Kandern

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Wappen Deutschlandkarte
Kandern
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kandern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 43′ N, 7° 40′ OKoordinaten: 47° 43′ N, 7° 40′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Höhe: 352 m ü. NHN
Fläche: 62,26 km2
Einwohner: 8456 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79400
Vorwahl: 07626
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 045
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Waldeckstraße 39
79400 Kandern
Website: www.kandern.de
Bürgermeisterin: Simone Penner (parteilos)
Lage der Stadt Kandern im Landkreis Lörrach
KarteFrankreichSchweizLandkreis WaldshutLandkreis Breisgau-HochschwarzwaldFreiburg im BreisgauAiternBad BellingenBinzenBöllenEfringen-KirchenEfringen-KirchenEimeldingenFischingen (Baden)FröhndGrenzach-WyhlenZell im WiesentalHäg-EhrsbergHasel (Baden)Hausen im WiesentalInzlingenKandernKleines WiesentalLörrachMalsburg-MarzellMaulburgRheinfelden (Baden)RümmingenRümmingenSchallbachSchliengenSchönau im SchwarzwaldSchönau im SchwarzwaldSchönau im SchwarzwaldSchönau im SchwarzwaldSchönau im SchwarzwaldSchönau im SchwarzwaldSchönenberg (Schwarzwald)SchopfheimSchwörstadtSteinen (Baden)TodtnauTunauUtzenfeldWeil am RheinWembachWembachWembachWieden (Schwarzwald)WittlingenWittlingenZell im WiesentalZell im WiesentalZell im Wiesental
Karte

Kandern (alemannisch Chander oder auch Chandre) ist eine Kleinstadt im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.

Kandern liegt im Südwesten Deutschlands, am Fuße des Schwarzwaldes. Nördlich von Kandern stellt der Berg Blauen (auch Hochblauen) das Ende des Oberen Kandertals dar, hier liegt auch die Quelle der Kander. Unweit der Quelle führt der Lipplepass ins Kleine Wiesental nach Tegernau.

Durch Kandern führt der Westweg, ein Wanderweg von Pforzheim nach Basel.

Nachbargemeinden

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Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Malsburg-Marzell, Steinen, Lörrach, Wittlingen, Rümmingen, Schallbach, Efringen-Kirchen, Bad Bellingen und Schliengen.

Stadtgliederung

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Stadtgebiet von Kandern und seinen Stadtteilen

Die Stadt Kandern besteht aus den sieben Stadtteilen Feuerbach, Holzen, Kandern, Riedlingen, Sitzenkirch, Tannenkirch und Wollbach und 26 weiteren Dörfern, Höfen und Häusern. Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den früheren Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich verbunden der Name des jeweiligen Stadtteils. Die Stadtteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und mit Ausnahme des Stadtteils Kandern Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.[2]

Im Stadtteil Kandern liegen die abgegangenen Burgen Feste Burg, Burgberg und Sausenburg sowie die Wüstung Minderkandern. Im Stadtteil Sitzenkirch liegt die Wüstung Adilboldshofen. Im Stadtteil Tannenkirch liegen die in Tannenkirch aufgegangene Ortschaft Uttnach und die Wüstungen Fronhausen, Niederinningen und Oberinningen. Im Stadtteil Wollbach liegen die Wüstungen Gryfebwiler, Kriegshus, das möglicherweise eine Vorgängersiedlung von Egisholz ist, und Rüttihof.[3] (→ Ringwall Am brennten Buck)

Das Gemeindegebiet der Stadt Kandern umfasst unterschiedliche Naturräume. Im Nordosten greift es auf den südwestlichsten Teil des Grundgebirgsschwarzwaldes über. Südlich davon schließt sich das Rotliegend-Buntsandstein-Tafelland der Weitenauer Schwarzwaldvorberge an. Im Westen, nördlich einer Linie Hammerstein-Holzen-Hertingen befindet man sich in einem Jurabergland, südlich der genannten Linie im Markgräfler Tertiär-Löss-Hügelland[4]

Zwei Verwerfungen sind für die Geologie des Gemeindegebietes von größerer Bedeutung. Das ist einmal die in Nord-Süd-Richtung von Badenweiler über Sehringen und Sitzenkirch her ziehende Schwarzwaldrand-Verwerfung, zum andern die von Osten her auf Kandern zielende Schwarzwaldsüdrand-Verwerfung. Sie treffen nahe der Einmündung der Waldeckstraße in die Hauptstraße aufeinander. Diese beiden Störungen grenzen die Südwestecke des Schwarzwaldes von dessen Vorbergzone ab.

