Kabinett Kohl III

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Das Kabinett Kohl III war die 15. Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland.

Kabinett Kohl III
Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland
Helmut Kohl
Bundeskanzler Helmut Kohl
Wahl 1987
Legislaturperiode 11.
Ernannt durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker
Bildung 12. März 1987
Ende 18. Januar 1991
Dauer 3 Jahre und 312 Tage
Vorgänger Kabinett Kohl II
Nachfolger Kabinett Kohl IV
Zusammensetzung
Partei(en) CDU/CSU, FDP
Minister 24
Repräsentation
Deutscher Bundestag bis Oktober 1990:
269/497 (54 %)




ab Oktober 1990:
362/663 (55 %)




Berliner Abgeordnete bis Oktober 1990:
13/22 (59 %)




Abstimmung im Bundestag

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Bonn, 11. März 1987 – Gesamtstimmenzahl 497 – absolute Mehrheit 249
Wahlgang Kandidat Stimmen Stimmenzahl Anteil Koalitionspartei(en)
1. Wahlgang Helmut Kohl
(CDU)
Ja-Stimmen 253 50,9 % CDU/CSU, FDP, DSU[1]
Nein-Stimmen 225 45,3 %
Enthaltungen 6 1,2 %
Ungültig 3 0,6 %
nicht abgegeben 10 2,0 %
Damit wurde wieder Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt.
Kabinett Kohl III – 12. März 1987 bis 20. Dezember 1990
(Bis zum 18. Januar 1991 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt)
Amt Foto Name Partei Parlamentarischer Staatssekretär
bzw. Staatsminister
Partei
Bundeskanzler
Helmut Kohl
(1930–2017)
CDU Lutz Stavenhagen
(1940–1992)
Staatsminister beim Bundeskanzler
CDU
Auswärtiges
Stellvertreter des Bundeskanzlers
Hans-Dietrich Genscher
(1927–2016)
FDP Irmgard Adam-Schwaetzer
(* 1942)
FDP
Helmut Schäfer
(* 1933)
Inneres
Friedrich Zimmermann
(1925–2012)
bis 21. April 1989[2]
CSU Horst Waffenschmidt
(1933–2002)
CDU
Wolfgang Schäuble
(1942–2023)
ab 21. April 1989[2]
CDU Carl-Dieter Spranger
(* 1939)
CSU
Justiz
Hans A. Engelhard
(1934–2008)
FDP Friedrich-Adolf Jahn
(1935–2016)
CDU
Finanzen
Gerhard Stoltenberg
(1928–2001)
bis 21. April 1989[2]
CDU Hansjörg Häfele
(* 1932)
bis 21. April 1989
Manfred Carstens
(* 1943)
CDU
Theodor Waigel
(* 1939)
ab 21. April 1989[2]
CSU Friedrich Voss
(1931–2012)
CSU
Wirtschaft
Martin Bangemann
(1934–2022)
bis 9. Dezember 1988[3]
FDP Ludolf von Wartenberg
(* 1941)
bis 4. Juli 1989
CDU
Helmut Haussmann
(* 1943)
ab 9. Dezember 1988[3]
Klaus Beckmann
(1944–1994)
FDP
Erich Riedl
(1933–2018)
CSU
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Ignaz Kiechle
(1930–2003)
CSU Georg Gallus
(1927–2021)
FDP
Wolfgang von Geldern
(* 1944)
CDU
Innerdeutsche Beziehungen
Dorothee Wilms
(* 1929)
CDU Ottfried Hennig
(1937–1999)
CDU
Arbeit und Sozialordnung
Norbert Blüm
(1935–2020)
CDU Wolfgang Vogt
(1929–2006)
CDU
Stefan Höpfinger
(1925–2004)
bis 21. April 1989
Horst Seehofer
(* 1949)
CSU
Verteidigung
Manfred Wörner
(1934–1994)
bis 18. Mai 1988[4]
CDU Peter Kurt Würzbach
(* 1937)
bis 19. Dezember 1988
Willy Wimmer
(* 1943)

Agnes Hürland-Büning
(1926–2009)
CDU
Rupert Scholz
(* 1937)
18. Mai 1988 bis 21. April 1989[4][2]
Gerhard Stoltenberg
ab 21. April 1989[2]
Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit
Rita Süssmuth
(* 1937)
bis 25. November 1988[5]
CDU Anton Pfeifer
(* 1937)
CDU
Ursula Lehr
(1930–2022)
ab 9. Dezember 1988[3]
Verkehr
Jürgen Warnke
(1932–2013)
bis 21. April 1989[2]
CSU Dieter Schulte
(* 1941)
CDU
Friedrich Zimmermann

