Kreis Hohenstein-Ernstthal
Basisdaten | |
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Bezirk: | Karl-Marx-Stadt |
Sitz der Verwaltung: | Hohenstein-Ernstthal |
Fläche: | 134 km² |
Einwohner: | 58.935 (1989) |
Bevölkerungsdichte: | 440 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | T und X (1953–1990) TI, XI (1974–1990) |
Lage des Kreises in der DDR | |
Der Kreis Hohenstein-Ernstthal war ein Kreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Hohenstein-Ernstthal im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Zwickau in Sachsen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Hohenstein-Ernstthal.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Hohenstein-Ernstthal lag zwischen Karl-Marx-Stadt und Zwickau. Er war flächenmäßig der kleinste Kreis der DDR, besaß aber gleichzeitig die höchste Bevölkerungsdichte aller Kreise der DDR.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Hohenstein-Ernstthal grenzte im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Kreise Glauchau, Karl-Marx-Stadt-Land, Stollberg, Zwickau-Land, Werdau und Schmölln.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke gebildet wurden. Dem neuen Kreis Hohenstein-Ernstthal gehörten 19 Gemeinden des alten Landkreises Glauchau und die Gemeinde Wüstenbrand aus dem alten Landkreis Chemnitz an:
Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet.[1] Der Kreissitz war in der Stadt Hohenstein-Ernstthal.
Gemeindegebietsänderungen bis 1990:
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Hohndorf vom Kreis Hohenstein-Ernstthal in den Kreis Stollberg
- 1. März 1974 Eingemeindung von Grumbach (141105) in Callenberg (141102)
- 1. März 1974 Eingemeindung von Meinsdorf (141114) in Langenberg (141110)
Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Hohenstein-Ernstthal umbenannt.[2] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis im Oktober 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreis Hohenstein-Ernstthal | ||||||||
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Jahr | 1960 | 1971 | 1981 | 1989 | ||||
Einwohner | 70.312 | 68.630 | 62.029 | 58.935 |
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bedeutende Betriebe waren unter anderem:
- VEB IFA Ingenieurbetrieb Hohenstein-Ernstthal
- VEB Malitex Hohenstein-Ernstthal
- VEB Turmalin Hohenstein-Ernstthal
- VEB Möbelstoff- und Plüschwerke Hohenstein-Ernstthal
- VEB Feinstrumpfwerke Oberlungwitz
- VEB Strickwaren Oberlungwitz
- VEB Textilveredlung Lichtenstein
- VEB Nickelhütte St. Egidien[3]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Autobahn Eisenach–Bautzen war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 173 von Zwickau über Hohenstein-Ernstthal nach Karl-Marx-Stadt und die F 180 von Altenburg über Hohenstein-Ernstthal nach Stollberg.
Das Kreisgebiet wurde von den Eisenbahnstrecken Zwickau–Hohenstein-Ernstthal–Dresden, St. Egidien–Stollberg und Wüstenbrand–Neuoelsnitz erschlossen, zudem verkehrte bis 1960 die Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal–Oelsnitz durch das Kreisgebiet.
Bevölkerungsdaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsübersicht aller 17 Gemeinden des Kreises, die 1990 in das wiedergegründete Land Sachsen kamen.[4]
TGS | Gemeinde | Einwohner | Fläche (ha) | |
03.10.1990 | 31.12.1990 | |||
141101 | Bernsdorf | 1.660 | 1.656 | 1.121 |
1411020 | Callenberg | 1.886 | 1.888 | 1.092 |
1411030 | Falken | 669 | 660 | 430 |
1411040 | Gersdorf | 4.742 | 4.736 | 970 |
1411060 | Heinrichsort | 1.180 | 1.183 | 72 |
1411070 | Hermsdorf | 814 | 809 | 386 |
1411080 | Hohenstein-Ernstthal, Stadt | 16.263 | 16.210 | 814 |
1411090 | Kuhschnappel | 532 | 523 | 1.143 |
1411100 | Langenberg | 924 | 919 | 833 |
1411110 | Langenchursdorf | 1.371 | 1.363 | 1.290 |
1411120 | Lichtenstein/Sa., Stadt | 12.166 | 12.165 | 1.067 |
1411130 | Lobsdorf | 338 | 336 | 368 |
1411150 | Oberlungwitz, Stadt | 7.882 | 7.800 | 1.501 |
1411160 | Reichenbach | 651 | 654 | 334 |
1411170 | Rödlitz | 1.811 | 1.815 | 403 |
1411180 | St. Egidien | 2.693 | 2.683 | 1.159 |
1411190 | Wüstenbrand | 2.385 | 2.380 | 447 |
1411 | Kreis Hohenstein-Ernstthal | 57.967 | 57.780 | 13.429 |
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren TI und XI begannen, zugewiesen.[5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war XH 00-01 bis XH 30-00.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
- ↑ VEB Nickelhütte St. Egidien ( des vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 18. Mai 2011)
- ↑ Regionalregister Sachsen
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 525.