Kandern eingebettet im Kandertal, hinten im Hintergrund der Hochblauen

Im Schwarzwald-Gebiet der Kanderner Gemarkung sind zwei unterschiedlichen Granite vertreten: der Schlächtenhaus-Granit, ein Zweiglimmergranit und der Malsburggranit, ein mittel- bis grobkörniger Biotitgranit (Steinbrüche im oberen Kandertal und bei Tegernau). Es handelt sich um freigelegte Plutone der Karbonzeit.(Die neueste Karte des LGRB scheidet den Blauengranit nicht mehr aus.)

Westlich der Nord-Süd-verlaufenden Schwarzwaldrand-Verwerfung liegt ein hauptsächlich aus Gesteinen des Mitteljura (Dogger) aufgebautes Bergland.[5] Gaishalde, Hohfohren, Schorner und Schornerbuck, auch die Rüttenen über Feuerbach sind aus den Mitteljurakalken des bis zu 80 m mächtigen Hauptrogensteins aufgebaut, die im alten Steinbruch am Riedlinger Schnittenberg zu sehen sind. Die Hauptrogensteintafeltafel ist an zahlreichen Verwerfungen zerbrochen und durch Täler und Tälchen zergliedert. Auch der Untergrund des im Osten unmittelbar an den Schwarzwaldgranit grenzenden Geländes vom Heißbühl bis Sitzenkirch besteht hauptsächlich aus Mitteljuraschichten.[6]

Diese Vorberge des Schwarzwaldes sind Schollen des Deckgebirges, das einst auch das Gebiet des Schwarzwaldes bedeckte, dort aber weitgehend von der Abtragung abgeräumt wurde. Bei der Rheingrabenbildung (Eozän-Oligozän) bzw. dem Aufsteigen des Schwarzwaldes wurden diese Juraschollen zu Randschollen des Rheingrabens. In ihrer Tieflage waren sie vor den erosiven Kräften besser geschützt als die Sedimente über dem seit der späten Tertiärzeit (Pliozän) verstärkt aufsteigenden Schwarzwald.

Südlich der Schwarzwaldsüdrandverwerfung bezieht das Gemeindegebiet neben dem höchsten Teil des Munzenbergs (702 m) auch den Gugelhut und den Günglert mit ein. Auch hier, im Weitenauer Bergland, sind wir im Bereich der Schwarzwaldvorberge. Es stehen aber hier viel ältere Schichten an – Buntsandstein und die schon im Erdaltertum entstandenen Sedimente des Zechsteins und des Rotliegend. Da diese Vorbergschollen höher lagerten als die Juraschollen unserer Gemarkung, hat hier die Abtragung nicht nur die Juradecke, sondern auch Keuper und Muschelkalk bereits entfernt. Die Munzenberg-Buntsandsteintafel steigt leicht zum Schwarzwald hin an. Ihre nach N gerichtete Stufenstirn erreicht eine Höhe von 700 m über NHN. Die den Sockel der Tafel bildenden Rotliegend- und Zechsteinschichten (genauer der Weitenau- und Wiesental--Formation) treten auf der Kanderner Gemarkung südlich der Schwarzwaldsüdrandverwerfung vom Juchskopf über den Roten Rain bis zur Scheideck und zum Platzhof in Erscheinung. Es handelt sich hauptsächlich um rotbraune feldspatreiche Sandsteine und Tone.

