Krautinsel
Krautinsel | ||
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Die Krautinsel liegt zwischen Fraueninsel und Herreninsel | ||
Gewässer | Chiemsee | |
Geographische Lage | 47° 52′ 6″ N, 12° 24′ 59″ O | |
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Länge | 366 m | |
Breite | 171 m | |
Fläche | 3,5 ha | |
Höchste Erhebung | 523 m | |
Einwohner | unbewohnt | |
Blick von der Krautinsel auf die Alpen |
Die Krautinsel ist mit einer Fläche von 3,5 ha die kleinste der drei im Chiemsee liegenden Binnenseeinseln (abgesehen von der winzigen künstlichen Insel Schalch westlich von Frauenchiemsee, auch Fraueninsel). Den Namen Krautinsel bekam die Insel, weil dort im Mittelalter Kraut (bairisch für „Kohl“) angebaut wurden. Politisch gehört sie zur Gemeinde Chiemsee im Landkreis Rosenheim.
Zwei namenlose Kleininseln 54 bzw. 80 Meter südlich der Krautinsel bilden deren südlichen Ausläufer. Sie sind durch eine Kiesbank miteinander verbunden. Sie weisen jeweils nur wenige Quadratmeter Fläche auf und bieten lediglich einem Baum bzw. Strauch Platz. Diese Ausläufer gehören nicht mehr wie die Krautinsel zur Gemeinde Chiemsee, sondern wie der See zum gemeindefreien Gebiet Chiemsee im Landkreis Traunstein.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gegensatz zur Nachbarinsel Frauenchiemsee ist die Krautinsel unbewohnt. Sie dient im Sommer als Weide für das Vieh der um den Chiemsee herum ansässigen Bauern. Im Herbst wird das Vieh per Schiff wieder auf das Festland gebracht. Im Mittelalter bauten Nonnen des Benediktinerinnenklosters Frauenwörth (Frauenchiemsee) auf der Krautinsel Gemüse und Kräuter an.[1]
Funde aus der Steinzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals 1930 wurden auf der Krautinsel Spuren jungsteinzeitlicher Besiedelung gefunden. Nachuntersuchungen ab 1993 brachten auch Steinwerkzeuge der Altsteinzeit zu Tage.
Unter den Fundstücken befinden sich Abschläge, Klingen und Pfeilspitzen aus Feuerstein, Flachbeile aus Gestein und ein Flachbeil aus Kupfer.[2]
Die Krautinsel wird als Bodendenkmal D-1-8140-0102 und die vorgelagerten kleineren Inseln als Bodendenkmal D-1-8140-0106 in der Liste der „Baudenkmäler Chiemsee“ vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst.[3][4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerische Gesellschaft für Unterwasserarchäologie e.V. – Krautinsel
- ↑ Alexander Binsteiner, Robert Darga (Hrsg.): Steinzeit im Chiemgau, Verlag Dr. F. Pfeil, München 2012, ISBN 978-3-89937-012-6.
- ↑ Denkmalliste für Chiemsee (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 139 kB)
- ↑ Denkmalliste für Chiemsee (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 62,8 kB)