bei Verona) mit unentschiedenem Ausgang und in der verlorenen Schlacht bei Magnano. Dort wurde die ganze 1. Helvetische Legion gefangen genommen und, zusammen mit den Schweizern, der nach der gegen Suworow verlorenen Schlacht von Cassano 1799 abgeführten Besatzung von Alexandria, bis 1800 in der Steiermark, in Kärnten und in Ungarn in Kriegsgefangenschaft gehalten. Anders die bei Mantua gefangenen Schweizer. Sie wurden für ein Jahr in Frankreich neutralisiert. Die Reste der Helvetischen Legion wurden schliesslich 1800 in die 3. Helvetische Halbbrigade übernommen, nachdem die Reste des Regiments Beli auf die Legion verteilt worden waren. Nur einige Wenige kehrten nach Hause zurück. |
Die Helvetische Verfassung brachte zwar wesentliche Fortschritte in die Schweiz: Bürgerrechte, eine Gebietsreform, staatliche Leistungen (Post, Einheitswährung, Schulwesen), Handels- und Gewerbefreiheit, Säkularisierung, und mehr. Aber die Besatzungsmacht beutete die Schweiz gnadenlos aus. Das Staatsvermögen der Republiken Bern, Freiburg, Solothurn, Luzern und Zürich sowie ihre Zeughausbestände wurde beschlagnahmt und zusätzlich noch eine horrende Kriegssteuer von 16 Millionen Livres verordnet. Die Schweiz wurde zum Durchmarschland und Kriegsschauplatz, hatte enorme Requisitionslasten und Kriegsgräuel zu tragen. Sobald die Besatzer den militärischen Griff lockerten, brachen interne Parteienkämpfe aus. Bis nach dem Abzug der französischen Truppen 1802 schliesslich die Föderalisten die Überhand gewannen.
Kampftruppen für Kaiser Napoleon I. zur Eroberung Europas in der Mediationszeit 1803–1813
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Napoleon ernannte den Föderalisten Louis d’Affry,[16] Schultheiss von Freiburg, zum Landammann der Schweiz und überreichte ihm 1803 die Mediationsakte.[17] Auf eine Volksabstimmung wurde verzichtet. Damit war die Alte Eidgenossenschaft aufgehoben und es begann die föderalistische Schweizerische Eidgenossenschaft faktisch als Vasallenstaat Frankreichs. Aber die turbulenten Zeiten wurden von äusserem und innerem Frieden abgelöst. Die Wirtschaft und der allgemeine Zustand des Landes erholten sich. Die Industrialisierung der Schweiz begann mit der Textil- und der Maschinenindustrie. Es bildete sich ein erstes Nationalgefühl (Unspunnenfest) aus und auf vielen Gebieten wurden die Reformen der Helvetik weitergeführt. Schweizer Pädagogik (Johann Heinrich Pestalozzi) und Schulwesen erreichten internationalen Ruf. Gemeinnützige Werke entstanden (Linthkorrektion).
Bereits 1803 unterzeichnete die Tagsatzung mit dem französischen Gesandten Michel Ney, Vertreter der Ersten Französischen Republik, in Freiburg ein Defensivbündnis und eine Militärkapitulation auf 25 Jahre und war damit in die französische Allianz gegen Europa eingebunden:
- Frankreich verlangte 16'000 Mann oder, falls französisches Gebiet vom Feind besetzt würde, 24'000 Mann in 4 Regimentern (plus 1 Depotregiment à 1'000 Mann pro Regiment) in 2 Brigaden unter schweizerischen Generälen;
- Jedes Jahr wurden an der polytechnischen Schule in Paris 20 Plätze für junge Schweizer reserviert;
- Die Uniformen waren rot mit gelben, königsblauen, schwarzen oder himmelblauen Aufschlägen, je nach Regiment;
- Freie Religionsausübung und eigene Gerichtsbarkeit wurden zugestanden;
- Die Truppen durften nicht ausserhalb des europäischen Festlandes eingesetzt werden;
- Die Dienstzeit für Soldaten war 4 Jahre und Wiedereinstellung gestattet;
- Das Rückrufsrecht bei Eigenbedarf wurde festgelegt;
- Auch die Salzversorgung wurde neu geregelt: die Zwangsabnahme von 200'000 Zentner Salz jährlich kam allerdings einer Tributleistung gleich.
Die Werbung dieser Schweizer Truppen beanspruchte Zeit und musste schliesslich von den Kantonen und Gemeinden übernommen werden, die auch trotz immer höherer Zusatzhandgelder ihre Quoten nur schwer erfüllen konnten. Auch wenn die erhöhte Arbeitslosigkeit wegen der Kontinentalsperre zeitweise die Situation entspannte: Der Griff zum Abschieben von Missliebigen und der Verurteilung von Straftätern aus minderstem Anlass zum Solddienst förderte die Desertion. Napoleon drohte mit Zwangsmassnahmen, sogar mit der Annexion. 1812 gestand er der Tagsatzung aber dann doch eine Reduktion der Regimenter auf 3 Bataillone und 1 Depot-Halbbataillon mit je 1'000 Mann zu, also 12'000 Mann total. Dazu sollte die Schweiz jährlich 2'000 Rekruten stellen, bei einem Krieg in Deutschland und/oder Italien 3'000.
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(80fra) 1. Schweizer Regiment[4] 1805–1815 |
Jahr, Vertragspartner |
1805: Die Tagsatzung mit Kaiser Napoleon I., gemäss Militärkapitulation von 1803. |
Bestand, Formation |
Sollbestand: 4'000 Mann in 4 Bataillonen mit 9 Kompanien von 112 Mann (plus 1 Depotregiment à 1'000 Mann).
