Ketternschwalbach
Ketternschwalbach Gemeinde Hünstetten
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Koordinaten: | 50° 16′ N, 8° 9′ O |
Höhe: | 299 m ü. NHN |
Fläche: | 5,76 km²[1] |
Einwohner: | 459 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 65510 |
Vorwahl: | 06438 |
Ketternschwalbach ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Hünstetten im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ketternschwalbach liegt im Hintertaunus zwischen Limburg und der Landeshauptstadt Wiesbaden und wird vom Palmbach durchflossen. Etwa 1,5 km östlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 417, auch als Hühnerstraße bekannt, eine alte Handelsstraße. Durch den Ort führt die Landesstraße 3031.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1354 wurde Ketternschwalbach erstmals urkundlich erwähnt. Damals lautete der Ortsname Ketzirswalebach[3]. Der Name wird urkundlich in der Anfangszeit mehrfach als von „Ketzer“ abgeleitet verwendet[4][5][6]. Ob sich der Name des Ortes von „Ketzer“ ableitet, möglicherweise im Sinne der im Pestjahr 1349 aufgetretenen Flagellanten (Geißler), die als Häretiker (Ketzer) galten[7] oder eventuell doch noch von Heiligen Katharina (Käthe bzw. Kett) herzuleiten wäre, ist unklar.
Die kleine, heute evangelische Kirche wurde 1483 erbaut und stand ursprünglich unter dem Patrozinium von Paulinus von Trier. Ketternschwalbach war wie die ebenfalls angrenzenden Dörfer Bechtheim und Beuerbach verpflichtet, in seinem Zuständigkeitsbereich das Gebück als Grenzanlage zu pflegen. Der ab 1563 initiierte Bau der Pforten zu Wallrabenstein soll auch von den Gemeinden Ketternschwalbach, Bechtheim und Beuerbach unterstützt werden[8]. Eine Schule wird erstmals 1688 erwähnt. Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus mit angeschlossenem Grillplatz.
Am 31. Dezember 1971 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die damaligen Gemeinden Beuerbach, Kesselbach, Ketternschwalbach, Limbach, Strinz-Trinitatis und Wallbach freiwillig zur neuen Gemeinde Hünstetten zusammen.[9] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[10] Im zentral gelegenen Wallbach wurde für die Gemeindeverwaltung ein Neubaukomplex errichtet.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt einen gespaltenen Schild, vorne in Silber eine schwarze Zange, hinten in Schwarz einen silbernen Palmwedel.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Ketternschwalbach. In: Webauftritt. Gemeinde Hünstetten
- Ortsgeschichte von Ketternschwalbach. ( vom 15. August 2016 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Hünstetten. (PDF; 1,15 MB)
- Ketternschwalbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Ketternschwalbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zahlen + Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Hünstetten, archiviert vom am 6. August 2016; abgerufen im November 2018.
- ↑ Hünstetten EWO-Statistik 2. Halbjahr 2020. (PDF; 601 KB) Gemeinde Hünstetten, S. 1, PDF S. 1, abgerufen im Mai 2022.
- ↑ Ketternschwalbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Urkunde: HHStAW Bestand 121 Nr. U von Hunsbach 1364 Januar 14, abgerufen am 14. Oktober 2023: 1364 bekennt Wygand von Hunsbach, als Mann und Burgmann von Adolfseck, dass Graf Adolf von Nassau ihm auf das Dorf und Amt (ampt) Ketternschwalbach (Ketzirswalebach) eine Summe angewiesen hat.
- ↑ Urkunde: HHStAW Bestand 28 Nr. U 135, abgerufen am 13. Oktober 2023: 1423 bezeugt Johann Crafft, Pfarrer zu Ketternschwalbach (Ketzerswalbach) die Bekundung von Cunze Scheyffer und seiner Frau Anna eine Gülte gegenüber dem Kloster Gnadenthal.
- ↑ Urkunde: HHStAW Bestand 133 Nr. U 40, abgerufen am 8. August 2023: Ab 1439 wurde das „Schloß Walrabenstein“ mit Bechtheim, Beuerbach (Vuerbach) und Ketzer-Schwalbach von Graf Johann von Nassau an Marsilius von Reifenberg verpfändet.
- ↑ Die Limburger Chronik. Hrsg. von Christian D. Vogel. Marburg 1826; 2. unveränderte Auflage Krieger, Marburg 1828, S. 13–20 (Digitalisat), abgerufen am 10. September 2023
- ↑ Sachakte: HHStAW Bestand 133 Nr. Wallrabenstein 25, abgerufen am 15. Oktober 2023
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 17 kB) §; 6. In: Webauftritt. Gemeinde Hünstetten, abgerufen im Februar 2019.