Joseph Hersch
Joseph Hersch (* 12. Juni 1925; † 3. Januar 2012; heimatberechtigt in Genf) war ein Schweizer Mathematiker und Professor an der ETH Zürich.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Joseph Hersch war der Sohn von Liebmann Hersch, Professor der Demografie und Statistik an der Universität Genf, und seiner Frau Liba Hersch-Lichtenbaum (Kusine der Mathematiker Alfred Tarski),[2] Ärztin in der Abteilung Abrüstung des Völkerbunds. Seine Eltern waren polnisch-jüdische Immigranten – der Vater stammte aus Pamūšis in Litauen und die Mutter aus Warschau. Beide waren 1904 aus Warschau in die Schweiz eingewandert. Er war der Bruder der Philosophin Jeanne Hersch und von Irène (geboren 1917). Im Dezember 1947 wurde er in Genf eingebürgert.[3]
Hersch studierte von 1943 bis 1948 an der Abteilung Mathematik und Physik der ETH Zürich und promovierte 1954 mit Auszeichnung. Von 1955 bis 1957 arbeitete er als Assistent am mathematischen Seminar und erlangte 1958 die Venia Legendi für das Lehrgebiet Mathematik. Im Jahr 1962 wurde Joseph Hersch vom Bundesrat zum ordentlichen Professor für höhere Mathematik in französischer Sprache der ETH Zürich gewählt. Während seiner Amtszeit stand er mehrere Jahre der Abteilung für Mathematik und Physik vor. Er emeritierte im Jahr 1990.
Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hersch beschäftigte sich mit klassischer geometrischer Funktionentheorie und Variationsrechnung, insbesondere mit deren Anwendung auf Extremalprobleme in der mathematischen Physik. Er wurde durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen international bekannt und anerkannt. Er war ein engagierter Lehrer und betreute als letzter den propädeutischen Unterricht für Mathematik in französischer Sprache an der ETH Zürich. Ein grosser Teil seiner Lehrtätigkeit fand an den Ingenieurabteilungen statt.
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Longueurs extrémales et théorie des fonctions. Diss. Math. ETH Zürich, Nr. 2294, 1955, doi:10.3929/ethz-a-000090221.
- mit Alfred Huber (Hrsg.): Complex analysis. Articles dedicated to Albert Pfluger on the occasion of his 80th birthday Birkhäuser, Basel 1988. ISBN 3-0348-9158-X, doi:10.1007/978-3-0348-9158-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Joseph Hersch in Swisscovery
- Joseph Hersch: Quelques souvenirs et voeux. Abschiedsvorlesung. Videoportal der ETH Zürich, 3. Dezember 1990.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ETH Zürich (Hrsg.): Traueranzeige mit Lebenslauf. 9. Januar 2012.
- ↑ S. Feferman and A. Feferman: Alfred Tarki: life and logic. Cambridge University Press, 2004.
- ↑ Joseph Hersch: Longueurs extrémales et théorie des fonctions. Diss. Math. ETH Zürich, Nr. 2294, 1955, doi:10.3929/ethz-a-000090221.
Personendaten | |
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NAME | Hersch, Joseph |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Mathematiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1925 |
GEBURTSORT | Genf |
STERBEDATUM | 3. Januar 2012 |