1812: Reduktion der Anforderung auf 3 Bataillone mit je 1'000 Mann (plus 1 Depot-Halbbataillon à 500 Mann). |
Herkunft Kader, Truppe |
Das 1. und 2. Bataillon wurde aus der 3. Helvetischen Halbbrigade, das 3. Bataillon aus der 1. Helvetischen Halbbrigade und das 4. Bataillon aus der 2. Helvetischen Halbbrigade gebildet. |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandanten waren:
|
Einsatz, Ereignisse |
Das 1. Schweizer Regiment nahm an 16 Schlachten teil: 1805 – Trafalgar, Maida[A 2] und Castel-Franco, 1806 – Sainte-Euphemie und Rogliano, 1807 – Rolonda, Sainte-Euphemie, Sainte-Ambrosio und Capri, 1809 – Capri, 1812 – Wilna, zwei Mal Polotsk, Beresina und Wilna, 1813 – Bremen. Das Regiment wurde Teil der italienischen Armee Napoleons und 1806 nach Neapel verlegt. Sie diente König Joseph I., dem Bruder von Napoleon und ab 1808 König Joachim I, seinem Schwager. Das Regiment verliess Neapel erst, als es 1812, aus Kalabrien kommend, zusammen mit den anderen drei Schweizer Regimentern und dem Neuenburger Bataillon bei Stettin für den fatalen Russlandfeldzug zusammengezogen wurde. Ragettli traf mit den Bataillonskommandanten Scheuchzer und Dulliker dort ein. Dufresne war in Piacenza zurückgeblieben. Die vier Schweizer Regimenter wurden dem auf der nördlichen Flanke operierenden Korps von General Oudinot zugeteilt. Sie hatten vor allem den Rückzug der geschlagenen und sich auflösenden Grande Armée nach Wilna (Vilnius) zu decken. Die Schweizer Regimenter zahlten bei der ersten und zweiten Schlacht bei Polosk, hauptsächlich jedoch an der Beresina, wo sie 80 % der Bestände verloren, aber auch Krankheiten und der extrem kalten Witterung bei schlechtester Versorgungslage (Verpflegung, Material und vor allem Munition!) einen aussergewöhnlich hohen Tribut. Nur 700 Schweizer sollen aus Russland zurückgekehrt sein, die meisten arbeitsunfähig und schwer behindert. Nach dem Russlandfeldzug waren die Regimenter durch die grossen Verluste auf Depotbataillone reduziert. 1813 befanden sich die 4 Regimenter/Depotbataillone an verschiedenen Orten im Einsatz und nahmen nicht an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. 1814 beim Sturz Napoleons unterstellte die Tagsatzung die Schweizer Truppen in französischen Diensten dem wieder installierten Bourbonen Ludwig XVIII. und liess es dabei, als der verbannte Napoleon 1815 überraschend von der Insel Elba nach Paris zurückkehrte und die Regierung für hundert Tage wieder übernehmen konnte. Mit Ausnahme der vier Schweizer Regimenter lief die französische Armee zu ihm über. Im selben Jahr rief die Schweiz nach einigem Zögern ihre Truppen zurück. Sie wurden am 2. April 1815 schliesslich von Napoleon per Dekret entlassen. Dessen Versuch, die Regimentskommandanten direkt umzustimmen, war nur bei einem Teil der Angehörigen des 3. Schweizer Regiments erfolgreich gewesen. |
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(81fra) 2. Schweizer Regiment[4] 1806–1815 |
Jahr, Vertragspartner |
1805: Die Tagsatzung mit Kaiser Napoleon I., gemäss Militärkapitulation von 1803. |
Bestand, Formation |
Sollbestand: 4'000 Mann in 4 Bataillonen mit 9 Kompanien von 112 Mann (plus 1 Depotregiment à 1'000 Mann).
1812: Reduktion der Anforderung auf 3 Bataillone mit je 1'000 Mann (plus 1 Depot-Halbbataillon à 500 Mann). |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus der Eidgenossenschaft. |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandant war: |
Einsatz, Ereignisse |
Das 2. Schweizer Regiment war an 18 Schlachten beteiligt: 1808 – La Grenouilliere, Roses, Figuieres, und Evora, 1809 – Coruna, Ferrol, Oporto, Gerona, und Burgos, 1810 – Burgos, Corales, Toro, und Ribas, 1811 – Katalonien, 1812 – Belver, Polotsk, und Beresina, 1814 – Schlettstadt. Das Regiment war vor allem im Einsatz in Spanien. Es wurde dann 1812, aus Marseille und Toulon kommend, zusammen mit den anderen drei Schweizer Regimentern und dem Neuenburger Bataillon bei Stettin für den fatalen Russlandfeldzug zusammengezogen. Oberst Castella verfügte dort über die Bataillonskommandanten Franz Peter Niklaus Von der Weid von Seedorf, Joseph Ignaz von Flüe und Hauptmann Hartmann Füßli. Nach dem Russlandfeldzug war das Regiment durch seine grossen Verluste auf ein Depotbataillon reduziert und wurde 1815 aufgelöst (siehe bei 1. Schweizer Regiment). |
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(82fra) 3. Schweizer Regiment[4][20] 1806–1815 | |
Jahr, Vertragspartner |
1805: Die Tagsatzung mit Kaiser Napoleon I., gemäss Militärkapitulation von 1803. | |
Bestand, Formation |
Sollbestand: 4'000 Mann in 4 Bataillonen mit 9 Kompanien von 112 Mann (plus 1 Depotregiment à 1'000 Mann).
