KV46
KV46 Grabmal von Tuja und Juja | |
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Ort | Tal der Könige |
Entdeckungsdatum | 5. Februar 1905 |
Ausgrabung | James Edward Quibell |
Vorheriges KV45 |
Folgendes KV47 |
KV 46 (Kings’ Valley no. 46 – Grab Nummer 46) im Tal der Könige gehört dem Beamtenehepaar Tuja und Juja. Sie lebten in der ägyptischen 18. Dynastie und waren die Eltern der Großen königlichen Gemahlin Teje und damit die Schwiegereltern von König Amenophis III. (ca. 1379–1340 v. Chr.)
Entdeckung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Grab wurde am 5. Februar 1905 von James Edward Quibell gefunden, der für Theodore M. Davis grub. Die Grabstätte war nur zum Teil beraubt worden und enthielt noch eine bemerkenswerte Sammlung an Grabbeigaben.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]KV46 war über einen steil nach unten gehenden Gang zu erreichen, der an zwei Stellen als Treppe, in der Mitte ohne diese gearbeitet, war. Am Ende des Ganges befand sich die ca. 3,19/3,53 × 9 m große Grabkammer.
Grabbeigaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beide Verstorbene waren in einem Set von Särgen, die teilweise mit Silber und Gold beschlagen waren, beigesetzt, wobei der äußere jeweils ein Kastensarg und die inneren jeweils die Form eines menschlichen Körpers (anthropomorph) hatten. Die Gesichter trugen vergoldete Totenmasken. Viele Elemente der Sargdekoration, wie die Horussöhne mit Tierköpfen, sind auf diesen Särgen zum ersten Mal bezeugt.
Zu weiteren Grabbeigaben zählen zwei teilweise mit Gold beschlagene Kanopenkästen, die jeweils einen vollständigen Satz Kanopen aus Alabaster enthielten. Es wurden zahlreiche Uschebtis und Modellwerkzeuge für diese gefunden. Juja und Tuja besaßen zudem ein prächtiges Totenbuch.
Bemerkenswert sind auch die im Grab gefundenen Möbel, darunter Betten und mehrere Sessel. Einer trug die Inschrift der Prinzessin Sitamun, Tochter Amenophis III., und Enkelin des Paares. Es wurden außerdem mehrere Truhen gefunden, wobei eine mit den Namen von Amenophis III. versehen war und wohl aus dessen Besitz stammte. Weitere Objekte waren unter anderem: Skarabäen, Amulette, ein Spiegel, kleine Siegel, Sandalen, Stäbe und ein Streitwagen.
Zur Versorgung der Toten waren mumifizierte Fleischteile in speziellen Truhen und zahlreiche Keramikgefäße vorhanden, die vielleicht einst Wein, Wasser und Bier enthalten hatten.
Ein Großteil der Grabfunde befindet sich heute im Ägyptischen Museum von Kairo. Die weltweite Ausstellung Tutanchamun – Das goldene Jenseits zeigte verschiedene Grabbeigaben: Sarg, Maske und Kanopenkasten der Tuja, Scheingefäße sowie den vergoldeten Sessel der Prinzessin Sitamun und ein Kästchen von Amenophis III.
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Äußerer Sarkophag des Juja
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Särge des Juja
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Sarg der Tuja
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Mumienmaske des Juja
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Thron der Sitamun (Replikat)
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Kästchen von Amenophis III.
Zur Anlage des Grabes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Grabkammer des Paares ist undekoriert. Dies kann nicht weiter überraschen, da im Neuen Reich die meisten privaten Grabkammern undekoriert sind. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass es am Rande des Fruchtlandes einen Totentempel oder eine Felskapelle für dieses Paar gab, in denen ihr Totenkult vollzogen wurde und die eine volle Dekoration trugen. Diese Kapelle konnte bisher nicht identifiziert werden. Es ist möglich, dass sie im Totentempel von Amenophis III. untergebracht war.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theodore M. Davis: The Tomb of Iouiya and Touiyou: The finding of the Tomb: Notes on Iouiya and Touiyou by Gaston Maspero: Description of the objects found in the tomb by Percy E. Newberry: Illustrations of the objects by Howard Carter. Constable, London 1907 (Digitalisat.).
- Theodore M. Davis: The Funerary Papyrus of Iouiya. Constable, London 1907 (Digitalisat).
- Nicholas Reeves, Richard H. Wilkinson: Das Tal der Könige. Geheimnisvolles Totenreich der Pharaonen. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-0739-3, S. 174–178.
- André Wiese, Andreas Brodbeck, Andreas F. Voegelin, Andrea Maria Gnirs: Tutanchamun – Das goldene Jenseits. Grabschätze aus dem Tal der Könige. Hirmer, München 2004, ISBN 3-7774-2065-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 25° 44′ 27″ N, 32° 36′ 10″ O