Kreuzweiler
Kreuzweiler Ortsgemeinde Palzem
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Koordinaten: | 49° 33′ N, 6° 24′ O | |
Einwohner: | 351 (Juli 2018)[1] | |
Eingemeindung: | 17. März 1974 | |
Postleitzahl: | 54439 | |
Vorwahl: | 06583 | |
Lage von Kreuzweiler in Rheinland-Pfalz
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Pfarrkirche Heilig Kreuz (2006)
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Kreuzweiler ist ein Ortsteil und ein Ortsbezirk der Ortsgemeinde Palzem im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der von der Landwirtschaft geprägte Ort liegt zwischen dem Moseltal und dem Saargau.
Zum Ortsbezirk gehören auch die Wohnplätze Steinbruch an der B 419 und Schloss Thorn.[2]
Nachbarorte neben Palzem selbst im Nordwesten und dem Ortsbezirk Dilmar im Nordosten sind der zur Ortsgemeinde Kirf gehörende Ortsteil Beuren im Osten, die bereits zur saarländischen Gemeinde Perl gehörenden Ortsteile Sinz im Südosten und Nennig im Südwesten, sowie im Westen, auf der gegenüberliegenden Seite der Mosel, welche hier die Grenze zu Luxemburg bildet, die Stadt Remich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf wurde urkundlich erstmals 912 als Vilare und 962 als Wilere erwähnt, es gibt jedoch Besiedlungsspuren in der Gemarkung, die bis in die römischer Zeit zurückreichen. In der frühen Neuzeit gehörte der Ort zum Herzogtum Luxemburg.[3]
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Saardepartement. Nach der Niederlage Napoleons kam Kreuzweiler 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Der Ort gehörte nun dem Kreis Saarburg im Regierungsbezirk Trier an, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde. Verwaltet wurde er von der Bürgermeisterei Nennig, die 1863 in die Bürgermeisterei Sinz-Nennig aufging (spätere Umbenennung in Amt Sinz-Nennig bzw. Palzem).
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Kreuzweiler zu den Gemeinden der französischen Besatzungszone, die im Februar 1946 an das Saarland angeschlossen wurden, im Juni 1947 aber auch zu den Orten des Landkreises Saarburg, die wieder zurück gegliedert und Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz wurden.
Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde der Landkreis Saarburg auf der Grundlage des „Dritten Landesgesetzes über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ mit Wirkung vom 7. Juni 1969 aufgelöst und seine Gemeinden dem neu gebildeten Landkreis Trier-Saarburg zugeordnet.[4] Am gleichen Tag wurde aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Kreuzweiler und Dilmar die neue Gemeinde Kreuzweiler gebildet. Diese wiederum wurde am 17. März 1974 mit zu diesem Zeitpunkt 351 Einwohnern – zusammen mit drei weiteren Gemeinden – nach Palzem eingemeindet.[5]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die römisch-katholische Kirchengemeinde Kreuzweiler ist Teil der Pfarreiengemeinschaft Wincheringen.[6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreuzweiler ist gemäß Hauptsatzung einer von sechs Ortsbezirken der Ortsgemeinde Palzem. Der Bezirk umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Kreuzweiler (ohne Dilmar). Auf die Bildung eines Ortsbeirats wurde verzichtet. Die Interessen des Ortsbezirks werden von einem Ortsvorsteher vertreten.[7]
Jürgen Boesen (FWG) wurde am 15. August 2019 Ortsvorsteher von Kreuzweiler.[8] Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 83,33 % für fünf Jahre gewählt worden.[9]
Boesens Vorgänger als Ortsvorsteher war Helmut Willkomm.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[11]
- Römisch-Katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz, barocker Saalbau (1762), Erweiterung und Turm (1848)
- Denkmalzone in der Thornerstraße mit drei Hofanlagen
- Denkmalzone Burg Thorn, zum Schloss umgebaute ehemalige Burganlage mit einigen mittelalterlichen Bauteilen
- Eine Wegekapelle und zwei Wegekreuze in der Gemarkung aus dem 17. bis 19. Jahrhundert
Traktorenmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bulldogmuseum Palzem-Kreuzweiler werden über 40 alte Traktoren aus den 1920er bis 1950er Jahren präsentiert.[12]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreuzweiler liegt an der Landesstraße 132. Im Ort zweigt die L 133 nach Beuren ab. Entlang der Mosel verläuft die Bundesstraße 419.
In der Nähe von Schloss Thorn liegt an der Bundesstraße B 419 ein Steinbruch, in dem Dolomit abgebaut wird.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sandra Ost: Kreuzweiler – Dilmar – Schloss Thorn. Eine Ortschronik, Hrsg. Heimat- und Kulturverein Kreuzweiler – Dilmar – Schloss Thorn e.V., In: Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes; Band 53, Kliomedia, Trier 2011. ISBN 978-3-89890-157-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kreuzweiler auf den Seiten der Ortsgemeinde Palzem
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Müllers großes deutsches Ortsbuch 2019. De Gruyter Saur, Berlin/Boston 2019, e-ISBN (PDF) 978-3-11-063685-7, S. 768 (abgerufen am 28. Mai 2021 über De Gruyter Online).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 120 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Ortsteil Kreuzweiler. Ortsgemeinde Palzem, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 155 f. (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 192 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Pfarreiengemeinschaft Wincheringen. Pfarreiengemeinschaft / Pfarrer Manfred Tüx, Wincheringen, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Hauptsatzung der Ortsgemeinde Palzem vom 18. November 1994 in der Fassung der 8. Änderungssatzung vom 28. September 2020. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2021; abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Palzem. Punkt 6, Ernennung der ehrenamtlichen Ortsvorsteher der Ortsbezirke Esingen, Helfant, Kreuzweiler und Wehr, Vereidigung und Einführung in das Amt. In: Ratsinformationssystem. Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg-Kell, 15. August 2019, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 28. Mai 2021 (siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 22. Ergebniszeile).
- ↑ Dreck-weg-Tag in Kreuzweiler. In: Saarburger Kreisblatt, Ausgabe 13/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. ( vom 20. November 2021 im Internet Archive) Mainz 2021, S. 49 (PDF; 6,5 MB).
- ↑ Bulldogmuseum Palzem-Kreuzweiler. Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH / Outdooractive AG, Immenstadt, abgerufen am 28. Mai 2021.
- ↑ Dolomit-Steinbruch. Reinhold Hippert GmbH, Perl-Besch, abgerufen am 28. Mai 2021.