Kettenbach (Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz)
Kettenbach Gemeinde
Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 20′ N, 11° 25′ O |
Höhe: | 420 m ü. NHN |
Einwohner: | 135 (31. Dez. 2023)[1] |
Postleitzahl: | 92348 |
Vorwahl: | 09189 |
Kettenbach
|
Kettenbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im Oberpfälzer Jura auf circa 420 m ü. NHN nordwestlich des Gemeindesitzes nahe am Ludwig-Donau-Main-Kanal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kettenbach ist eine Gründung der Ketter/Kettner/Kettenhofer, die in der Reichsstadt Nürnberg, in Neumarkt und in Berching saßen; aus dem Berchinger Zweig stammt der 1603 gestorbene Abt Johann III. Kettner des Klosters Plankstetten. 1459 hatte Ulrich Schöner, Bürger zu Neumarkt, Besitz in Kettenbach; er veräußerte die Mühle an Ulrich Müllner.[2] 1542 bis 1625 war Kettenbach mit der Kurpfalz protestantisch. Als 1546 die Landschaftsverordneten des Fürsten Ottheinrich zur Tilgung von Landesschulden verschiedene Güter an die Stadt Neumarkt veräußerten, war darunter auch ein „Lehengütlein“ zu Kettenbach.[3] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand das Dorf aus elf Höfen und dem gemeindlichen Hirtenhaus. Es gab drei Grundherrschaften: die Geistliche Gefällverwaltung Neumarkt, der sieben Untertanen (darunter das Mühlgut) gehörten, die Reichsstadt Nürnberg mit zwei Untertanen des Heiliggeist-Spitals sowie das St. Leonhard-Spital Lauf an der Pegnitz ebenfalls mit zwei Untertanen (Gimpl, Frieß). Die Blutgerichtsbarkeit übte das Pflegamt Haimburg aus.[4]
Im Königreich Bayern (1806) gehörte Kettenbach zum Steuerdistrikt Hausheim, bei der Gemeindebildung um 1810/20 ebenfalls zur Ruralgemeinde Hausheim mit dem Ort Hausheim selber, mit Rührersberg, Gspannberg, Haslach und (Klein-)Voggenhof.[5] 1836 bestand das Dorf aus 15 Häusern, einer Kapelle und fünf „Branntweinbrennereyen“ sowie einer Mühle mit einem Mahlgang am Kettenbach, einem Zufluss der Schwarzach.[6]
Bis 1930 gehörte die Gemeinde Hausheim und damit auch Kettenbach zum Amtsgericht Kastl, danach zum Amtsgericht Neumarkt. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Hausheim 1972 mit seinen Gemeindeteilen nach Berg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1830: 97 (15 Häuser)[7]
- 1871: 81 (31 Gebäude; 8 Pferde, 73 Stück Rindvieh)[8]
- 1900: 69 (16 Wohngebäude)[9]
- 1937: 80 (61 Katholiken, 19 Protestanten)[10]
- 1950: 72 (15 Wohngebäude)[11]
- 1970: 68[12]
- 1987: 74 (20 Wohngebäude, 25 Wohnungen)[13]
- 2015: 136 (68 weiblich, 68 männlich)[14]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kettenbach ist über eine von der Staatsstraße 2240 abzweigende Gemeindeverbindungsstraße zu erreichen, die über Kettenbach nach Grub und Ezelsdorf führt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Repertorium des topographischen Atlasblattes. Neumarkt, 1836.
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937.
- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kettenbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berg Aktuell – Mitteilungsblatt der Gemeinde Berg. (PDF; 10,4 MB) S. 8, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Repertorium Atlasblatt Neumarkt, S. 87; Johann Nepomuk von Löwenthal: Geschichte des Schultheißenamts und der Stadt Neumarkt auf dem Nordgau oder in der heutigen oberen Pfalz, München: Zwingl’sche Schriften, 1805, S. 48
- ↑ Buchner I, S. 85
- ↑ Heinloth, S. 299
- ↑ Heinloth, S. 323
- ↑ Repertorium Atlasblatt Neumarkt, 1836, S. 17 f., 49
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 109
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 973, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 872
- ↑ Buchner I, S. 89
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 743
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand: 1.Mai 1978. München 1978, S. 120
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 257
- ↑ Mitteilungsblatt Berg, Februar 2016, S. 8; (Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2015)