Klützow (Adelsgeschlecht)
Klützow (historisch auch: Clossowe, Clutsow, Clutzowe, Clutzsow, Klutzow oder Clützo) ist der Name eines uckermärkisch-brandenburgischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht gehört zum pommerscher Uradel, wo es mit dem gleichnamigen Klützow im späteren Kreis Pyritz seinen Stammsitz hatte. Mit Heidenricus de Clutsow wurde es ebd. 1269 zuerst urkundlich genannt.[1] Die Familie siedelte noch im Mittelalter in die Uckermark über, wo sie seit spätens 1375 mit Dedelow ihr neues Stammgut hatte. Am 2. März 1384 wird dort Hans von Klützow als Grundherr der Familie genannt.[2] Zeitweise bestanden noch zwei Rittersitze in Dedelow.[3] Mit Jakob von Klützow auf Dedelow beginnt um 1500 die Stammreihe der Familie. Das Gut war seit 28. Oktober 1877 ein Fideikommiss, blieb bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Familienbesitz und umfasste zuletzt mit dem Vorwerk Steinfurth 936 ha.[4] Weiterer zeitweiser Gutsbesitz in Brandenburg bestand zu Falkenhagen, Kraatz, Petznick, Raakow, Trampe, Schönfeld, Sperrenwalde sowie Markau.[5] Im 19. Jahrhundert war die Familie auch kurzzeitig zu Rzuchau und Krausendorf in Schlesien begütert. Krausendorf im Kreis Landeshut wurde Mitte der 1930er Jahre durch die Deutsche Ansiedlungbank Berlin (Deutsche Ansiedlungsgesellschaft) aufgeteilt worden.[6] Dedelow verblieb als letzter namhafter Besitz.
Angehörige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann von Klützow (1813–1902), preußischer Wirklicher Geheimer Rat, Hauptritterschaftsdirektor[7] des Kur- und Neumärkisches Ritterschaftliches Kreditinstituts, Mitglied im Preußischen Herrenhaus,[8] Domherr von Brandenburg, Ordens-Schatzmeister des Johanniterordens[9]
- Heinrich von Klützow (1816–1861), preußischer Major, Kommandeur des Kürassier-Regiment „Königin“ (Pommersches) Nr. 2
- Alfred von Klützow (1828–1878), preußischer Landrat des schlesischen Kreises Landeshut
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Gold ein silberner Schrägrechtsbalken, belegt mit drei roten Rosen mit goldenen Butzen und grünen Blattspitzen zwischen den Blättern. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken eine rote Rose mit natürlichem Blätterstengel.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 5. Friedrich Voigt, Leipzig 1864, S. 147.
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Band 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Band 1, Teil 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L. Bauer & Raspe, Nürnberg 1878, S. 203. und Tfl. 252.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1918 (Stammreihe). Justus Perthes, Gotha 1917, S. 406–409; Textarchiv – Internet Archive. Fortsetzungen: 1921, S. 409; ff. 1928, S. 275; ff. 1932, S. 304 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil A (Uradel) 1940. Justus Perthes, Gotha 1939, S. 421 f. Letztausgaben zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band VI, Band 91 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1987, S. 302. ISBN 3-7980-0791-8.
- Krausendorf. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 7. Duncker, Berlin 1864, Blatt 405 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Gutsdorf Dedelow. dedelow.de, 2023.
- Familienfideikommiß von Klützow-Dedelow. Deutsche Digitale Bibliothek.
- von Klützow-Dedelow (Auszug). Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rodgero Prümers: Pommersches Urkundenbuch, Band 2. Abt. 1: 1254–1278. In Commission bei Th. von der Rahmer, Stettin 1881, S. 211, Nr. 884; umk.pl (PDF).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis. 7,1: Chronologisches Register zu sämmtlichen Bänden. Band I: 768–1414. Berlin 1867, S. 416.
- ↑ Erich Blunck, Paul Eichholz, Friedrich Solger, Willy Spatz, Willy Hoppe: Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau. In: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. Band III, Teil 1. Hrsg. Brandenburgischer Provinzialverband. Vossische Buchhandlung, Berlin 1921, S. 33 f.
- ↑ Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 4. vermehrte und verbesserte Auflage. In: Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Band VII. Selbstverlag der Niekammer’s Güter-Adressbuch (Paul Niekammer), Leipzig 1929, S. 84.
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1, Ludwig Rauh, Berlin 1855, S. 443.
- ↑ Schlesisches Güter-Adreßbuch 1937. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter sowie die größeren Landgüter der Provinzen Nieder-und Oberschlesien, 15. Auflage, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1937, S. 472.
- ↑ S. Exz. v. Klützow auf Dedelow. In: Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1881/1882. R. v. Decker (Marquardt & Schenck), Berlin 1881, S. 145 f. google.de/books
- ↑ Hermann Crüger (Hrsg.): Chronik des Preussisches Herrenhauses. Ein Gedenkbuch zur Erinnerung an das dreißigjährige Bestehen des Herrenhauses. Selbstverlag, Berlin 1885, S. 181; Textarchiv – Internet Archive.
- ↑ Carl Herrlich: Die Balley Brandenburg des Johanniter-Ordens von ihrem Entstehen bis zur Gegenwart. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1886, S. 105. google.de/books