Karsten Erik Ose
Karsten Erik Ose (geboren 1968) ist ein deutscher Musiker, Musikwissenschaftler, -journalist und Lehrer im Bereich der Historischen Aufführungspraxis der Alten Musik.
Biographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karsten Erik Ose erhielt ab dem 8. Lebensjahr Klavierunterricht und lernte zunächst autodidaktisch Blockflöte spielen. Von 1984 bis 1986 war er Privatschüler des Flötisten Günther Höller in Köln. Nach dem Abitur 1987 am Albrecht Dürer Gymnasium in Hagen/Westf begann er ein Studium der Musikwissenschaften, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität zu Köln.
Schon während des Studiums schrieb er Artikel für „Concerto– das Magazin für Alte Musik“ und „Tibia – das Magazin für Holzbläser“, verfasste Hörfunkbeiträge für Deutschlandradio, WDR und SWR, darunter mit Frans Brüggen, Anner Bylsma und Gustav Leonhardt. 1996/97 bestand er das Magisterexamen unter Klaus Wolfgang Niemöller „mit Auszeichnung“. Seit 1997 ist er Dozent für Historische Aufführungspraxis und Quellenkunde an der HfMDK in Frankfurt am Main.[1] Er war zeitweise lehrbeauftragt an den Musikhochschulen in Köln, Wuppertal, Duisburg, München, Darmstadt, Weimar und Wien. Seit 1999 ist er Lehrer an der Städtischen Musikschule Mönchengladbach für Blockflöte, Klavier, Harmonielehre und Gehörbildung. 2003 promovierte er am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Wien bei Theophil Antonicek mit einer Dissertation unter dem Titel „Harmonia est concordia discors. Musik und Harmonie in der Bildenden Kunst des 16./17. Jahrhunderts“.[2]
1999 gründete er das Ensemble für Alte Musik „ornamente 99“.[3] Die folgenden zehn Jahre bis 2009 waren geprägt von Konzertaktivitäten bei Festivals wie den Händel-Festspiele Halle, Festspiele Hannover Herrenhausen, Rheingau Musik Festival, durch Rundfunkmitschnitte (DLF Köln, SWR, ORF Wien) und CD Produktionen.
Auf seinen sieben CD Produktionen präsentiert das Ensemble deutsche, englische, italienische, spanische und französische Werke, wodurch die gesamte stilistische Bandbreite der Musik des europäischen Hochbarocks exemplarisch abgedeckt ist.[4] 2008/2009 folgten Koproduktionen in Deutschland und in den Niederlanden mit dem „Nederlands Historisch Dans- en Theater Ensemble“ unter der Leitung von Maria Angad Gaur unter dem Motto „Der König tanzt“ – Musik und Tanz am Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV. Von 2013 bis 2017 lehrte er am Institut für Musikwissenschaften der Universität des Saarlandes als Dozent für Musikalische Ikonographie, Instrumentenkunde und Gehörbildung. 2018 war er lehrbeauftragt ebenfalls zu Themen der Musikalischen Ikonographie am Institut für Kunstgeschichte (Ekaterini Kepetzis) an der Universität zu Köln.
In den Jahren 2021 bis 2024 veröffentlichte er auf YouTube die Serie „Wagemuth lädt ein“, insgesamt 28 Einzelfolgen zum Thema barocke Kulturgeschichte und Alte Musik.
Karsten Erik Ose lebt in Köln am Rhein.
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Musikinstrument als Zeichen I. Musica componit pellitque iram ardores. Gedanken zum Porträt der Familie Christoph Wintzler von Gottfried von Wedig. In: CONCERTO – Das Magazin für Alte Musik. Nr. 109. Köln, 1995/96.
- Musikinstrument als Zeichen II. Von Pfiff und Saitenspiel. Musikinstrumente im Narrenschiff des Sebastian Brant. In: CONCERTO – Das Magazin für Alte Musik. Nr. 112. Köln, 1996.
- Musikinstrument als Zeichen III. Vanitas vanitatum et omnia vanitas. Ein Stilleben mit Musikinstrumenten aus dem Umkreis von Evaristo Baschenis. In: CONCERTO – Das Magazin für Alte Musik. Nr. 118. Köln, 1996.
- Kritische Gedanken des Sel. Herrn Quantzen betreffend. Teil I. In: CONCERTO – Das Magazin für Alte Musik. Nr. 116. Köln, 1996.
- Kritische Gedanken den Sel. Herrn Quantzen betreffend. Teil II. In: CONCERTO – Das Magazin für Alte Musik. Nr. 121. Köln, 1997.
