Kazimierz Smoleń
Kazimierz Smoleń (* 19. April 1920 in Chorzow, Oberschlesien; † 27. Januar 2012 in Oświęcim[1]) war ein polnischer Widerstandskämpfer, Häftling im KZ Auschwitz und späterer Leiter des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jurastudent wurde am 15. April 1940 verhaftet, da er sich in Königshütte am polnischen Widerstand beteiligt hatte. Am 6. Juli 1940 wurde er in das Stammlager des KZ Auschwitz (Auschwitz I) eingewiesen, das zu dieser Zeit noch ein relativ kleines Lager war. Zunächst war Smoleń mit der Häftlingsnummer 1327 dem Baukommando zugeteilt, als das Vernichtungslager Auschwitz II erbaut wurde. Später wurde er zur Arbeit in der Schreibstube des KZ eingeteilt.[2]
Insgesamt war Smoleń etwa 4,5 Jahre im Lagerkomplex Auschwitz inhaftiert. Ab Januar 1945 räumte die SS das Lager, Smoleń wurde am 18. Januar in ein Außenlager des KZ Mauthausen deportiert. Aus dem Außenlager Ebensee konnte er am 6. Mai 1945 befreit werden.
Smoleń kehrte nach Polen zurück und studierte Rechtswissenschaften an der Katholischen Universität Lublin. Anschließend betätigte er sich als Referendar bei Gericht.
Als einer der Mitbegründer des Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau[3] arbeitete er zunächst in der dortigen Dokumentationsabteilung. Von 1955 bis 1990 war er Leiter der Gedenkstätte.
Smoleń gab eine der ersten Erinnerungsschriften von Überlebenden des Holocausts heraus: Erinnerungen Auschwitzer Häftlinge. Die deutschsprachige Erstausgabe erschien, übersetzt von Herta Henschel, 1970.
Er starb am 67. Jahrestag der Befreiung des KZ durch die Rote Armee.
Zeitzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Smoleń war später auch Zeuge in Nachkriegsprozessen, so im Frankfurter Auschwitzprozess im Verfahren gegen Hans Stark. Als Zeitzeuge und Mitglied des Internationalen Auschwitz-Komitees arbeitete er an Dokumentarfilmen,[4] Ausstellungen und wissenschaftlichen Dokumentationen mit. Auch in Schulen und Universitäten hielt Smoleń Vorträge als Zeitzeuge.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kazimierz Smoleń bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bericht am 27. Januar 2012 über den Tod von Kazimierz Smoleń auf der Webseite der Daily Mail, abgerufen am 27. Juli 2019.
- ↑ Zeitzeugenbericht von Kazimierz Smoleń auf der archivierten Webseite "Mixstory", abgerufen am 27. Juli 2019.
- ↑ Kurzbiografie von Kazimierz Smoleń auf der Webseite der Gedenkstätte und Museum Auschwitz - Birkenau, abgerufen am 27. Juli 2019.
- ↑ Dokumentarfilm von 1991 über Auschwitz und Kazimierz Smoleń: "Auschwitz - Erinnerungen des Häftlings Nr. 1327", abgerufen am 27. Juli 2019.
Personendaten | |
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NAME | Smoleń, Kazimierz |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Auschwitzüberlebender und später langjähriger Leiter der KZ-Gedenkstätte Auschwitz |
GEBURTSDATUM | 19. April 1920 |
GEBURTSORT | Chorzow, Oberschlesien |
STERBEDATUM | 27. Januar 2012 |
STERBEORT | Oświęcim |
- Museumsleiter (Polen)
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Museums in Polen
- Sachbuchautor
- Häftling im KZ Auschwitz
- Häftling im KZ Mauthausen
- Person (polnischer Widerstand 1939–1945)
- Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)
- Träger der Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste
- Träger des Silbernen Verdienstkreuzes der Republik Polen
- Träger des Ordens Polonia Restituta (Komtur mit Stern)
- Pole
- Geboren 1920
- Gestorben 2012
- Mann