Kang Nam 1

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kang Nam 1 p1
Schiffsdaten
Flagge Malta Malta (1989–1993)
Zypern Republik Zypern (1993)
Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen (1993–2000)
Korea Sud Südkorea (2000–2002)
Korea Nord Nordkorea (seit 2002)
andere Schiffsnamen

Sun-Ward (1989–1993)
Ward (1993)
Hai Da (1993–2000)
Jang Yung Ace (2000–2001)
Ace (2001–2002)
Kang Nam 1 (2002–2020)
Kum San Pho 3 (2020–2024)

Schiffstyp Container-Binnen-Küstenmotorschiff
Klasse STK-1700
Heimathafen Valletta (1989–1993)
Limassol (1993)
Kingstown (1993–2000)
Busan (2000–2002)
Kang Nam (2002–2024)
Eigner Medi Shipping (1989–1993)
Stamina Shipping Ltd. (1993)
Xiamen General Shipping (1993–2000)
Jang Yung Line Ltd. (2000–200?)
Kumrung Trading Co. Ltd. (200?–?)
Bauwerft VEB Elbe-Werften Boizenburg/Roßlau, Roßlau
Baunummer 354
Kiellegung Januar 1989
Stapellauf April 1989
Übernahme Dezember 1989
Verbleib 2024 verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,86 m (Lüa)
Tiefgang (max.) 3,810 m
Vermessung 1.584 BRZ / 476 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 2 × SKL-8VD36/24A-1-Dieselmotor (je Viertakt-Achtzylindermotor)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 882 kW (1.199 PS)
Höchst­geschwindigkeit 11,75 kn (22 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 2.110 tdw
Container 70 TEU
Rauminhalt 1.940 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd (ehemals)
China Classification Society (ehemals ?)
Registrier­nummern IMO: 8922436

Die Kang Nam 1 war ein Binnen- und Küstenmotorfrachtschiff, das 2009 mediale Aufmerksamleit erlangte, da es im Verdacht stand, nordkoreanische Waffen nach Myanmar zu transportieren.

Geschichte bis 2009 und Charakteristika

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde 1989 auf der VEB Elbe-Werften Boizenburg/Roßlau unter der Baunummer 345 als 45. Einheit der Serie STK-1700 unter dem Namen Sun-Ward gebaut. Das Schiff hatte serienmäßig zwei Laderäume mit einem Gesamtvolumen von 1.940 Kubikmetern und konnte 70 TEU laden. Das Deckhaus befand sich mittschiffs.[1]

Das Schiff fuhr anfangs mit ihren Schwesterschiffen Sun-Beam (Seriennummer 43) und Sun-Shine (Seriennummer 44) für die Sunship Schiffahrtskontor KG. Im Jahr 1993 wurde es zweimal weiterverkauft und schließlich bis 2000 als Hai Da von der chinesischen Reederei Xiamen General Shipping betrieben. Im Jahr 2000 wurde das Schiff an die südkoreanische Jang Yung Line verkauft und in Jang Yung Ace umbenannt.[2][3][4]

Mitte der 2000er Jahre wurde das Schiff von einer nordkoreanischen Reederei erworben und in Kang Nam 1 umbenannt. Von Ende Oktober bis Anfang November 2006 wurde das Schiff im Hafen von Hongkong aufgrund von Mängeln festgehalten.[5][6]

Vorfälle und Geschichte ab 2009

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Juni 2009 lief das Schiff aus Nordkorea aus und wurde von südkoreanischen Behörden beschuldigt, Gewehre und Panzerabwehrhandwaffen mit Ziel Myanmar an Bord zu haben. Kurz vor Auslaufen war die Resolution 1874 im VN-Sicherheitsrat angenommen worden, die zum Zweck hat, Nordkoreas Handel mit Waffen im Zuge anhaltender Atomtests einzuschränken und zu überwachen. Die Resolution ermöglicht es unter anderem, Schiffe, die im Verdacht stehen, diese Einschränkungen zu umgehen, anzuhalten und zu durchsuchen. Die Kang Nam 1 wurde daraufhin von einem US-Marineschiff beschattet, was sie zum ersten Schiff machte, das im Zuge der Resolution 1874 überwacht wurde. Ende Juni desselben Jahres drehte die Kang Nam 1, ohne das vermutete Ziel Myanmar erreicht zu haben, auf offener See um und lief wieder in Nordkorea ein.[7][8][9]

2020 wurde das Schiff in Kum San Pho 3 umbenannt.[10] Im Jahr 2021 wurde die Kum San Pho 3 als eines von mehreren nordkoreanischen Schiffen beschuldigt, im Sommer 2020 zur Umgehung von Resolution 1874 an Schiff-zu-Schiff-Transfers von nordkoreanischer Kohle auf See in chinesischen Hoheitsgewässern beteiligt gewesen zu sein.[11]

Im Mai 2021 befand sich das Schiff seit Januar desselben Jahres vor dem Hafen von Namp’o im Quarantäne.[12] Das Schiff wurde 2024 verschrottet.

  • Chong Chon Gang, Schiff, das 2014 im Verdacht von Waffenhandel zwischen Nordkorea und Kuba stand.
  • Jie Shun, Schiff, das 2016 im Verdacht von Waffenhandel zwischen Nordkorea und Ägypten stand.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Register of Ships 1998-99: H-O. In: Lloyd’s Register of Shipping. London 1998, S. 22.
  2. Reinhard Hannemann: Sun-Ward. In: ship-db.de. Abgerufen am 25. Dezember 2024.
  3. Chris Cheetham, Max Heinimann: Modern River Sea Traders. Modern River Sea Traders, Teignmouth 1996, ISBN 0-9516317-2-1, S. 59, 229.
  4. n. d. In: Marine News. Band 54, 2000, S. 746.
  5. Eoin O’Cinneide: HK detains DPRK ship. 24. Oktober 2006, abgerufen am 25. Dezember 2024 (englisch).
  6. Gary Dixon: Six held in Hong Kong. 15. November 2006, abgerufen am 25. Dezember 2024 (englisch).
  7. Choe Sang-Hun: South Korea Says Freighter From North Turns Back. In: nytimes.com. 6. Juli 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. Dezember 2024 (englisch).
  8. Peter Grier: Obama sees 'positive step' in the shadowing of the Kang Nam. In: csmonitor.com. The Christian Science Monitor, 7. Juli 2009, abgerufen am 25. Dezember 2024 (englisch).
  9. North Korean ship 'turned around'. In: bbc.co.uk. BBC, 1. Juli 2009, abgerufen am 25. Dezember 2024 (englisch).
  10. Kum San Pho 3. In: vesselfinder.com. Abgerufen am 25. Dezember 2024 (englisch).
  11. Panel of Experts established pursuant to Security Council resolution 1874 (2009): Letter dated 5 February 2021 from the Panel of Experts established pursuant to resolution 1874 (2009) addressed to the Chair of the Security Council Committee established pursuant to resolution 1718 (2006). Hrsg.: Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. S/2021/211, 4. März 2021, S. 29.
  12. Panel of Experts established pursuant to Security Council resolution 1874 (2009): Letter dated 3 September 2021 from the Panel of Experts established pursuant to resolution 1874 (2009) addressed to the President of the Security Council. Hrsg.: Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. S/2021/777, 8. September 2021, S. 36.