Knyahinya (Meteorit)
Knyahinya | |||||
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Der Knyahinya-Meteorit im Naturhistorischen Museum Wien | |||||
Allgemeines | |||||
Offizieller Name nach MBD |
Knyahinya | ||||
Synonyme | Csillagfalva Knyhyna Nagy-Bereszna … | ||||
Authentizität | bestätigt | ||||
Lokalität | |||||
Land | Ukraine | ||||
Oblast | Transkarpatien (Zakarpattia) | ||||
Rajon | Uschhorod (früher Welykyj Beresnyj) | ||||
Gemeinde | Serednje (früher Strytschawa) | ||||
Ort | Knjahynja | ||||
Fall und Bergung | |||||
Datum (Fall) | 9. Juni 1866, zw. 16:00 u. 17:00 Uhr | ||||
beobachtet | ja | ||||
Sammlung | NHM (Wien) | ||||
Beschreibung | |||||
Typ | Chondrit | ||||
Klasse | L-Chondrit/LL-Chondrit | ||||
Gruppe | L/LL5 | ||||
Masse (total) | 500 kg (279,766 kg + …) | ||||
Referenzen | |||||
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Koordinaten: 48° 58′ 34″ N, 22° 28′ 45″ O
Der Meteorit Knyahinya war der bedeutendste Einschlag eines Meteoroiden in Europa in historischer Zeit. Lange Zeit galt dieser Meteorit als der weltweit schwerste Steinmeteorit.
Der Einschlag erfolgte in den Bergen nördlich der in der heutigen Ukraine gelegenen Ortschaft Knjahynja (Oblast Transkarpatien, Rajon Welykyj Beresnyj) am 9. Juni 1866 zwischen 16:00 und 17:00 Uhr. Es liegen zahlreiche Augenzeugenberichte vor, die später auch zeichnerisch festgehalten wurden. Danach zerteilte sich der Meteor beim Eintritt in die Erdatmosphäre in über 1000 Teile.
In der Folge wurde das Einschlaggebiet nach Meteoriten abgesucht. Der vom größten Teilstück ezeugte Meteoritenkrater war nur wenige 100 Meter von der slowakischen Grenze entfernt. Die Funde und dieser Einschlagkrater wurden später nach der nächstgelegenen Ortschaft Knyahinya benannt. Der Meteorit wurde zuerst von dem österreichischen Geologen Wilhelm Ritter von Haidinger beschrieben und der Gruppe der Chondrite zugeordnet. Der mit 279,766 kg massereichste Teil des auf insgesamt 500 kg geschätzten Meteoriten wurde dem Naturhistorischen Museum Wien (NHMV) überlassen, wo er am Eingang von Saal V heute noch in einer Vitrine zu betrachten ist. Er zählt dort unter der Nummer 15 zu den TOP 100 der Ausstellungsstücke.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm von Haidinger: Der Meteorsteinfall am 9. Juni 1866 bei Knyahinya nächst Nagy-Berezna im Ungher Comitate. In: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. II. Abtheilung, 54 (1866), S. 200–205.
- Wilhelm von Haidinger: Der Meteorsteinfall am 9. Juni 1866 bei Knyahinya: (Zweiter Bericht). In: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. II. Abtheilung, 54 (1866), S. 475–522.
- Franz von Hauer: Der Meteorsteinfall von Knyahinya. In: Verhandlungen der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt. Wien 1866, S. 105 (Digitalisat).
- Gustav Adolf Kenngott: Ein Dünnschliff einer Meteorsteinprobe von Knyahinya. In: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. II. Abtheilung, 59 (1869), S. 873–880.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Topobjekte. Bild der Knyahinya-Hauptmasse im Naturhistorischen Museum Wien.
- Wunderkammer ferner Welten. In: Neue Zürcher Zeitung, 18. November 2006 (Bericht über einen 12,6 Kilogramm schweren Meteoriten vom 9. Oktober 1992 mit Verweis auf Saal V im Wiener Naturhistorischen Museum).
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Zeitgenössische Darstellung des Meteoritenfalls von Knyahinya
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Der Knyahinya-Meteorit im Naturhistorischen Museum Wien