1812: Reduktion der Anforderung auf 3 Bataillone mit je 1'000 Mann (plus 1 Depot-Halbbataillon à 500 Mann). | |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus der Eidgenossenschaft. | |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandant war: | |
Einsatz, Ereignisse |
Das 3. Schweizer Regiment hatte sein Rekrutierungsdepot in Lille und kämpfte in 15 Schlachten: 1808 – Jaen, Bailen, und Cara-de-Deu, 1809 – Tuy und Oporto, 1810 – Cádiz, León, Pueblo, und Sanabria, 1812 – Drissa, Polotsk, Lepel, Beresina, und Wilna, 1814 – Besançon. Als erstes marschierte das 1. Bataillon, Charles d’Affry, Freiburg, vom Regimentskommandanten begleitet, nach Andalusien zum Korps von General Dupont. Dieses (2e Corps d’Observation de la Gironde) bestand, neben einer Kavalleriedivision und einer starken Artillerie- und Genieabteilung mit 38 Geschützen, aus drei Infanteriedivisionen, total aus 24'000 Mann. Das Bataillon mit Oberst von May, Bataillonskommandant d’Affry, Adjutant-Major Karl-Emmanuel von der Weid[23] aus Freiburg, Hauptmann Rudolf Karl Amédée von Muralt aus Bern und 1'178 Mann war der 2. Infanteriedivision von General Vedel unterstellt. In der 1. Infanteriedivision von General Barbou zugeteilt war das 3. Bataillon aus dem 4. Schweizer Regiment mit dem zweiten Oberst (Colonel en second) Nicolaus Freuler aus Glarus, Bataillonskommandant Ludwig Christen aus Unterwalden, Hauptmann Johannes Landolt aus Zürich, Leutnant Kaspar Schumacher aus Luzern, Feldweibel Georg Heidegger aus Zürich und 709 Soldaten. Diese beiden «roten» Schweizer Bataillone von Dupont und die beiden in Madrid von Dupont gefangen genommenen spanischen (der von Napoleon abgesetzten spanischen Bourbonen) «blauen» Schweizer Regimenter Jung-Reding und de Preux auf französischer Seite gerieten 1808 in der Schlacht von Bailén in eine tragische Situation. Es kam einmal mehr zur Direktbegegnung von Schweizer Truppen in gegnerischen Reihen. Auf spanischer Seite, in den Reihen der Aufständischen, kämpften nämlich unter Theodor von Reding die den spanischen Bourbonen treuen vier «blauen» Schweizer Regimenter Wimpfen, Alt-Reding, von Reding und Traxler. Das französische «blaue» Regiment Jung-Reding warf dabei das spanische «blaue» Regiment Alt-Reding aus seinen Stellungen. Als das Gerücht eines Waffenstillstandes umging, liefen viele Angehörige der französischen «blauen» Regimenter Jung-Reding und de Preux, trotz der Bemühungen der Offiziere, zu Theodor von Reding über. Die Schlacht endete daraufhin mit dem Sieg von Redings und der Kapitulation Duponts. Die Lorbeeren dafür erntete der Oberbefehlshaber Castanos, der allerdings in Bailen gar nicht anwesend war! Dieser Sieg zerstörte den Nimbus der Unbesiegbarkeit der napoleonischen Truppen und führte zur Gefangennahme von General Dupont und, zusammen mit den gut 17'000 französischen Gefangenen, auch von rund 1'700 Schweizer Truppenangehörigen, darunter Oberst Ludwig von May. Anders als die Offiziere, die nach einiger Zeit wieder frei kamen, wurde die Mannschaft lange in spanischer Gefangenschaft gehalten: zuerst unter miserabelsten Bedingungen auf abgewrackten Kriegsschiffen bei Cádiz (pontons von Cádiz) und dann bis 1815 auf der Insel Cabrera.[24] Das 3. Schweizer Regiment allein verlor über 1'000 Mann. Nur Wenige überlebten. Als zweites verschob sich das 2. Bataillon, Jonathan von Graffenried, Bern, nach Nordspanien zum Korps von General Bersiéres (später Soult) und wurde dort im Guerillakrieg praktisch aufgerieben. Das 3. Bataillon, Emil Andreas von Peyer-Imhof, Luzern, war erst 1808 komplett und wurde nach Flandern zur Bewachung an der belgischen Küste westlich der Schelde und beim Kanalbau Schelde-Oise eingesetzt, mit Lager in Bellicourt bei St. Quentin. Ab 1810 befand es sich auf den Inseln im Mündungsgebiet der Maas sowie in Breda und litt stark unter der grassierenden Malaria. Das 4. Bataillon, Johann Baptist Bucher, Nidwalden, konnte erst 1809 losmarschieren und war, wie das 3., in Flandern für die Küstenverteidigung in Dünkirchen, später in Brügge und auf den Inseln im Mündungsgebiet der Schelde als Teil der 17. französischen Militärdivision eingesetzt. Das Regiment wurde 1811 in Bergen-op-Zoom erstmals vereinigt, auf 1'750 Mann aufrekrutiert und zusammen mit den anderen drei Schweizer Regimentern und dem Neuenburger Bataillon bei Stettin für den fatalen Russlandfeldzug zusammengezogen. Oberst Thomasset verfügte dort über die Bataillonskommandanten Peyer Im Hof, Hieronimus Weltner, von Graffenried sowie Bucher im Depot in Lille. Nach dem Russlandfeldzug war das Regiment durch seine grossen Verluste auf ein Depotbataillon reduziert und wurde 1815 entlassen (siehe bei 1. Schweizer Regiment). Einige Regimentsangehörige liessen sich anschliessend vom 2. Fremden-Regiment, dem Bataillon Stoffel anwerben. |
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(83fra) 4. Schweizer Regiment[4] 1806–1815 |
Jahr, Vertragspartner |
1805: Die Tagsatzung mit Kaiser Napoleon I., gemäss Militärkapitulation von 1803. |
Bestand, Formation |
Sollbestand: 4'000 Mann in 4 Bataillonen mit 9 Kompanien von 112 Mann (plus 1 Depotregiment à 1'000 Mann).