(1925–2012)
ab 21. April 1989[2]

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Walter Wallmann
(1932–2013)
bis 22. April 1987
CDU
Martin Grüner
(1929–2018)
Wolfgang Gröbl
(* 1941)
FDP
Klaus Töpfer
(1938–2024)
ab 7. Mai 1987[6]
CSU
Post- und Fernmeldewesen
ab 1. Juli 1989:
Post und Telekommunikation
Christian Schwarz-Schilling
(* 1930)
CDU Wilhelm Rawe
(1929–2017)
CDU
Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
Oscar Schneider
(* 1927)
bis 21. April 1989[2]
CSU Jürgen Echternach
(1937–2006)
CDU
Gerda Hasselfeldt
(* 1950)
ab 21. April 1989[2]
Forschung und Technologie
Heinz Riesenhuber
(* 1935)
CDU Albert Probst
(1931–2015)
CSU
Bildung und Wissenschaft
Jürgen W. Möllemann
(1945–2003)
FDP Irmgard Karwatzki
(1940–2007)
bis 21. April 1989
CDU
Norbert Lammert
(* 1948)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Hans Klein
(1931–1996)
bis 21. April 1989[2]
CSU Volkmar Köhler
(1930–2012)
bis 21. April 1989
Hans-Peter Repnik
(* 1947)
CDU
Jürgen Warnke
ab 21. April 1989[2]
Besondere Aufgaben
Chef des Bundeskanzleramtes
Wolfgang Schäuble
(1942–2023) bis 21. April 1989[2]
CDU Lieselotte Berger
(1920–1989)
Bevollmächtigte
der Bundesregierung in Berlin

bis 26. September 1989 (verstorben)
Günter Straßmeir
(1929–2009)
Bevollmächtigter
der Bundesregierung in Berlin

26. Oktober 1989 bis 20. Dezember 1990
CDU
Rudolf Seiters
(* 1937)
ab 21. April 1989[2]
Besondere Aufgaben
Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung
Hans Klein
21. April 1989 bis 20. Dezember 1990[2]
CSU
Besondere Aufgaben
Sabine Bergmann-Pohl
(* 1946)
ab 3. Oktober 1990[7]
CDU
Günther Krause
(* 1953)
ab 3. Oktober 1990[7]
Lothar de Maizière
(* 1940)
3. Oktober bis 19. Dezember 1990[7][8]
Rainer Ortleb
(* 1944)
ab 3. Oktober 1990[7]
FDP
Hansjoachim Walther
(1939–2005)
ab 3. Oktober 1990[7]
DSU

Nach der Landtagswahl in Hessen und der anschließenden Bildung einer Koalition aus CDU und FDP schied Bundesumweltminister Walter Wallmann am 22. April 1987 aus der Bundesregierung aus; am 24. April 1987 wurde er zum Hessischen Ministerpräsidenten gewählt. Als neuer Umweltminister wurde am 7. Mai 1987 der bisherige Minister für Umwelt und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, Klaus Töpfer, berufen.

Verteidigungsminister Manfred Wörner trat am 18. Mai 1988 zurück, um am 1. Juli 1988 sein neues Amt als NATO-Generalsekretär antreten zu können. Sein Nachfolger wurde Rupert Scholz, bis dato Senator für Justiz und Bundesangelegenheiten des Landes Berlin.

Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann trat am 9. Dezember 1988 zurück, um Anfang 1989 in die Europäische Kommission als Kommissar für Binnenmarkt und Industrie wechseln zu können. Der bisherige FDP-Generalsekretär Helmut Haussmann folgte ihm als Wirtschaftsminister.

Rita Süssmuth schied am 9. Dezember 1988 aus dem Amt, weil sie am 25. November 1988 zur Präsidentin des Deutschen Bundestages gewählt worden war. Ursula Lehr wurde neue Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit.

Am 19. Dezember 1988 trat der Parlamentarische Staatssekretär Peter Kurt Würzbach nach einem Streit mit Bundesverteidigungsminister Scholz über das nach dem Flugzeugabsturz in Remscheid von Würzbach verhängte Tiefflugverbot zurück. Willy Wimmer wurde am selben Tag zu seinem Nachfolger als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung ernannt.