Kandern in seiner geologischen Umgebung

Südlich Kandern findet die Schwarzwaldrandverwerfung eine Fortsetzung in der Rheintalflexur.[7] Hier sind die Schollen des Markgräfler Tertiärhügellandes gegen die der Schopfheimer Bucht (Weitenauer Vorberge und Dinkelberg) nicht durch eine Verwerfung abgesetzt, sondern durch eine Abbiegezone, bei der die Schichten des Weitenauer Berglandes nach Westen in die Tiefe abtauchen. (zu sehen im Muschelkalksteinbruch östlich Nebenau!) Verstärkt wird dieses Abtauchen durch Längsverwerfungen innerhalb der Flexurzone.

Westlich der Rheintalflexur setzt sich das Jurabergland noch weiter nach Süden bis zur Linie Hammerstein-Holzen-Hertingen fort. Hier sind es aber die Kalke und Mergel des Oberjura (Oxford/Rauracium), die dominierend den Untergrund bilden. Es sind dies die (frisch gebrochen) hellen Gesteine, die im Steinbruch beim Christianswuhr aber auch am Isteiner Klotz zu sehen sind. Schon Hinterm Böscherzen erscheinen die Korallenkalke des Oberjura und in der Wolfsschlucht zeigen sie sich in pittoresken Felsgebilden – Resultat früher Verkarstung. An den Hängen des Feuerbachtales zwischen Riedlingen und Riedlinger Bad und am Böscherzen werden die Korallenkalktafeln von Behlen und Hoher Schule[8] allerdings noch unterlagert von Mitteljuraschichten. Es sind dies in erster Linie die in einem Flachmeer entstandenen grauen Tone und Mergel der Kandern-Formation.

Der 550 Meter hohe Heuberg, der sich über dem Wollbachtal noch als eine Mitteljurascholle (hauptsächlich Hauptrogenstein) zu erkennen gibt, ist großflächig mit Hangschutt bedeckt, in dem sich hangabwärts gewanderte Gerölle (Fließerde) aus dem Älteren Eiszeitalter befinden. In der Heuberg-Tongrube ist eine noch ältere, vermutlich pliozäne Schotterdecke eines früheren Flusssystems aufgeschlossen.[9] Noch älter ist die Kappe von Küstenkonglomeraten und Tonen auf dem Heißbühl (eozän/oligozän).[10] Ebenfalls in der Tertiärzeit oder schon früher entstanden die Tuffschlote bei Feuerbach (Gewanne Holen und Obere Rindlen). Auf dem Behlen und der Hohen Schule erinnern aufgelassene Erzgruben an das Vorkommen eozäner Bohnerze. Diese sind als Konkretionen bei der Verwitterung eisenhaltiger Gesteine entstanden und, in Bohnerztone eingebettet, über dem Korallenkalk und in dessen Karsthohlräumen erhalten geblieben.

Der für die Tonwerke wichtige Opalinuston wurde lange Zeit bei Sankt Johannis Breite abgebaut. Die aufgelassene Tongrube (Tongrube Ost) am Nordrande von Kandern lieferte Tone aus dem obersten Mitteljura (Callov) und dem unteren Oberjura (Oxford).

An einer von Bad Bellingen über Hertingen-Tannenkirch, Hammerstein, Egisholz ziehenden Verwerfung wurden die um Kandern anstehenden Jurakalke in die Tiefe, in den NW-SO verlaufenden Bamlacher Graben, versenkt. So ändert sich die Landschaft südlich der Verwerfung deutlich. Hier breitet sich um Mappach, Maugenhard, Schallbach ein sanftwelliges, nur wenig bewaldetes Hügelland aus, in dem eine dicke Löss-(Lehm-)decke den tieferen Untergrund verschleiert. Spärliche Einblicke in den tertiären Untergrund enthüllen oligozäne (Rupel-/Chatt-)Sedimente: Es handelt sich um Melettaschichten (Froidefontaine-Formation), graue, tonige Flachmeersedimente, entstanden, als das Meer in den Oberrheingraben vordrang, und die darüber abgelagerte Elsässer (Brack- und Süßwasser-)Molasse. Diese zeugt vom Rückzug des Meeres (Aufschluss am Fischinger Läufelberg).

