Karl Johann Cosack

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Johann Cosack, häufig auch Carl Johann Cosack (* 27. September 1813 in Marienburg, Westpreußen; † 31. Oktober 1868 in Halle), war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Theologe und Professor für evangelische Theologie an der Universität Königsberg.

Karl Cosack wurde 1813 als zweiter Sohn des Marienburger Bürgermeisters geboren. Ab 1819 besuchte er die St.-Petri-und-Paul-Schule in Danzig und studierte von 1834 bis 1837 Philologie und evangelische Theologie in Berlin (bei August Boeckh und August Neander) und in Halle (bei August Tholuck und Carl Christian Ullmann). 1840 wurde er Gefängnisgeistlicher, 1841 Pfarrer in Schloppe, 1847 Militärpfarrer in Königsberg. Drei Jahre später nahm er eine Stelle als Militärgeistlicher an der Bundesfestung Rastatt an. Für seine Verdienste in Rastatt verlieh ihm der Großherzog von Baden das Ritterkreuz des Zähringer Löwenordens.

Nach einer weiteren Predigerstelle in Trier wurde er 1852 Pfarrer an der Löbenichtschen Kirche in Königsberg. Im gleichen Jahr wurde er an der Universität Königsberg zum außerordentlichen Professor ernannt, 1861 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor.

Wegen eines Halsleidens ging Cosack 1866 nach Tübingen, weil er sich von dem bekannten Chirurgen Victor von Bruns Heilung erhoffte. Sein Zustand verschlimmerte sich jedoch und führte letztendlich zur völligen Stummheit sowie Atem- und Schluckbeschwerden. In seiner Zeit in Tübingen blieb er wissenschaftlich tätig und pflegte freundschaftlichen Kontakt mit Ottilie Wildermuth und ihrer Familie.[1] Kurz vor seinem Tod übersiedelte Cosack in seine alte Heimat Halle, wo er am 31. Oktober 1868 starb. Er war zweimal verheiratet und hinterließ sechs Kinder. Einer seiner Söhne war der Jurist Konrad Cosack.

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftlich arbeitete Cosack hauptsächlich auf dem Gebiet der osteuropäischen Kirchengeschichte und der Hymnologie.

  • Vorwort von Bernhard Weiß zu Cosacks Werk Zur Geschichte der evangelischen ascetischen Literatur in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte des christlichen Lebens sowie zur Cultur- und Literaturgeschichte. 1871 (siehe oben).
  • Wilhelm Heinrich ErbkamCosack, Karl Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 511.
  • Julius Nikolaus Weisfert: Biographisch-litterarisches Lexikon für die Haupt- und Residenzstadt Königsberg und Ostpreußen, Königsberg i. Pr. 1897, Nachdruck Hildesheim/New York 1975, S. 41.
  • Cosack, Carl Johann. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 2, S. 381.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ottilie Wildermuths Briefwechsel mit einem Freund, hrsg. von Bernhardine Schulze-Smidt. Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1910, S. 109.