Kottendorf (Breitbrunn)
Kottendorf Gemeinde Breitbrunn
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Koordinaten: | 50° 1′ N, 10° 44′ O |
Höhe: | 317 m ü. NHN |
Einwohner: | 79 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 96151 |
Vorwahl: | 09536 |
Wohnhaus in Kottendorf
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Kottendorf ist ein Gemeindeteil von Breitbrunn im Landkreis Haßberge in Unterfranken.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im südlichen Teil des Naturparks Haßberge an einem Westhang eines Tals, das die Lauter durchfließt. Die Staatsstraße 2281 von Kirchlauter nach Lauter führt durch den Ort. Bamberg befindet sich etwa 20 Kilometer südöstlich von Kottendorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname geht vermutlich auf den slawischen Personennamen Kutto (Dorf eines Kutto) zurück.[2] Es war wohl eine Siedlung von Slawen, die beim Landesausbau durch die Franken im 8. oder 9. Jahrhundert entstanden ist.[3]
Ursprünglich stand Kottendorf, das Anfang des 15. Jahrhunderts einging, an der Stelle der heutigen Hasenmühle.[3] Die Erstnennung war 1385, als der Graf von Truhendingen (Adelsgeschlecht) Güteranteile in „Kottendorff“ erwarb.[2] Zuvor hatten im Jahr 1260 die Herzöge von Andechs-Meranien ihre Besitzungen um Baunach an die Grafen von Truhendingen veräußert. Die Grafen von Truhendingen verkauften 1396 ihre Besitzungen an das Hochstift Bamberg.[3] 1407 erhielt Karl von Giech „Kottendorff“ als Bamberger Lehen. Später verkaufte Jörg von Giech die Kottendorfer Güter an das Kapitel von St. Stephan in Bamberg.[2] Der Ort lag im Bereich des Würzburger Hochstifts und gehörte zum Würzburger Hochgerichtssprengel Eltmann, wurde aber vom bambergischen Amt Stufenberg verwaltet. Wohl im Zweiten Markgrafenkrieg wurde die Siedlung zerstört und lag in der Folgezeit wüst. 1693 ließ der Bamberger Bischof Marquard die Siedlung neu errichten, weshalb sie zunächst Marquardsdorf genannt wurde. Der Ortsname konnte sich aber nicht halten.[2]
Nach der Säkularisation gehörte Kottendorf zur Landgemeinde Lußberg. Die wurde 1862 dem Landgericht Baunach zugeordnet und in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die Landgemeinde bestand aus fünf Orten, neben dem Hauptort Lußberg und dem 1,0 Kilometer entfernten Weiler Kottendorf aus den drei Einöden Doktorshof, Förstersgrund und Hasenmühle. Kottendorf zählte im Jahr 1871 86 Einwohner, die überwiegend katholisch waren und zur Pfarrei im 3,0 Kilometer entfernten Kirchlauter gehörten. Eine katholische Bekenntnisschule befand sich in Lußberg.[4] 1900 hatte die 508,85 Hektar große Gemeinde 306 Einwohner, von denen 300 Katholiken waren, und 56 Wohngebäude. Kottendorf zählte 92 Einwohner und 16 Wohngebäude.[5] 1925 lebten in dem Dorf 103 Personen, die alle katholisch waren, in 16 Wohngebäuden.[6]
1950 hatte das Kirchdorf 101 Einwohner und 15 Wohngebäude. Es gehörte zur evangelischen Pfarrei in Gleisenau.[7] Im Jahr 1961 zählte Kottendorf 91 Einwohner und 16 Wohngebäude.[8] 1970 waren es 91[9] und 1987 79 Einwohner sowie 17 Wohngebäude mit 22 Wohnungen.[1]
Am 1. Juli 1972 erfolgte im Rahmen der Gebietsreform die Auflösung des Landkreises Ebern. Kottendorf kam mit Lußberg zum Haßberg-Kreis. Am 1. Januar 1978 wurde Lußberg mit Kottendorf nach Breitbrunn eingegliedert.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die katholische Kapelle Maria Hilf ist ein neugotisch gestalteter, traufständiger Satteldachbau mit einem Dachreiter. Das Gotteshaus entstand 1887 nach den Plänen des Lußberger Lehrers Mantel und wurde 1891 geweiht. Bis zur Erweiterung 1928 hatte die Kapelle nur zwei Fensterachsen.
In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt zwei Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 360. (Digitalisat).
- ↑ a b c d Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 26.
- ↑ a b c vg-ebelsbach.de
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1296., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1309. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1344. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1176. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 861. (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187. (Digitalisat).