1812: Reduktion der Anforderung auf 3 Bataillone mit je 1'000 Mann (plus 1 Depot-Halbbataillon à 500 Mann). |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus der Eidgenossenschaft[25]. |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandant war:
|
Einsatz, Ereignisse |
Das 4. Schweizer Regiment kam 22 Mal zum Einsatz: 1807 – Heilsberg und Friedland, 1808 – Lissabon, Alcolea, Obidos, Rolicia, und Vimeiro, 1809 – Chaves, Tuy, und Oporto, 1810 – Valladolid, 1811 – Magas, 1812 – Roa, Llanguez, Polotsk, Beresina, Borisow, Cedano, Wilna, und Kowno, 1813 – Delfzyl, 1814 – Besançon. Das Regiment lag vorerst in Frankreich, bevor es 1807 in Ostpreussen und anschließend 1808 auf der iberischen Halbinsel eingesetzt wurde. Dieser Krieg von 1807 bis 1814 in Spanien wurde mit unerbittlicher Härte geführt, auch gegen Zivilisten. Die Guerilla hatte die Grenze zwischen Zivilbevölkerung und Kombattanten verwischt. Die verstörenden Bilder des zeitgenössischen spanischen Malers Francisco de Goya i Lucientes zeugen eindrücklich davon. Das 3. Bataillon des Regiments geriet 1808 zusammen mit dem 1. Bataillon aus dem 3. Schweizer Regiment im Korps von General Dupont in der Schlacht von Bailén in eine tragische Situation (siehe bei 3. Schweizer Regiment). Das Regiment wurde 1812, aus Cherbourg kommend, zusammen mit den anderen drei Schweizer Regimentern und dem Neuenburger Bataillon bei Stettin für den fatalen Russlandfeldzug zusammengezogen. Oberst d’Affry verfügte dort über die Bataillonskommandanten Bleuler, de Maillardoz und Im Thurn. Nach dem Russlandfeldzug war das Regiment durch seine grossen Verluste auf ein Depotbataillon reduziert und wurde 1815 entlassen (siehe bei 1. Schweizer Regiment). |
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(84fra) Walliser Bataillon[4][26] 1805–1811 |
Jahr, Vertragspartner |
1805, Militärkapitulation mit sechzehn Paragrafen des Staatsrats Anton Valentin Sigristen[27] der 1802 durch Frankreich von der Helvetischen Republik abgetrennten Republik Wallis[28] mit Kaiser Napoleon I.:
|
Bestand, Formation |
1 Bataillon mit Stab von 661 Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten in 4 Füsilier- und 1 Grenadierkompanie. |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus der Republik Wallis. |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandanten waren:
|
Einsatz, Ereignisse |
Die Aushebung zog sich dahin, obwohl Napoleon inzwischen die Anforderungen bezüglich Körpergrösse und Kompaniestärke (von 129 auf 83 Mann) gelockert hatte. Die Diskussionen zwischen dem französischen Kriegsminister und dem Staatsrat über die Besetzung der Offiziersstellen dauerten. Auch wurde die Aushebung der Mannschaft durch das Schweizer Regiment de Preux in spanischen Diensten sowie die Bildung einer eigenen Garde für die Republik Wallis von 600 Mann konkurrenziert. Das Walliser Bataillon wurde dem Entsatzheer von General Reille unterstellt, der das in Barcelona vom Spanischen Aufstand eingeschlossene Korps von General Duhesme entlasten sollte und wurde in Katalonien eingesetzt. 1808 endlich erreichte es Reilles Truppe in Perpignan und geriet im ersten Einsatz, als Eskorte eines Getreidetransportes nach Süden, gleich in einen Hinterhalt, in dem es sich ausgezeichnet bewährte. In der Brigade von General Joba wurde das Walliser Bataillon durch Kampfeinsätze bei den Belagerungen von Gerona, der Festung Roses sowie durch das ungewohnte Klima, Seuchen und Erschöpfung bei mangelhafter Versorgung, trotz regelmässigem Rekrutennachschub, auf etwa die Hälfte reduziert. Die Hauptaufgabe des Bataillons blieb der Dienst als Eskorte der französischen Requisitionseinheiten gegen die Aufständischen ausserhalb der gesicherten Städte. 1810 annektierte Napoleon das Wallis und erklärte es zum Département Simplon (die Pässe Simplon und Grosser St. Bernhard waren von strategischer Bedeutung), zog das Walliser Bataillon aus Spanien ab und wandelte es zum 3. Bataillon des französischen 11. leichten Infanterie-Regiments. |
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(85fra) Neuenburger Bataillon[4][29][30] 1807–1814 | |
Jahr, Vertragspartner |
1807, kaiserlicher Erlass, vom französischen Kriegsminister, Marschall Louis-Alexandre Berthier, Fürst von Neuenburg und Valangin, veranlasst. | |
Bestand, Formation |
1 Bataillon mit 875 Mann in 1 kleinen Stab, 4 Füsilier-, 1 Voltigeur- und 1 Grenadierkompanien mit einem Kompaniebestand von 160 Mann (3 Offiziere, 6 Unteroffiziere, 2 Tambouren und 2 Soldatenkinder inklusive) sowie gelber Uniform mit roten Aufschlägen («les canaris», deutsch: die Kanarienvögel).
