Juri Wladimirowitsch Ender

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Juri Wladimirowitsch Ender, russisch Юрий Владимирович Эндер, auch Georgi Wladimirowitsch Ender, russisch Георгий Владимирович Эндер (* 1898 in St. Petersburg; † 1963 in Leningrad) war ein russischer Maler.

Juri Ender war Sohn eines Gärtners deutscher Abstammung. Sein Urgroßvater war ein sächsischer Glasmacher, der sich in St. Petersburg niedergelassen hatte.[1] Wie seine Geschwister Boris (1893–1960), Ksenija (1895–1942) und Maria (1897–1942) besuchte er die Petrischule in St. Petersburg, zeigte starke künstlerische Neigungen und interessierte sich sehr für Musik, Dichtung und Theater.

Juri Ender absolvierte wie sein Bruder Boris eine Ausbildung zum Maler in den Petrograder Freien Künstlerischen Werkstätten (SWOMAS) (Nachfolgeorganisation der kaiserlichen Kunstakademie), worauf er sich dem Matjuschin-Kreis anschloss. Ab 1919 bis ca. 1932 gehörte er auch der Gruppe Zorved (ein „Kollektiv des erweiterten Beobachtens“) an. Bekannt sind vor allem von Matjuschin beeinflusste Raumstudien. Matjuschin begründete mit seinen Experimenten zur Organischen Kunst und deren Wahrnehmung eine Tradition, die von Juri Ender, seinen Geschwistern und anderen Schülern Matjuschins fortgeführt wurde.[2]

Einige seiner Werke wurden 1923 auf der Gemäldeausstellung Petrograder Maler aller Richtungen gezeigt.[3] 1994 wurden Werke im Rahmen der Ausstellung Europa, Europa: das Jahrhundert der Avantgarde in Mittel- und Osteuropa in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland gezeigt.[4]

Mehrere seiner Werke befinden sich in der Sammlung George Costakis und werden seit dem Aufkauf der Sammlung im Jahre 1997 im Staatlichen Museum für Zeitgenössische Kunst in Thessaloniki aufbewahrt. Zwei dieser Werke wurden 2010 in der Ausstellung El Cosmos de la Vanguardia Rusa im Ausstellungssaal der Fundación Botín in Santander gezeigt,[5][6] wobei ein Aquarell als Titelbild für das Ausstellungskatalog diente.[7]

  • Natalija E. Lavrent'eva: Ėnder, Georgij Vladimirovič. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 18, Saur, München u. a. 1997, ISBN 3-598-22758-2, S. 531.
  • Ender, Yuri Vladimirovich (1898–1963), Painter. In: Benezit Dictionary of Artists, Librairie Gründ, 2006; Oxford University Press, 2011.[8]
  • Ender, Yuri Vladimirovich. In: John Milner: A Dictionary of Russian and Soviet Artists, 1420–1970. Antique Collectors’ Club, Woodbridge 1993, ISBN 1-85149-182-1, S. 133.

Einzelnachweise

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  1. Alfred Eisfeld, Victor Herdt, Boris Meissner (Hrsg.): Deutsche in Russland und in der Sowjetunion 1914–1941. LIT Verlag, Münster 2007, S. 356.
  2. Vera Claudia Patoka-Meyer: Intermedialität und Subjektivität im Werk von Elena Guro (1877-1913). Dissertation Nr. 4297 der Universität St. Gallen, 2014, S. 143.
  3. Juri (Georgij) Ender, 007-berlin.de; abgerufen am 29. Oktober 2015.
  4. Europa, Europa: das Jahrhundert der Avantgarde in Mittel- und Osteuropa: Bonn, 27. Mai-16. Oktober 1994, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland. Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, 1994. Bd. 1: S. 188. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Exposición El Cosmos de la Vanguardia Rusa. Arte y exploración espacial, 1900 - 1930. Fundación Botín.
  6. Virtueller Rundgang durch die Ausstellung El Cosmos de la Vanguardia Rusa. (spanisch, englisch)
  7. John Ellis Bowlt, Nicoletta Misler, Maria Tsantsanoglou u. a. (Texte): El Cosmos de la Vanguardia Rusa. Arte y exploración espacial, 1900 - 1930. Fundación Marcelino Botín, Santander 2010, ISBN 978-84-96655-69-0.
  8. Ender, Yuri Vladimirovich (1898–1963), Painter, Oxford Index.