- Ose, Karsten Erik und Otto, Hans: Musikwelt Eifel. 450 Jahre Musik- und Kulturgeschichte rund um die Eifel. Bd. I. 60 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Aachen: Helios Verlag, 1997.
- Harmonia est concordia discors. Gedanken zu den weltlichen Kompositionen (Hochzeitsmusiken) von Heinrich Schütz. Internationale Arbeitstagung des Heinrich Schütz Hauses in Bad Köstritz. Oktober 1997. Konferenzbericht.
- Die Frau – das zartbesaitete Wesen. Musikikonographie als Sittengeschichte. Internationale wissenschaftliche Konferenz in der Stiftung Kloster Michaelstein – Musikinstitut für Aufführungspraxis. Arbeitstagung „Musikikonographie“. November 1997. Konferenzbericht.
- Das Spiel ist aus. Musikinstrumente auf vanitas-Darstellungen im 17. Jahrhundert. Internationale wissenschaftliche Konferenz in der Stiftung Kloster Michaelstein – Musikinstitut für Aufführungspraxis. Arbeitstagung „Musik und Tod im Barock“. Juni 1998. Konferenzbericht.
- Ein (post-) moderner Komponist? Michael Nyman und seine Kompositionen „upon a ground“. In: CONCERTO – Das Magazin für Alte Musik. Nr. 153. Köln, 2000.
- Was wäre authentisch? Gedanken zu einer Historischen Aufführungspraxis. In: TIBIA – Das Magazin für Holzbläser Nr. 4. Celle, 2000.
- Harmonia est concordia discors. Musik und Harmonie in der Bildenden Kunst des 16./17. Jahrhunderts. Zwei Bände (Text- und Bildteil). Dissertation an der geistes- und kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Wien. 2003. Eingestellt unter: www. Academia.edu
- „Musik bringt Tränen“. Ein Gespräch mit Frans Brüggen. In: TIBIA – das Magazin für Holzbläser Nr. 3. Celle, 2007.
- Das Porträt: Karsten Erik Ose im Gespräch mit Norbert Hornig. In: TIBIA – Das Magazin für Holzbläser Nr. 4. Celle, 2010
Tondokumente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- London Musick. Englische Barockmusik für Hof und Theater. ornamente 99. marc aurel edition. 2000
- Antonio Vivaldi: Concerti per flauto. Dorothee Oberlinger & ornamente 99. marc aurel edition. 2001
- Domenico Scarlatti: Kantaten. Max Emanuel Cencic & ornamente 99. Capricccio. 2003
- Antonio Vivaldi: Kantaten. Max Emanuel Cencic & ornamente 99. Capriccio. 2004
- Antonio Caldara: Kantaten. Max Emanuel Cencic & ornamente 99. Capriccio. 2005
- Francesco Maria Veracini: Sei sonate per flauto e basso. Aeolus, 2005
- Robert de Visée: Musique pour la chambre du roi. Sieben Suiten für den Sonnenkönig Ludwig XIV. Christophorus. 2009
Kompositionen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammengestellt in der Sammlung „Musicalisches Vergnügen in Gott und in der Welt“
- Ouverture pour dessus avec basse en a mineur
- Cantata „Lobe den Herrn meine Seele“ für Sopran, Traversflöte, Basso continuo
- Concerto per flauto, due violini e basso continuo in d minore
- Sonata per flauto “Le Labyrinthe“ in c moll
- Sinfonia Sacrale per fagotto, violoncello I, violoncello II / viola da gamba, gravicembalo e contrabasso - Ouverture, Fugato, Pastorale, Entrée
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dr. Karsten Erik Ose | HfMDK Frankfurt. Abgerufen am 2. Januar 2025.
- ↑ Karsten Erik Ose: Musikikonographie_Dissertation von Karsten Erik Ose. In: harmonia est concordia discors; Musik und Harmonie in der Bildenden Kunst des 16./17. Jahrhunderts. 1. Januar 2003 (academia.edu [abgerufen am 2. Januar 2025]).
- ↑ Dr. Karsten Erik Ose | HfMDK Frankfurt. Abgerufen am 2. Januar 2025.
- ↑ Klassik Heute: Karsten Erik Ose. Abgerufen am 2. Januar 2025.
Personendaten | |
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NAME | Ose, Karsten Erik |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker, Musikwissenschaftler, -journalist und Lehrer (Historische Aufführungspraxis) |
GEBURTSDATUM | 1968 |