Kabinett Higashikuni
Das Kabinett Higashikuni regierte Japan unter Premierminister Higashikuni Naruhiko vom 17. August 1945 bis zum Rücktritt am 9. Oktober 1945. Zwei Tage nach der Kapitulation Japans am 15. August 1945, die das Ende des Pazifikkrieges markierte, trat das letzte Kriegskabinett von Suzuki Kantarō zurück. Der Shōwa-Tennō Hirohito betraute den Prinzen Higashikuni Naruhiko mit der Regierungsführung. Wichtigste Aufgabe des Kabinetts waren die Rückführung der in Übersee verbliebenen Truppen und die Demobilisierung der Kaiserlich Japanischen Armee. Mit der beginnenden alliierten Besatzung musste es außerdem die Anordnungen der Besatzungsverwaltung (SCAP/GHQ) umsetzen, die die Liberalisierung und Demokratisierung Japans einleiteten, wobei Higashikuni zu verhindern suchte, dass die Institution des Tennō selbst angetastet würde. Die „Freiheitsdirektive“ des SCAP Douglas MacArthur vom 4. Oktober 1945, die die Einschränkungen der Meinungs-, Vereinigungs- und Religionsfreiheit aufheben und die Tokkō und das Innenministerium auflösen sollte, führte zum Rücktritt des Kabinetts Higashikuni, dem diese Forderungen zu weit gingen.
Dem Kabinett gehörten bei Amtsantritt einschließlich des Premierministers acht Staatsminister aus dem adeligen Kizokuin (Herrenhaus) und zwei aus dem bürgerlichen Shūgiin (Unterhaus) an.