Josef Kleefisch

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Josef Kleefisch (* 1861; † 1931[1]) war ein deutscher Goldschmied. Zusammen mit seinem Schwiegervater Gabriel Hermeling gehörte Kleefisch Ende des 19. Jahrhunderts „zu den gefragtesten Kunsthandwerkern, wenn es um Silber- und Emailarbeiten im karolingischen und gotischen Stil ging“.[2]

Kleefisch trat 1888 zunächst als Teilhaber in das Kölner Goldschmiedeatelier von Gabriel Hermeling (1833–1904) ein. Er war ab 1899 alleiniger Eigentümer des Ateliers, nachdem sich Hermeling, sein Schwiegervater, wegen schwerer Krankheit zurückziehen musste.[1]

Zu Kleefischs Freundeskreis gehörte der bedeutende Kunstsammler und gut vernetzte Kölner Domherr Alexander Schnütgen, der ihm Ausstellungen und den Kontakt zu wichtigen Auftraggebern ermöglichte.[1]

Ausstellungen, Preise, Ehrungen

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Kleefisch konnte ab 1901 jährlich im Kölner Diözesanmuseum und 1903 und 1904 mit Einzelausstellungen im Kölner Kunstgewerbemuseum ausstellen. 1904 stellte er seine Arbeit auf der Weltausstellung in St. Louis vor und wurde dort auch mit einem „Grand Prix“ ausgezeichnet. Seine Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der 1908 gegründeten „Meister-Gerhard-Gilde“[1] zeigte seine gute Vernetzung und Achtung unter Kölner Künstlern.

Kleefisch war mit einer Tochter Gabriel Hermelings verheiratet.[1]

Agilolphusschrein im Kölner Dom

Die Werkzuschreibung erscheint heute nicht immer einfach, da er zunächst mit dem Namen seines Schwiegervaters signierte und die Mitwirkung von Mitarbeitenden des Ateliers nicht immer geklärt ist.[1] Zugeordnet wird ihm heute eine doppelflügelige Tabernakeltür (inzwischen Kölnisches Stadtmuseum), um 1905 entstanden. Der heutige Agilolphusschrein im Kölner Dom wurde von Josef Kleefisch 1914 gearbeitet.[3]

Er fertigte 1904 den Tafelaufsatz Die Industrie für das Kölner Ratssilber.[1] Nach der Teilnahme an der Weltausstellung in St. Louis widmete er sich verstärkt auch profanen Metallarbeiten, die er erstmalig auf der 7. Jahresausstellung der „Vereinigung Kölner Künstler“ im Kunstgewerbemuseum vorstellte.[1] Er führte die von Ernst Riegel entworfenen Fruchtschalen für das Kölner Ratssilber aus.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Johannes Ralf Beines: Engel und Cherubine. In: koelnisches-stadtmuseum.de. Kölnisches Stadtmuseum, 13. Oktober 2021, abgerufen am 5. September 2024.
  2. Sabine Spindler: Goldschmiede Hermeling: Mittelalterliche Moderne. In: WELTKUNST, das Kunstmagazin der ZEIT. 9. Mai 2022, abgerufen am 5. September 2024.
  3. Vgl. Agilolphusschrein. Auf: koelner-dom.de. Zuletzt abgerufen am 4. September 2024.