Die Rekrutierung war offenbar mühsam. Ende 1807 befanden sich erst 479 Offiziere und Soldaten im Depot Besançon in Ausbildung! 1808 teilte Napoleon dem Bataillon eine Artilleriebatterie von 83 Mann mit 2 Geschützen Kaliber 6 und Munitionswagen zu. | |
Herkunft Kader, Truppe |
Aus Neuenburg, dem Wallis und der Eidgenossenschaft. | |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandant war: | |
Einsatz, Ereignisse |
1808 war das Bataillon in Le Havre gegen die Engländer im Einsatz und wurde durch Todesfälle, Seuchen und Desertion mehr als halbiert, aber bis Ende Jahr wieder retabliert. Im Feldzug 1809 nach Deutschland und Österreich war es dem Hauptquartier der Grande Armée zugeteilt, verantwortlich für den Schutz der Nachrichtenübermittlung. Bei Wagram zeichnete es sich aus bei der Verteidigung einer wichtigen Brücke über die Donau. Im Feldzug nach Spanien nahm es 1810–1812 teil an der Belagerung von Ciudad-Rodrigo und an den Kämpfen in Alcoa, bevor es zusammen mit den vier Schweizer Regimentern bei Stettin zusammengezogen wurde, für den fatalen Russlandfeldzug von 1812. Das Bataillon Neuenburg war mit der Hauptmacht unterwegs, wurde in Smolensk und auf dem Marsch praktisch eliminiert und nahm 1813 in Dresden und in Leipzig nur noch in Kompaniestärke teil. Es wurde 1814 in Chartres abgedankt. |
Die Niederlage Napoleons 1813 bei Leipzig liess die Verbündeten von Napoleon abfallen und gab der Gegenseite (Russland, Preußen, Österreich und Schweden) Auftrieb. Deren Einmarsch in Paris 1814 führte zur Absetzung Napoleons durch den französischen Senat, seiner Abdankung und Verbannung auf die Insel Elba.
Die Tagsatzung enthob alle Schweizer Truppenangehörigen ihres Eides und unterstellte die 4 Schweizer Depotbataillone dem restaurierten König Ludwig XVIII. Bei der überraschenden Rückkehr Napoleons 1815 wurden sie zurück in die Schweiz gerufen.
Bezeichnung, Einsatzdauer |
(86fra) Bataillon Stoffel (2. Fremden-Regiment)[4] 1815 |
Jahr, Vertragspartner |
1815, Weisung des von Elba zurückgekehrten Napoleon an Kriegsminister Marschall Davout, acht Fremden-Regimenter zu bilden, davon das 2. Fremden-Regiment aus Schweizern. |
Bestand, Formation |
1 Bataillon von 526 Mann inklusive 41 Offiziere und 146 Unteroffiziere und Tambouren. |
Herkunft Kader, Truppe |
Freiwillige aus dem 3. Schweizer Regiment. |
Besitzer, Kommandant, Namensgeber |
Kommandant war:
|
Einsatz, Ereignisse |
Oberst May vom 3. Schweizer Regiment hatte Paris vor der offiziellen Entlassung seiner Truppe verlassen und war nach Hause zurückgekehrt. Napoleon übergab das Regiment deshalb dem loyalen Oberst Stoffel, der Regimentsangehörige für den Übertritt ins 2. Fremden-Regiment, in Bildung begriffen, gewann. Es entstand ein Bataillon von rund 500 Mann, ein zweites kam nicht zustande.
Das Bataillon Stoffel nahm 1815 am Feldzug nach Belgien teil. Es war nicht direkt an der entscheidenden Schlacht bei Waterloo beteiligt, versuchte aber zeitgleich und parallel dazu, als Teil der 10. Division von General Habert, die von den Preussen zäh verteidigte Ortschaft Wavre einzunehmen. Bei zwei erfolglosen Angriffen auf die Brücke «Pont du Christ» über das Flüsschen Dyle verlor das Bataillon 9 Offiziere und 111 Unteroffiziere und Soldaten, sprich rund einen Viertel seines Bestandes. In Wavre gewannen schliesslich die Franzosen. Doch inzwischen war in Waterloo die Schlacht zu Gunsten der Alliierten ausgegangen. Der mutige Einsatz der einzigen Schweizer Truppe an diesem schicksalshaften Tag war tragischerweise vergeblich. Wenige Wochen später wurde das Bataillon Stoffel in Agen mit 52 Offizieren und 312 Unteroffizieren und Soldaten abgedankt und entlassen. |
Die Schlacht bei Waterloo 1815 bedeutete das endgültige Ende Napoleons und seines Kaiserreiches. Er starb 1821 in der Verbannung auf Sankt Helena an Magenkrebs.
Napoleon Bonaparte war ein Phänomen der Französischen Revolution. Er hat ihre Errungenschaften konsolidiert und über den ganzen Kontinent verbreitet. Er tat es zeitweise allein gegen Alle und veränderte Europa dabei nachhaltig. Napoleons Aufstieg war schwindelerregend steil, sein Einfluss ein Jahrzehnt lang allumfassend, sein Fall – mit einem spektakulären Zwischenhalt – abrupt und heftig.
Der Rechtsstaat und das Ideal der (individuellen) Freiheit, die er hinterliess, sind seither ein unverzichtbarer Teil des Selbstverständnisses der Menschen Europas. Den Preis dafür bezahlten sie auf vielen Schlachtfeldern mit Hunderttausenden von Toten, Vertriebenen, Entwurzelten, Invaliden und Geschädigten.
