Klima in Ostwestfalen-Lippe
Das Klima in Ostwestfalen-Lippe wird durch die Lage im ozeanisch-kontinentalen Übergangsbereich Mitteleuropas und durch seine Lage im Übergangsbereich von Mittelgebirgsregionen und Norddeutscher Tiefebene bestimmt. Ostwestfalen-Lippe liegt im Bereich des subatlantischen Seeklimas, weist aber partiell sehr schwache kontinentale Einflüsse auf.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der atlantische Klimabereich zeichnet sich durch relativ gleich verteilte und regelmäßige Niederschläge und relativ milde und eine im Jahresgang verhältnismäßig ausgeglichene Temperatur aus. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild und die Sommer mäßig-warm. Seltener ist das Klima kontinental geprägt. Unter diesem Einfluss ist die Temperatur im Winter eher kälter, im Sommer eher wärmer, die Niederschläge eher geringer als unter Einfluss des überwiegend herrschenden Seeklimas. Die Topologie des Gebiets bedingt jedoch innerhalb Ostwestfalen-Lippes eine verhältnismäßige Ungleichverteilung der Niederschläge und Temperaturen.
Das Klima in Ostwestfalen-Lippe ist im Jahresmittel deutlich kühler und niederschlagsreicher als der größte Teil Nordrhein-Westfalens, jedoch vergleichbar mit dem Klima des nördlichen Sauerlands.
Temperatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Beckenlagen des Ravensberger Hügellandes, des Wesertals und der Westfälischen Bucht sowie der Norden in der Norddeutschen Tiefebene sind im Jahresmittel um bis zu 2 Grad Celsius wärmer als die Mittelgebirgsregionen Wiehengebirge, Wesergebirge, Lipper Bergland, aber insbesondere Teutoburger Wald, Eggegebirge und Paderborner Hochfläche. In den Beckenlagen und der Wesertalung hält der Frühling bis zu zwei Wochen früher seinen Einzug.
Niederschläge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vorherrschende Windrichtung aus Südwest bringt regelmäßig Niederschläge vom Atlantik. Insbesondere an der Süd (-westlichen) Seite (Luvseite) der genannten Mittelgebirgsregionen insbesondere am Teutoburger Wald, am Eggegebirge und an Paderborner Hochfläche liegen im Bereich ausgeprägter Steigungsregen. Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge sind also „Regenfänger“. Hier liegt die Niederschlagsmenge bei 1000 mm, teilweise über 1200 mm. Östlich davon sind niederschlagsarme Gegenden wie die Warburger Börde zu finden – mit Niederschlägen von nur 700–750 mm. Insbesondere die Beckenlagen werden durch ihre Lage gegen die Steigungsregen geschützt. Die vorherrschende Windrichtung aus Südwest führt teilweise zu Austrocknung der Böden, vor allem auf der Paderborner Hochfläche und begünstigt die Ausbreitung heideartiger Landschaften wie der Senne bei Paderborn.
Ausgewählte Klimastationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Detmold
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den relativ hoch und direkt am Teutoburger Wald gelegenen Detmolder Stadtteil Hiddesen ergeben sich folgende, im Vergleich zum Stadtzentrum kühlere und feuchtere, Daten:
Klimadiagramm für Hiddesen (180 m)
Quelle: [1]
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Gütersloh
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gütersloh liegt in der Westfälischen Bucht südlich des Teutoburger Waldes auf einer Höhe von rund 75 m ü. NN. Im langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 beträgt die Jahrestemperatur in Gütersloh 9,2 °C und es fielen durchschnittlich etwa 762 mm Niederschlag jährlich.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und Niederschläge für Gütersloh (1961–1990)
Quelle: DWD[2]
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Herford
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herford liegt im Ravensberger Hügelland im Tal der Werre auf einer Höhe von rund 65 m ü. NN. Klimadaten im langjährigen Mittel (1971–2000):
Monatliche Durchschnittstemperaturen und Niederschläge für Herford (1971–2000)
Quelle: DWD
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Rödinghausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rödinghausen liegt im Ravensberger Hügelland am Südhang des Wiehengebirges auf einer Höhe von rund 135 m ü. NN. Klimadaten im langjährigen Mittel:[3]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und Niederschläge für Rödinghausen
Quelle: Schüttler[4]
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Im langjährigen Mittel (1961–1990) hatte die Region durchschnittlich 1473 Sonnenstunden pro Jahr (Beobachtungsstation: Herford).[5] Das Klima Rödinghausens ist insgesamt als reizmildes Mittelgebirgsklima zu bezeichnen.
Ausgewählte Niederschlagsdiagramme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niederschlagsmittelwerte von Nordrhein-Westfalen (grau-weißer Hintergrund) und jeweils einer Messstation in OWL (blaue Linie) für den Zeitraum von 1961 bis 1990. Quelle: DWD
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Bad Lippspringe-Wewa
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Bielefeld-Brackwede
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Bielefeld-Senne
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Bielefeld-Sennestadt
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Bielefeld (Betriebshof Stadtreinigung)
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Gütersloh (Wasserwerk)
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Höxter-Stahle
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Petershagen (Wasserstraße)
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Petershagen
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Rahden-Varl
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Warburg-Hohenwepel
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Detmold Klima-Diagramme. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2014; abgerufen am 22. Mai 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ DWD: Mittelwerte der Periode 1961 bis 1990
- ↑ Adolf Schüttler: Rödinghausen im Ravensberger Land. Ökologisch – ökonomische Strukturen und Wandlungen. Selbstverlag Gemeinde Rödinghausen, Rödinghausen o. J. Seite 25–28.
- ↑ Adolf Schüttler: Rödinghausen im Ravensberger Land. Ökologisch – ökonomische Strukturen und Wandlungen. Selbstverlag Gemeinde Rödinghausen, Rödinghausen o. J. Seite 25–28.
- ↑ Meteorologische Angaben Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik. Archiviert vom am 19. Juni 2007; abgerufen am 22. Mai 2014.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 51° 56′ 30,2″ N, 8° 31′ 53,7″ O