Löss wurde in den pleistozänen Kaltzeiten aus den vegetationslosen Schotterfeldern des Rheines verweht und in den benachbarten Gebieten deponiert. Der fruchtbare Löss wird verwittert zu weniger fruchtbarem, weniger wasserdurchlässigem Lösslehm. Im Bamlacher Graben dominiert der Löss, im Jurabergland dagegen der Lösslehm.

Archäologische Funde zeigen, dass das Gebiet des heutigen Kandern bereits in vorgeschichtlicher, keltischer und römischer Zeit besiedelt war. Vermutlich waren es die Tonvorkommen, welche den Ort schon damals für eine Siedlung attraktiv machten. Der Name Kandern ist eine germanische Bildung und bedeutet an der Kander liegend. Der Name der Kander selbst – des Flusses, der Kandern durchfließt – stammt vom keltischen kander für glänzend.

Die Sausenburg aus nordwestlicher Richtung

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung als Cancer erfolgte am 5. Dezember 776 in einer Urkunde des Lorscher Codex anlässlich der Schenkung einer Lantsuint und deren Söhnen Richbert und Zenzo an das Kloster Lorsch.[11] Auch in weiteren Urkunden des Codex wird Kandern genannt.[12] Die Annalen des Klosters halten zur gleichen Zeit Eisenlieferungen aus Kandern fest, die demnach bereits im 8. Jahrhundert Bedeutung für Kandern gehabt haben. Eisenabbau und -verarbeitung prägten den Ort das ganze Mittelalter und gewährleisteten einen gewissen Wohlstand und begrenzte Freiheit.

Kandern wuchs aus ursprünglich drei Ortschaften zusammen:

  • Kandern, im Bereich der evangelischen Kirche gelegen,
  • Minder-Kandern im Tal des Lippisbaches, etwa beim heutigen Schwimmbad, und
  • einer Siedlung im flachen Talgrund der Kander bei der Papiermühle.

Mehrere Klöster hatten auf der Gemarkung Besitzungen und bestimmten so Kanderns frühe Geschichte. Zentral war dabei das Kloster St. Gallen in der heutigen Schweiz, das als mächtige Reichsabtei im frühen Mittelalter große Besitzungen in der Region erwarb. Durch die Niederlage im Investiturstreit geschwächt, musste das Kloster St. Gallen seine Besitzungen an andere Klöster aus der Region abtreten, unter anderem das Basler Kloster St. Alban.

Kandern war Hauptort der Landgrafschaft Sausenberg, die 1503 an die Markgrafen von Baden kam.

In der Schlacht bei Schliengen am 24. Oktober 1796 erstreckten sich die Kämpfe bis nach Kandern, das abends von österreichischen Truppen unter General Nauendorf eingenommen wurde.

Tod des Generals Friedrich von Gagern im Gefecht bei Kandern 1848
Gedenkstein für die auf der Scheideck Gefallenen nach der Renovierung 2023.

Seit 1802 wurden in Kandern verschiedene Märkte abgehalten. Besonders bekannt wurde der Kandermer „Rossmärt“, ein Pferdemarkt, der, verbunden mit reitsportlichen Veranstaltungen, über die engere Umgebung hinaus bekannt wurde. 1810 wurde der Stadt vom badischen Großherzog das Stadtrecht verliehen, obwohl der Ort damals nur wenig mehr als 1300 Einwohner hatte. Zudem wurde die Stadt Sitz eines Bezirksamtes, das allerdings schon 1819 wieder aufgelöst wurde.

1848 fand auf dem Scheideckpass bei Kandern ein Gefecht zwischen badischen Revolutionären unter Friedrich Hecker und Truppen des Deutschen Bundes unter Friedrich von Gagern statt, in dessen Verlauf von Gagern getötet, die Revolutionäre jedoch geschlagen wurden (siehe Gefecht auf der Scheideck). 1849 kam es im Zuge konterrevolutionärer Aktivitäten zum Gefecht bei Riedlingen.