Napoleons Ende war aber nicht das Ende der Schweizer Truppen in französischen Diensten. Deren Geschichte sollte unter seinen Nachfolgern, den Bourbonen der Restauration, weitergehen.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805. Verlag Huber, Frauenfeld 1934, Anhang: Liste der höheren Offiziere in den sechs helvetischen Halbbrigaden (Anfangsetat):
1. Helvetische Halbbrigade Name Vorname Grad HB Ort Perrier Dominique 0 Kommandant 1 Estavayer Siggi Peter 1 Adjutant-Major 1 Kanton Bern Lander Leopold 1 Adjutant-Major 1 Rorschach Ragon? 2 Quartiermeister 1 ? Ruchonnet Frédéric 2 Quartiermeister 1 Vevey Merian Hans 3 Bataillonskommandant 1 Basel Blanchenay Louis 3 Bataillonskommandant 1 Morges Hartmannis Rudolf 3 Bataillonskommandant 1 Kanton Graubünden Real de Chapelle Rodolphe 4 Hauptmann 1 Moudon Frey Hans Ludwig 4 Hauptmann 1 Basel Engler Joseph 4 Hauptmann 1 Kanton Graubünden Chollet Antoine 4 Hauptmann 1 Freiburg Richard? 4 Hauptmann 1 Nyon Desaillaux Jean François 4 Hauptmann 1 Vevey Altermatt Karl (Sohn) 4 Hauptmann 1 Solothurn Magatti Giuseppe (Vater) 4 Hauptmann 1 Lugano Oberried Heinrich 4 Hauptmann 1 Basel Jenny Hans 4 Hauptmann 1 Schwanden Camarés Jean Mazard 4 Hauptmann 1 Lausanne Roux Jean Pierre 4 Hauptmann 1 Montreux Bays Joseph 4 Hauptmann 1 Châtelard Jolimay? 4 Hauptmann 1 Yverdon Buxtorf? 4 Hauptmann 1 Basel Schaefer Hans Jakob 4 Hauptmann 1 Seltisberg Reding Xaver 4 Hauptmann 1 Näfels Clerc Jacques 4 Hauptmann 1 Romont Mercier Pierre Abraham 4 Hauptmann 1 Penthereyez Druet Pierre 4 Hauptmann 1 Faoug Correvon Louis 4 Hauptmann 1 Yverdon Blattmann Franz Joseph 4 Hauptmann 1 Ägeri Besançenet Jean Jacques 4 Hauptmann 1 Yverdon Schmidt Joseph 4 Hauptmann 1 Solothurn Rivaz Rudolf 4 Hauptmann 1 Lugano Diesbach Niklaus Rudolf von 4 Hauptmann 1 Bern Bugget Jean 4 Hauptmann 1 Bellegarde 2. Helvetische Halbbrigade Name Vorname Grad HB Ort Schwytzer Jost 0 Kommandant 2 Luzern Zingg Karl 1 Adjutant-Major 2 Aarburg Ganz Diethelm 1 Adjutant-Major 2 Rümlang Reymondin Jean Samson Louis 2 Quartiermeister 2 Pully Snell Auguste 2 Quartiermeister 2 Nyon Felber Beat 3 Bataillonskommandant 2 Luzern Croisier Joseph 3 Bataillonskommandant 2 Estavayer Lichem Ludwig 3 Bataillonskommandant 2 Solothurn Dulliker Ludwig 4 Hauptmann 2 Luzern Ernst Beat Ludwig von 4 Hauptmann 2 Bern Pfister Joseph Placidius 4 Hauptmann 2 Gossau Andermatt Cajetan 4 Hauptmann 2 Baar Quadri? 4 Hauptmann 2 Lugano Goeldlin Baptist 4 Hauptmann 2 Luzern Neuhaus Beat 4 Hauptmann 2 Cerlier Gaudard Paul Friedrich 4 Hauptmann 2 Bern Reymond Louis 4 Hauptmann 2 Kanton Leman Denervo Barthelmi 4 Hauptmann 2 Bulloz Chessex Jean David 4 Hauptmann 2 Montreux Brunner Joseph 4 Hauptmann 2 Solothurn Flugi Niklaus 4 Hauptmann 2 Kanton Graubünden Pfander Hans 4 Hauptmann 2 Belp Martinet Jean Jacques 4 Hauptmann 2 Lausanne Piaget Louis 4 Hauptmann 2 Orbe Thomann Hans Gaspar 4 Hauptmann 2 Zürich Baud? 4 Hauptmann 2 Kanton Leman Huber Hans Jakob 4 Hauptmann 2 Augst Nikisch? 4 Hauptmann 2 Österreich Belasi Felix 4 Hauptmann 2 Lugano Stucki Benedikt 4 Hauptmann 2 Münsingen Imhof Jakob Martin 4 Hauptmann 2 Kanton Aargau Bell Franz Joseph 4 Hauptmann 2 Luzern Real Chrétien 4 Hauptmann 2 Lausanne Gubler Urs 4 Hauptmann 2 Kanton Solothurn 3. Helvetische Halbbrigade Name Vorname Grad HB Ort Zwicki Melchior 0 Kommandant 3 Mollis Basin George 3 Bataillonskommandant 3 Duillier Obertäufer Jeremias 3 Bataillonskommandant 3 Herisau Ragettli Andreas 3 Bataillonskommandant 3 Flims Kasthofer Niklaus Samuel 4 Hauptmann 3 Bern Chuard Victor 4 Hauptmann 3 Payerne Carli? 4 Hauptmann 3 Freiburg Bavier George 4 Hauptmann 3 Chur Schnurriger Melchior 4 Hauptmann 3 Schwyz Grossmann Franz 4 Hauptmann 3 Brienz Bieri Christian 4 Hauptmann 3 Schangnau Porcelet Henri Samuel 4 Hauptmann 3 Estavayer Langhans Karl 4 Hauptmann 3 Bern Oguey Emanuel 4 Hauptmann 3 Ormond Clement? 4 Hauptmann 3 Bex Diesbach Bernhard von 4 Hauptmann 3 Burgdorf Comte Frédéric 4 Hauptmann 3 Nyon Sturzenegger Leonhard 4 Hauptmann 3 Trogen Dennler Hans 4 Hauptmann 3 Langenthal Lambert Joseph 4 Hauptmann 3 Yverdon Frey Peter Karl 4 Hauptmann 3 Zurzach Gaudron Louis 4 Hauptmann 3 Châtel St. Denis Eck Anton 4 Hauptmann 3 Schänis Galati Melchior 4 Hauptmann 3 Glarus Gottrau Emanuel 4 Hauptmann 3 Bilens Denn? 4 Hauptmann 3 Freiburg Flüe Ferdinand Von der 4 Hauptmann 3 Obwalden Wetter? 