Am 21. April 1989 wurde eine umfangreiche Kabinettsumbildung durchgeführt, von der nur die unionsgeführten Ministerien betroffen waren. Dabei wurden Bundesbauminister Oscar Schneider und der Verteidigungsminister Rupert Scholz, in dessen kurzer Amtszeit sich die Unglücke von Ramstein und Remscheid ereignet hatten, als Bundesminister entlassen. Der bisherige Innenminister Friedrich Zimmermann wurde neuer Bundesminister für Verkehr, der bisherige Finanzminister Gerhard Stoltenberg wurde neuer Bundesverteidigungsminister und Verkehrsminister Jürgen Warnke wurde Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Dessen Amtsvorgänger Hans Klein übernahm als Bundesminister für besondere Aufgaben die Leitung des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung und der bisherige Chef des Bundeskanzleramtes Wolfgang Schäuble wurde neuer Bundesminister des Innern. Erstmals berufen wurden als Bundesminister der Finanzen der bisherige Vorsitzende der CSU-Landesgruppe Theo Waigel und Gerda Hasselfeldt als Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Neu in das Kabinett trat auch der bisherige Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Rudolf Seiters ein, der als Bundesminister für besondere Aufgaben zum Chef des Bundeskanzleramtes berufen wurde.

Ebenfalls als am 21. April 1989 schieden die Parlamentarischen Staatssekretäre Hansjörg Häfele (Finanzen), Stefan Höpfinger (Arbeit und Sozialordnung), Irmgard Karwatzki (Bildung und Wissenschaft) und Volkmar Köhler (Wirtschaftliche Zusammenarbeit) aus dem Amt. Neu berufen wurden als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen der bisherige Vorsitzende der Arbeitsgruppe Haushalt der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Manfred Carstens, der bisherige sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe Horst Seehofer zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Norbert Lammert zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und der bisherige Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Hans-Peter Repnik zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Nachdem die Anzahl der CSU-geführten Bundesministerien mit der Kabinettsumbildung auf sechs angewachsen war, forderte die FDP als Ausgleich einen weiteren Parlamentarischen Staatssekretär. Am 4. Juli 1989 schied daher Ludolf von Wartenberg aus dem Amt. Der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Klaus Beckmann wurde sein Nachfolger beim Bundesminister für Wirtschaft.

Am 26. September 1989 starb die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeskanzler und Bevollmächtigte der Bundesregierung in Berlin Lieselotte Berger. Günter Straßmeir wurde am 26. Oktober 1989 ihr Nachfolger.

Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurden die bisherige Volkskammer-Präsidentin Sabine Bergmann-Pohl, der letzte Ministerpräsident der DDR Lothar de Maizière, der Parlamentarische Staatssekretär beim Ministerpräsidenten der DDR Günther Krause, der bisherige Vorsitzende der FDP-Volkskammerfraktion Rainer Ortleb und der bisherige Vorsitzende der DSU-Volkskammerfraktion Hansjoachim Walther zu Bundesministern für besondere Aufgaben ernannt.

Wegen erneuter Vorwürfe, er sei Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit gewesen, trat Lothar de Maizière am 19. Dezember 1990 als Bundesminister zurück.

Gesundheitspolitik

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Bereits in seiner Regierungserklärung kündigte Kohl 1987 eine umfassende Strukturreform im Gesundheitswesen an. Das Gesundheitsreformgesetz „GRG“ wurde im November 1988 vom Bundestag verabschiedet.[9]

Einzelnachweise

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  1. DSU ab 3. Oktober 1990.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o Umbildung des Bundeskabinetts – Entlassungen und Ernennungen durch den Bundespräsidenten. In: Bulletin 36-89. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 21. April 1989, abgerufen am 10. März 2018.
  3. a b c Ernennung von Prof. Dr. Ursula Maria Lehr zum Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. In: Bulletin 173-88. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 10. Dezember 1988, abgerufen am 10. März 2018.
  4. a b Ernennung von Professor Dr. Rupert Scholz zum Bundesminister der Verteidigung. In: Bulletin 66-88. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 19. Mai 1988, abgerufen am 10. März 2018.
  5. Verantwortung für die Demokratie im Dienste aller Bürger – Wahl der Präsidentin des Deutschen Bundestages. In: Bulletin 165-88. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 29. November 1988, abgerufen am 10. März 2018.
  6. Eidesleistung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. (PDF; 2,9 MB) In: Plenarprotokoll 11/10. Deutscher Bundestag, 7. Mai 1987, S. 523–524, abgerufen am 10. März 2018.
  7. a b c d e Ernennung und Eidesleistung von Bundesministern. In: Bulletin 118-90. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 5. Oktober 1990, abgerufen am 10. März 2018.
  8. Zur Entscheidung von Bundesminister de Maizière. In: Bulletin 147-90. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 20. Dezember 1990, abgerufen am 10. März 2018.
  9. »Blüm läßt den kleinen Mann bluten«. In: Der Spiegel. 5. März 1989, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 30. Juli 2022]).