Bis 1972 gehörte Kandern zum Landkreis Müllheim und kam nach dessen Auflösung zum Landkreis Lörrach. Die heutige Stadt wurde am 1. März 1974 durch Vereinigung der Stadt Kandern mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Feuerbach, Holzen, Riedlingen, Sitzenkirch, Tannenkirch und Wollbach neu gebildet.[13]

Karte der Gemeinde Kandern

Die Stadt Kandern besteht aus der Kernstadt und sechs Ortsteilen, die sich in Fläche und Einwohner wie folgt aufteilen:

Stadtteile Fläche in km² Einwohner[14] Urkundliche
Ersterwähnung
Kandern (Kernstadt) 15,08 4272 733
Feuerbach 3,97 339 1275
Holzen 7,24 648 1249
Riedlingen 6,0 609 972
Sitzenkirch 3,84 278 1120
Tannenkirch 7,54 948 1179
Wollbach 18,6 1335 767
Gesamt 62,27 8429

Im Zuge der Reformation im Markgräflerland wurde in Kandern – wie in der gesamten Markgrafschaft Baden-Durlach – 1556 die Reformation durchgeführt. Seither ist die Stadt überwiegend evangelisch geprägt. Zeitweise war Kandern Sitz eines eigenen Dekanats. Die evangelische Kirchengemeinde Kandern gehört seit 2017 zum Distrikt Oberes Kandertal[15] der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die römisch-katholische Pfarrei gehört zur Seelsorgeeinheit Kandern-Istein im Dekanat Wiesental der Erzdiözese Freiburg. Neben den großen Landeskirchen gibt es die Freie evangelische Gemeinde Kandern[16] die zum Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland gehört und die Black Forest Christian Fellowship.[17]

Die Kirchen der Ortsteile

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Dem Gemeinderat gehören neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 18 Mitglieder an (2019: 21). Die Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 67,0 % (2019: 63,2 %) zu folgendem Ergebnis (mit Vergleichszahlen voriger Wahlen):[18]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2019 Ergebnis 2014
CDU/Unabhängige 26,7 % 5 24,8 %, 5 Sitze 28,1 %, 5 Sitze
Freie Wähler 34,2 % 6 32,1 %, 7 Sitze 35,4 %, 7 Sitze
SPD/Unabhängige 20,5 % 4 20,2 %, 4 Sitze 18,3 %, 3 Sitze
GRÜNE 18,3 % 3 22,9 %, 5 Sitze 18,2 %, 3 Sitze
Johann Jakob Kammüller

Nachfolgend die Bürgermeister seit der Stadterhebung 1810:[19]

Amtszeit Name
1810–1814 Christian Ludwig Kümmich
1815–1822 Johann Jakob Friedrich Zahn (Kaufmann)
1823–1830 Johann Georg Schanzlin sen. (Sägemüller)
1830–1837 Johann Jakob Friedrich Zahn (2. Amtszeit)
1838–1840 Johann Heinrich Ambühl (Kaufmann)
1840–1844 Johann Georg Schanzlin
1844–1848 Johann Jakob Kammüller
1848–1859 Johann Georg Schanzlin (2. Amtszeit)
1859–1863 Ludwig Lichtenberger (Kaufmann)
1863–1867 Johann Jakob Kammüller (2. Amtszeit)
1867–1874 Ernst Simon Müller (Müller)
1874–1878 Ludwig Lichtenberger (2. Amtszeit)
Amtszeit Name
1878–1896 Karl Wilhelm Berner (Färber)
1896–1911 Friedrich Kaiser (Blechner)
1911–1929 Friedrich Götz (Apotheker)
1929–1946 Richard Matter (Verwaltungsfachmann)
1946–1957 Wilhelm Stump
1957–1966 Friedrich Kiefer (Rechtsreferendar; SPD)
1966–1974 Otto Rausch (SPD)
1974–1989 Erwin Fünfgeld (CDU)
1989–1997 Karl-Friedrich Klein (parteilos)
1997–2013 Bernhard Winterhalter (CDU)
2013–2020 Christian Renkert (CDU)
seit 2020 Simone Penner (parteilos)
Das Wappen Kanderns auf dem Blumenplatz