4 Hauptmann 3 St. Gallen Nänny Hans Konrad 4 Hauptmann 3 Herisau Falcini Louis 4 Hauptmann 3 Luzern 4. Helvetische Halbbrigade Name Vorname Grad HB Ort Wattenwyl Ludwig von 0 Kommandant 4 Bern Spelti Friedrich 3 Bataillonskommandant 4 Glarus Guillot Pierre Joseph 3 Bataillonskommandant 4 Wallis Sterki Emanuel 3 Bataillonskommandant 4 Morges Brunner Franz Xaver 4 Hauptmann 4 Luzern Gresser Hans 4 Hauptmann 4 Wyl Tissot? 4 Hauptmann 4 Lausanne Brun François 4 Hauptmann 4 Kanton Leman Büel Ulrich 4 Hauptmann 4 Kanton Graubünden Fischer Ludwig 4 Hauptmann 4 Bern Meyer Franz Bernhard 4 Hauptmann 4 Luzern Tardi Emanuel 4 Hauptmann 4 Estavayer Im Thurn Franz Konrad 4 Hauptmann 4 Schaffhausen Hottinger Hans Kaspar 4 Hauptmann 4 Herrliberg Bourgeois? 4 Hauptmann 4 Moudon Theiler Hans Heinrich 4 Hauptmann 4 Wädenswil Rouiller François 4 Hauptmann 4 Vaulruz Meyenfisch? 4 Hauptmann 4 Kaiserstuhl Wayermann Rudolf Friedrich 4 Hauptmann 4 Bern Braillard Jean Pierre 4 Hauptmann 4 Sottens Mechler Jakob 4 Hauptmann 4 March (Kanton Linth) Dubois? 4 Hauptmann 4 Vevey Bonne François 4 Hauptmann 4 St. Saphorin Guiguer Charles Jules 4 Hauptmann 4 Prangins Ruplin? 4 Hauptmann 4 Kanton Thurgau Rossat? 4 Hauptmann 4 Grandson Jütz Jakob 4 Hauptmann 4 Schwyz Ganz Wilhelm 4 Hauptmann 4 Rümlang 5. Helvetische Halbbrigade Name Vorname Grad HB Ort Turtaz Samuel 0 Kommandant 5 Orbe Barthés Pierre 1 Adjutant-Major 5 Kanton Säntis Rösselet Abraham 1 Adjutant-Major 5 Twann Klein Hans 1 Adjutant-Major 5 ? Weber? 2 Quartiermeister 5 Vevey Scheuchzer Hans 3 Bataillonskommandant 5 Zürich Gugger? 3 Bataillonskommandant 5 Kanton Säntis Dufresne Charles 3 Bataillonskommandant 5 Vevey Begos Charles 4 Hauptmann 5 Aubonne Tschudi? 4 Hauptmann 5 Schwanden Coraggioni Joseph Gaspar 4 Hauptmann 5 Luzern Joss Joseph 4 Hauptmann 5 Zizers Ferlus Claude Gédéon 4 Hauptmann 5 Nyon Bodmer Kaspar 4 Hauptmann 5 Stäfa Wyder Hans 4 Hauptmann 5 Aarmühli Korrodi Kaspar 4 Hauptmann 5 Zürich Rüttimann Franz 4 Hauptmann 5 Sursee Daniesis Peter Anton 4 Hauptmann 5 Rorschach Burnand Heinrich 4 Hauptmann 5 Moudon Meyer Timotheos 4 Hauptmann 5 Luzern Arpeaud Samuel 4 Hauptmann 5 Cheseray Chollet Nicolas 4 Hauptmann 5 Freiburg Burckhardt Andreas 4 Hauptmann 5 Basel Peyer Thomas 4 Hauptmann 5 Willisau Duplessis Emanuel 4 Hauptmann 5 Ependes Müller Joseph 4 Hauptmann 5 Grossdietwil Faucherre Gabriel 4 Hauptmann 5 Moudon Stockmann Niklaus 4 Hauptmann 5 Unterwalden Maigroz Isaak 4 Hauptmann 5 Lutry Mathis Hans 4 Hauptmann 5 Kirchdorf Verret Jacques Emanuel 4 Hauptmann 5 Nyon Morosini Claude 4 Hauptmann 5 Lugano Egger Arnold 4 Hauptmann 5 Meiringen Fischer Crispin 4 Hauptmann 5 Kanton Graubünden 6. Helvetische Halbbrigade Name Vorname Grad HB Ort Tobler Johannes 0 Kommandant 6 Appenzell Feer Wilhelm 2 Quartiermeister 6 Kanton Säntis Huber Leonhard 2 Quartiermeister 6 Basel Gessner Kaspar 3 Bataillonskommandant 6 Zürich Müller Andreas 3 Bataillonskommandant 6 St. Gallen Tschudi Christian 3 Bataillonskommandant 6 Glarus Visinand François Louis 4 Hauptmann 6 Corsier Flüe Niklaus Von der 4 Hauptmann 6 Saxelen Ackermann Jakob 4 Hauptmann 6 Mühlehorn Germann Franz Joseph 4 Hauptmann 6 Lichtensteig Schmidt Franz 4 Hauptmann 6 Altdorf Chapuis Jean Siméon 4 Hauptmann 6 Rivaz Barra Jacques 4 Hauptmann 6 Lugano Kamin Hans 4 Hauptmann 6 Kerenzen Müller Peter 4 Hauptmann 6 Frutigen Duprez Jacques 4 Hauptmann 6 St. Maurice Voitel Heinrich 4 Hauptmann 6 Solothurn Bourgeois Henri Frédéric 4 Hauptmann 6 Yverdon Holderegger Hans Baptist 4 Hauptmann 6 Appenzell Traxler Xaver 4 Hauptmann 6 Stans Zurbuchen Christian 4 Hauptmann 6 Ringgenberg Effinger Augustin 4 Hauptmann 6 Einsiedeln Jacker Niklaus 4 Hauptmann 6 Erschwil Hopf Samuel 4 Hauptmann 6 Cerlier Knüsert Joseph 4 Hauptmann 6 Oberegg Dörrig Laurenz 4 Hauptmann 6 Distrikt Appenzell Riss David Friedrich 4 Hauptmann 6 Bern Gwerder Aloys 4 Hauptmann 6 Schwyz Straumeyer Peter 4 Hauptmann 6 Büsserach Grémion? 4 Hauptmann 6 Nerigues Weymann Ludwig 4 Hauptmann 6 Altstätten Chenaud Avril 4 Hauptmann 6 Tour de Trême - ↑ Beide Seiten kämpften in Staffel-Formation, die Franzosen in Kolonnen, die Briten in Linien.
