Kazimierz Deyna

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kazimierz Deyna
Kazimierz Deyna im Jahre 1970
Personalia
Geburtstag 23. Oktober 1947
Geburtsort Starogard GdańskiPolen
Sterbedatum 1. September 1989
Sterbeort San DiegoUSA
Größe 180 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1958–1966 Włókniarz Starogard Gdański
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1966 ŁKS Łódź 1 00(0)
1966–1978 Legia Warschau 304 0(94)
1978–1981 Manchester City 39 0(13)
1981–1987 San Diego Sockers 256 (152)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1968–1978 Polen 97 0(41)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Kazimierz Deyna (links)

Kazimierz Deyna (* 23. Oktober 1947 in Starogard Gdański; † 1. September 1989 bei San Diego, Kalifornien, USA) war ein polnischer Fußballspieler. Er trug die Spitznamen „Kaka“, „General“ oder einfach nur „Kaz“.

Als Spieler des Armeeklubs Legia Warschau und der A-Nationalmannschaft, die 1972 olympisches Gold und 1974 den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in der Bundesrepublik errang, gelangte Deyna zu Weltruhm. Deyna war der Meinung vieler Experten nach einer der besten Spieler der Welt und der beste Mittelfeldregisseur, den je eine polnische Auswahlmannschaft besaß.

Sein Beruf war Offizier beim polnischen Militär, jedoch gehörte Deyna nie politischen oder gesellschaftlichen Organisationen an. In der polnischen Nationalmannschaft spielte Kazimierz Deyna von 1968 bis 1978. Er debütierte am 24. April 1968 in Chorzów gegen die Türkei (8:0), sein letztes Spiel bestritt er am 21. Juni 1978 in Mendoza gegen Brasilien (1:3) im Laufe der XI. Weltmeisterschaft in Argentinien. Deyna kündigte schon nach dem zuvor verlorenen Spiel gegen Argentinien, als er den „wichtigsten Elfmeter“ seines Lebens verschoss, sein Ausscheiden aus dem Kreise der polnischen Repräsentanten an. Insgesamt absolvierte er 97 Länderspiele und schoss 41 Tore.

Zum Ausklang seiner Karriere ging Kazimierz Deyna in die North American Soccer League zum Verein San Diego Sockers. In Kalifornien kam er am 1. September 1989 bei einem Verkehrsunfall ums Leben: Er war um 1:25 Uhr nachts mit seinem Dodge Colt (Baujahr 1974) aus Süden kommend unterwegs Richtung San Diego und fuhr mit hoher Geschwindigkeit in einen Ford F-600, der auf dem rechten Fahrstreifen stand. Höchstwahrscheinlich war er am Steuer eingeschlafen, denn die Polizei konnte keine Bremsspuren feststellen. Die Wagenfront wurde bis zu den Sitzen zerquetscht, sodass Deyna auf der Stelle tot war. Die Obduktion stellte als Todesursache multiple injuries (Mehrfachverletzungen) fest. Identifiziert wurde er anhand seines Führerscheins, den er in seiner Hosentasche bei sich trug. Deyna hinterließ seine Frau und seinen Sohn.

Deyna-Denkmal vor dem Stadion von Legia Warschau
Deyna-Trikot der San Diego Sockers

Begräbnisstätten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deyna wurde zunächst auf dem Friedhof El Camino Memorial Park bei San Diego bestattet. Im Juni 2012 wurden seine sterblichen Überreste nach Warschau überführt und auf dem Powązki-Militärfriedhof beigesetzt.[1]

  • Olympiasieger 1972 in München
  • Silbermedaille 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal
  • Dritter Platz bei der Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland
  • Torschützenkönig der Olympischen Spiele 1972 (9 Tore in 7 Spielen)
  • Polnischer Meister mit Legia Warschau in den Jahren 1969 und 1970
  • Polnischer Pokalsieger im Jahre 1973 mit Legia Warschau
  • Erreichen des Halbfinales im Europapokal 1969/70
  • US-amerikanischer Meister (MISL) in den Jahren 1983, 1985, 1986.
  • Zweimalige Wahl ins All-Star-Team der MISL (Most Valuable Midfielder)
  • In den Wahlen zum Weltfußballer des Jahres, der von France Football bestimmt wird, wurde Deyna 1972 und 1973 Sechster, 1974 Dritter
  • Wahl zum Fußballer des Jahrhunderts in Polen (1989)
  • Fünfmal Fußballer des Jahres in Polen (gewählt dreimal durch das Magazin Sport, zweimal durch das Magazin Piłka Nożna)
  • Wahl in die Elf des Jahres 1972 durch das Magazin Piłka Nożna
  • Wahl zum Weltfußballer des Jahres 1974 durch das Magazin Kicker
  • Nachträglich von der FIFA durch eine Internetabstimmung zum Besten Jungen Spieler der WM 1974
Commons: Kazimierz Deyna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wyborcza.pl. Abgerufen am 11. Juni 2024.
  2. sip: Steffen Simon: ARD-Reporter entdeckt toten Weltfußballer auf Tribüne. In: welt.de. 24. Juni 2018, abgerufen am 27. Januar 2024.