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Gold eine rote Kanne mit Deckel.“[20] 1899 schlug das Generallandesarchiv Karlsruhe der Gemeinde das Wappen vor, wobei die Form der Kanne dem ältesten bekannten Siegelbild entnommen wurde. Der Gemeinderat nahm das Wappen damals an und behielt es nach der Neubildung der Stadt 1974 (Eingemeindung von sieben Umlandgemeinden) unverändert weiter.

Städtepartnerschaft

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  • FrankreichFrankreich Kandern unterhält auf Grund der gemeinsamen Töpfereitradition seit 1985 partnerschaftliche Beziehungen zu Soufflenheim im Elsass in Frankreich.
  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ein Verein pflegt Kontakte zur kalifornischen Hauptstadt Sacramento, deren Entstehung mit dem gebürtigen Kanderner Johann August Sutter verbunden ist; eine offizielle Partnerschaft besteht nicht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kandern verfügt über ein Heimat- und Keramikmuseum. Hier befindet sich auch eine Kopie der „Goldenen Sau von Kandern“, ein Trinkgefäß als Tierfigur, das der badische Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach 1605 dem Forsthaus Kandern gestiftet hatte. Das Gefäß fasst ca. 1,5 Liter. Damals wurde auch das Willkommbuch angelegt, in das sich jeder eintragen musste, der aus der Sau trank.

Geburtshaus von Johann August Sutter
  • Blumenplatz: ein von weitgehend einheitlichen, klassizistischen Reihenhäusern umrahmter Marktplatz
  • Geburtshaus Johann August Sutters in der ehemaligen Papiermühle
  • Von der Sausenburg aus dem 13. Jahrhundert sind heute noch der alte Ringwall und einzelne Mauerreste vorhanden.
  • Die evangelische Stadtkirche zeigt ein gutes Beispiel für den Klassizismus des Friedrich Weinbrenner. Sein Schüler Christoph Arnold agierte als Architekt des 1825–27 entstandenen Gebäudes. Der Turm steht auf der Vorderseite, ist aber eingerückt, so dass nur die Turmspitze aus dem Langhaus hervorragt. Die Vorderseite zeigt eine monumentale Rundbogennische, die u. a. den Haupteingang bereithält. Bemerkenswert auch der Innenraum, der durch zwei Säulenreihen in drei Schiffe gegliedert wurde. Dank dieser Konzeption darf der Innenraum zu den schönsten Werken des Weinbrenner-Klassizismus gezählt werden.
  • Die Katholische Kirche St. Franz von Sales von 1860/61 ist die einzige katholische Kirche in der Stadt und deren Stadtteile.

Der gemeinnützige Verein Kommunales Kino Kandern e.V.[21] betreibt seit 2008 die früheren Blumen-Lichtspiele.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bis in das 19. Jahrhundert wurde in Kandern Bohnerz abgebaut. Heute lohnt sich dieser Abbau wirtschaftlich nicht mehr.

Aufgrund seiner Tonvorkommen gilt Kandern bis heute als Töpferstadt, auch wenn es die großen Unternehmen wie die Tonwerke Kandern und die Fayence-Manufactur Kandern GmbH heute nicht mehr gibt. Namhafte Keramiker wirkten hier (siehe Persönlichkeiten).[22]

Bahnhof der Kandertalbahn

Auf der Strecke der früheren Kandertalbahn nach Haltingen verkehrt derzeit die Chanderli-Museumsbahn. Das Depot der Museumsbahn befindet sich in Kandern und kann besichtigt werden. Eine Initiative strebt allerdings die Integration dieser Strecke in das Netz der Regio-S-Bahn an.[23]

Der Südschwarzwald-Radweg führt als Rundweg von Hinterzarten über Waldshut-Tiengen, Lörrach und Freiburg rund um den Naturpark Südschwarzwald und durchquert dabei Kandern.

