Kasseler Meeressand
Dieser Artikel wurde wegen inhaltlicher Mängel auf der Qualitätssicherungsseite des Portals Geowissenschaften eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel im Themengebiet Geowissenschaften zu steigern. Bitte hilf mit, die Mängel zu beseitigen, oder beteilige dich an der Diskussion. (+)
Begründung: u. a. fehlen Details zur Lithologie, Liegendgrenze, Hangendgrenze und laterale Beziehungen; zudem ist die Darstellung der erdgeschichtlichen Zusammenhänge konfus --Gretarsson (Diskussion) 02:49, 9. Feb. 2018 (CET); nachträgl. erg. 23:10, 5. Mai 2018 (CEST)
Der Kasseler Meeressand oder Kassel-Formation[1] ist eine Formation des unteren Chattiums („Eochattiums“) von Mitteleuropa. Der Name bezieht sich auf die Typlokalität an den Ufern der Ahne bei Kassel in Nordhessen.
Fundstellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hänge der Ahna bestehen aus Muschelkalk und tertiärem Sand. Diese Schicht ist von Tuff und Basalt überlagert. Vor etwa 60 Millionen Jahren überschwemmten große Wassermassen das Kassler Becken und bildeten einen See, der dann nach Norden wieder abfloss und Salzwasser hinterließ.
Weil die Ahne das erst später aufkommende Eruptivgestein überdeckte, wusch sie den geschützten Meeressand aus. Der Sand im Bachbett und das sandhaltige Ufer ist eine tertiäre und oligozäne Fundstelle zahlreicher Fossilien.
Gleich alte Funde stammen z. B. auch aus Glimmerode und eine bedeutende Fundstelle ist in Kaufungen.
Funde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Funden gehören weiße Meeresmuscheln, Foraminiferen, versteinerte Schnecken und durch Eisen braungefärbte Tone, in denen man sogar versteinerte Fischwirbel, Gehörsteine (Otolithen) von Fischen und Haifischzähne gefunden hat. Beispielhafte Funde werden im Naturkundemuseum im Ottoneum in Kassel ausgestellt. Sammler der Lokalität waren Erwin Busse und Julius Görges.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eduard Brauns: Wander- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck. A. Bernecker Verlag, Melsungen 1971, S. 53.
- Jürgen Fichter, Reiner Kunz: Der Kasseler Meeressand. Erdgeschichte mit den Händen greifen. In: Fossilien 25, 2008, 1, ISSN 0175-5021, S. 33–38.
- Julius Görges: Die Lamellibranchiaten und Gastropoden des oberoligozänen Meeressandes von Kassel. Hessisches Landesamt für Bodenforschung, Wiesbaden 1952, (Abhandlungen des Hessischen Landesamtes für Bodenforschung 4).
- Eberhard Kümmerle: Die Foraminiferenfauna des Kasseler Meeressandes (Oberoligozän) im Ahnetal bei Kassel. (Bl. Nr 4622 Kassel-West). Hessisches Landesamt für Bodenforschung, Wiesbaden 1963, (Abhandlungen des Hessischen Landesamtes für Bodenforschung 45), (Zugleich: Mainz, Univ., Diss., 1963).
- Norbert Nordmeyer: Der oberoligozäne Meeressand von Kassel. In: Arbeitskreis Paläontologie Hannover 9, 1981, 6, ISSN 0177-2147, S. 1–18.
- Franz Rösing: Erläuterungen zur Geologischen Karte von Hessen 1:25 000, Blatt Nr. 4622 Kassel - West. 2. unveränderte Auflage. Hessisches Landesamt für Bodenforschung, Wiesbaden u. a. 1958, (Geologische Karte von Hessen. Bundesrepublik Deutschland 2).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7. (PDF; 6,57 MB)