Krasnołęg
Krasnołęg | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Lebus | |
Powiat: | Sulęcin | |
Gmina: | Krzeszyce | |
Geographische Lage: | 52° 36′ N, 15° 3′ O | |
Einwohner: | 95 (2011) | |
Postleitzahl: | 66-435 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 95 | |
Kfz-Kennzeichen: | FSU | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Berlin Brandenburg |
Krasnołęg (deutsch Beaulieu) ist ein Ort in der Landgemeinde Krzeszyce im Powiat Sulęcin in der polnischen Woiwodschaft Lebus. 2011 lebten 95 Einwohner dort.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt südlich der Warthe, 16 Kilometer nördlich von Sulęcin (Zielenzig) und 22 Kilometer südwestlich von Gorzów (Landsberg/Warthe). Es befindet sich im historischen Territorium der brandenburgischen Neumark.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1771 wurde der Ort als erstes neues Kolonistendorf im teilweise trockengelegten Warthebruch auf dem Gebiet des Johanniterordens gegründet.[1] Dessen Herrenmeister Prinz Ferdinand von Preußen, jüngerer Bruder König Friedrichs II., war daran maßgeblich beteiligt. Den Ortsnamen Beaulieu – zu deutsch: Schönort – gab Friedrich II. dem auf einer Anhöhe gefällig angelegten Koloniedorf 1770 anlässlich seiner Besichtigung des eingedeichten Warthebruchs.[2] Bereits zu Trinitatis 1774 zahlten 50 Kolonistenfamilien die ersten Abgaben. Das Koloniedorf Beaulieu gehörte am Ende des 18. Jahrhunderts zum Ordensamt Sonnenburg des Johanniterordens.[3] Die Dorfschule wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts von zwei Lehrern betreut.[2]
1915 bekam Beaulieu eine Bahnstation auf der Strecke von Küstrin nach Hammer.
Um 1945 gehörte Beaulieu zum Landkreis Oststernberg im Regierungsbezirk Frankfurt der preußischen Provinz Brandenburg.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Beaulieu im Sommer 1945 unter polnische Verwaltung gestellt. Es siedelten sich polnische Migranten an, die zum Teil aus von Polen nach dem Ersten Weltkrieg eroberten Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Die deutsche Ortschaft wurde in Krasnołęg umbenannt und die einheimische Bevölkerung von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. 1992 wurde der Personenbahnverkehr eingestellt.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1816 | 362 | [4] |
1840 | 493 | in 51 Häusern[5][2] |
1850 | 550 | in 56 Häusern[6] |
1855 | 651 | in 56 Häusern, meist Evangelische, darunter zwei Katholiken und 13 Juden.[2] |
1864 | 737 | in 58 Häusern[7] |
1867 | 712 | am 3. Dezember[8] |
1871 | 656 | am 1. Dezember, in 64 Häusern, davon 646 Evangelische, zwei Katholiken und acht Juden[8] |
1910 | 440 | am 1. Dezember[9][10] |
1933 | 401 | [11] |
1939 | 304 | [11] |
Dorfkirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche wurde 1804 erbaut und stand anfangs unter den königlichen Patronat des Prinzen Ferdinand von Preußen, der für ihre Erbauung 400 Taler gestiftet hatte; sie war eine Filiale des evangelischen Kirchspiels von Kriescht.[2] Frau Kliemann, eine Witwe aus Stuttgart, schenkte der Kirche 1858 einen wertvollen Kronleuchter.[2]
Verwaltungszugehörigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1771 Ordensamt Sonnenburg, Ballei Brandenburg, Johanniterorden
- 1816 Domänenamt Sonnenburg, Sternbergischer Kreis, Regierungsbezirk Frankfurt/Oder, Provinz Brandenburg
- 1873 Kreis Oststernberg
- 1946 Woiwodschaft Poznań
- 1975 Woiwodschaft Gorzów
- 1999 Woiwodschaft Lebus
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dorfkirche, 1782–1785, kleiner barocker verputzter Saalbau mit Walmdach und kleinem Dachreiter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beaulieu, Kreis Oststernberg, Neumark, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Beaulieu (meyersgaz.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beaulieu/Krasnołęg. Geschichte
- Krasnołęg. Główny Urząd Statystyczny, Statistische Angaben 2011
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinrich Kaak: Korporative Gutsherrschaft und Agrarinnovationen in Preußen – der Johanniterorden auf seinen neumärkischen Ämtern (1750–1811). Berliner Wissenschaftsverlag, 2012. S. 205f.
- ↑ a b c d e f W. Riehl, J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 497 (Google Books).
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz. Band 3, Brandenburg 1856, S. 179 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 72, Ziffer 990 (Google Books)
- ↑ Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 217, Ziffer 27 (Google Books).
- ↑ Eduard Ludwig Wedekind: Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855, S. 352, Ziffer 26 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867, S. 257, Ziffer 29 (Google Books).
- ↑ a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg. Kreis Oststernberg (Zielenzig). Berlin 1873, S. 160–161, Ziffer 11 (Google Books).
- ↑ Beaulieu, Kreis Oststernberg, Neumark, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Beaulieu (meyersgaz.org).
- ↑ Landkreis Oststernberg, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900, bearbeitet von U. Schubert, 2022 (gemeindeverzeichnis.de).
- ↑ a b Michael Rademacher: Oststernberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.