Kandern ist ein Knotenpunkt von drei Landstraßen. Die L132, L134 und L135 kreuzen sich im Stadtgebiet, wobei die L134 (Kandertalstraße) in 14 km Entfernung die Anschlussstelle Binzen/Dreispitz der Bundesautobahn 98 erreicht, mit Anschluss an die Bundesautobahn 5 und die Bundesstraße 3. Darüber hinaus gelangt man über die Lucke nach Lörrach oder über die Wittlinger Höhe zum Lörracher Ortsteil Haagen.

Das August-Macke-Schulzentrum[24] beherbergt eine Gemeinschaftsschule. Außerdem gibt es in der Kernstadt und in Tannenkirch je eine Grundschule. In Wollbach besteht neben einer Förderschule auch eine Außenstelle der Grundschule Kandern. Zusätzlich gibt es zwei kommunale und zwei evangelische Kindergärten sowie einen privaten Kindergarten mit Waldorfpädagogik. Mit der Black Forest Academy (BFA) hat Kandern eine internationale Schule die nach nordamerikanischen Lehrplänen mit christlicher Weltsicht unterrichtet.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Karl Christian Mez

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

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Straße mit Kirche in Kandern von August Macke
Commons: Kandern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Kandern – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Kandern – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt Kandern vom 1. Oktober 2001 (Memento des Originals vom 30. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kandern.de (PDF; 71 kB)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 843–848
  4. LGRB Kartenviewer. Abgerufen am 26. April 2021.
  5. LGRBwissen Mitteljura. Abgerufen am 30. September 2021.
  6. O.F. Geyer u. a.: Die Hochrheinregionen zwischen Bodensee und Basel. In: Sammlung geologischer Führer. Band 94. Berlin, Stuttgart 2004, S. 391–397.
  7. O. Wittmann u. a.: Geologische Karte 1:25000 von Baden-Württemberg, Blatt 831 Lörrach. 2. Auflage. Stuttgart 1994, S. 59–63.
  8. O.F. Geyer u. a.: wie Anm. 4. S. 396–397.
  9. O. Wittmann u. a.: wie Anm. 5. S. 46–48.
  10. Kartenviever LGBR Info. Abgerufen am 30. April 2021.
  11. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 4), Urkunde 2679, 5. Dezember 776 – Reg. 1320. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 203, abgerufen am 15. Januar 2018.
  12. Ortsliste zum Lorscher Codex, Kandern, Archivum Laureshamense – digital, Universitätsbibliothek Heidelberg.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 521 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  14. kandern.de: Kernstadt & Ortsteile, Einwohnerzahlen gemäß Erhebung zum 31. Dezember 2015, aufgerufen am 19. April 2022.
  15. Homepage der Evangelischen Kirche - Distrikt Oberes Kandertal
  16. Homepage der Freie evangelische Gemeinde Kandern
  17. Homepage der Black Forest Christian Fellowship
  18. Stadt Kandern: Vorläufiges amtliches Endergebnis der Gemeinderatswahl 2024 mit unechter Teilortswahl
  19. Siehe Scheer (2010) S. 487–488. Hier sind auch die bekannten Vögte und Stabhalter seit 1405 aufgeführt.
  20. Kandern. In: Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0, S. 65.
  21. [https://kino-kandern.de/verein/ Homepage von Kommunales Kino Kandern e.V..
  22. Stadt Kandern - Stadtrundgang. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2014; abgerufen am 8. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kandern.de
  23. badische-zeitung.de/kandern/kandern-als-vorreiter-fuer-die-s-bahn--101755577.html
  24. [https://www.amskandern.de/ Homepage der August-Macke-Schule Kandern.
  25. Siehe Karlheinz Beyerle: Der Gesang von der Schönheit der Dinge. August Macke in Kandern. In: Volker G. Scheer (Herausgeber): Kandern um Umgebung, Kandern 2001, S. 124–138
  26. Horst Kerstan. Abgerufen am 8. April 2014.