Die Schlacht endete zu Gunsten der Briten als die 4. englische Staffel, die 3. Brigade von Oberst John Oswald, darunter 4 Kompagnien des Regiments von Wattenwyl mit 16 Offizieren und 271 Mann, die 2. französische Staffel, die 3. Brigade von Brigade-General Luigi Gaspare Peyri, darunter das lange standhaltende 4. Bataillon des 1. Schweizer Regiments Ragettli, mit einem Flankenangriff der Reserve zum Stehen und Rückzug zwingen konnte.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schweizer Truppen in fremden Diensten
- Schweizer Truppen in französischen Diensten für das Königshaus der Valois 1480–1589
- Schweizer Truppen in französischen Diensten für das Königshaus der Bourbonen 1589–1792
- Schweizer Truppen in französischen Diensten für das Königshaus der Bourbonen 1814–1830
- Philippe Henry: Fremde Dienste. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Bilder aus dem Krieg Napoleons in Spanien von Francisco de Goya
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Türler, Viktor Attinger, Marcel Godet: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Vierter Band. Neuenburg 1927, OCLC 929267763.
- Moritz von Wattenwyl: Die Schweizer in fremden Kriegsdiensten. Separatdruck aus dem Berner Tagblatt, Bern 1930, OCLC 72379925.
- Paul de Vallière,[33] Henry Guisan, Ulrich Wille: Treue und Ehre, Geschichte der Schweizer in fremden Diensten (Übersetzt von Walter Sandoz). Les Editions d’art ancien, Lausanne 1940, OCLC 610616869.
- Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805. Verlag Huber, Frauenfeld 1934, OCLC 314036593.
- Erste Helvetische Verfassung (Wikisource)
- Mediationsakte (Wikisource)
- Albert Maag, Geschichte der Schweizertruppen im Kriege Napoleons I. in Spanien und Portugal (1807–1814), Digitalisat
- Albert Maag, Geschichte der Schweizertruppen in französischen Diensten – Rückzug aus Russland bis zum zweiten Pariser Frieden (1813–1815), Digitalisat
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gefangeneninsel Cabrera
- Beresinalied (Beresinalied auf Youtube)
- Armee des Inneren (französisch)
- General Charles Antoine Morand
- General Dominique Joba (französisch)
- General Antoine Vedel
- Gesellschaft «3me Regiment Suisse 1806-1815» (französisch)
- Das 4. Schweizer Regiment (französisch)
- Das Bataillon Neuenburg (französisch)
- 1813: Völkerschlacht bei Leipzig (Doku ARD, youtube)
- 1815: Waterloo – Napoleons letzte Schlacht (Doku ZDFinfo, youtube)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter F. Kopp: Ochs, Peter. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Erste Helvetische Verfassung (Wikisource)
- ↑ Andreas Fankhauser: Helvetische Republik. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p Paul de Vallière, Henry Guisan, Ulrich Wille: Treue und Ehre, Geschichte der Schweizer in fremden Diensten (Übersetzt von Walter Sandoz). Les Editions d’art ancien, Lausanne 1940.
- ↑ Hans Braun: Weber, Johann. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ a b Hubert Foerster: Perrier, François Dominique. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Hans Braun: Wattenwyl, Beat Ludwig von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ a b c Martin Bundi: Ragettli, Andreas. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ a b Franz Auf der Maur: Ab Yberg, Joseph Plazid. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Fernando Bernoulli: Die helvetischen Halbbrigaden im Dienste Frankreichs 1798–1805, Verlag Huber, Frauenfeld 1934.
- ↑ Jürg Stüssi-Lauterburg: Stecklikrieg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Niklaus Laupper: Bachmann, Niklaus Franz von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Andreas Fankhauser: Keller, Augustin. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Andreas Fankhauser: Salis, Johann Gaudenz von (-Seewis). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Sébastien Rial: Ernst, Franz Friedrich Samuel von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Alain-Jacques Czouz-Tornare: Affry, Ludwig von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Mediationsakte (Wikisource)
- ↑ Gilbert Marion: Réal, Rodolphe (de Chapelle). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Pierre de Castella: Castella, Nicolas Antoine Xavier de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Fritz Dick: Das 3. Schweizer Regiment 1806–1812 und seine Solothurner Offiziere im Dienste Napoleon I. Jahrbuch für solothurnische Geschichte, Band 17, 1944.
- ↑ Hans Braun: May, Rudolf Beat Ludwig von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Gilbert Marion: Thomasset, Frédéric-Georges. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Hubert Foerster: Weid, Karl-Emmanuel von der. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Die Gefangeneninsel Cabrera
- ↑ Peter Lüthi: Christian Spycher, ein Soldat im Dienste Napoleons ( des vom 23. November 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Drachepost Nr. 11 bzw. 12, Wichtrach, März bzw. Juni 2007.
- ↑ Guy C. Dempsey: Napoleon’s Mercenaries, Foreign Units in the French Army under the Consulate and the Empire, 1799 to 1814, Greenhill Books, London 2002.
- ↑ Bernhard Truffer: Sigristen, Anton Valentin. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Verfassung der Republik Wallis (1802)
- ↑ Le 3ème régiment suisse Internetseite der Gesellschaft «Le 3ème régiment suisse»
- ↑ Seite «Bataillon Neuenburg» in der französischen Wikipedia: fr:Bataillon du prince de Neuchâtel.
- ↑ Derck Engelberts: Bosset, Jean Henri de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Erich Trösch: Stoffel, Christoph Anton. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Olivier Meuwly: Valliere, Paul de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.