Krusemark (Hohenberg-Krusemark)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Krusemark
Koordinaten: 52° 43′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 52° 43′ 10″ N, 11° 56′ 50″ O
Höhe: 26 m ü. NHN
Fläche: 6,33 km²[1]
Eingemeindung: 17. Oktober 1928
Postleitzahl: 39596
Vorwahl: 039394
Krusemark (Sachsen-Anhalt)
Krusemark (Sachsen-Anhalt)
Lage von Krusemark in Sachsen-Anhalt
Grundschule Hohenberg-Krusemark
Grundschule Hohenberg-Krusemark

Krusemark ist ein Wohnplatz im Ortsteil Hohenberg-Krusemark der Gemeinde Hohenberg-Krusemark im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt.[2]

Krusemark, ein Straßendorf mit außerhalb gelegener Kirche, der südliche Teil des Ortsteils Hohenberg-Krusemark in der gleichnamigen Gemeinde, liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Osterburg (Altmark) am Balsamgraben in der Altmark.[3]

Nachbarorte sind Bertkow im Westen, Hohenberg im Norden, Klein Ellingen im Osten und Groß Ellingen im Südosten.[3]

Mittelalter bis Neuzeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1209 als in Crusemarke, als von Markgraf Albrecht dem Domstift in Stendal der Besitz einer Hufe Landes im Dorf bestätigt wurde.[4][5] Weitere Nennungen sind 1334 in villa krusmark, 1542 Krusemark und 1687 Krusemarck.[1] Ende des 19. Jahrhunderts existierte im Dorf eine Zuckerfabrik.[1][6]

Die von Hermes und Weigelt angegebene Ersterwähnung aus dem Jahre 1190[7] lässt sich mangels Quellenangabe nicht überprüfen.

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Oktober 1928 erfolgte die Zusammenlegung des Gutsbezirkes Krusemark mit dem Gutsbezirk Hohenberg und den Landgemeinden Krusemark und Hohenberg zu einer Landgemeinde Hohenberg-Krusemark.[8]

Krusemark wurde anschließend nur noch als Wohnplatz in Verzeichnissen geführt.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Dorf Gut
1734 097 -
1772 093 -
1790 150 -
1798 134 24
1801 145 -
Jahr Gemeinde Gutsbezirk
1818 196 -
1840 243 -
1864 334 298
1871 305 214
1885 264 106
Jahr Gemeinde Gutsbezirk
1892 [0]460[9] -
1895 268 127
1900 [0]397[9] -
1905 262 099
1910 [0]410[9] -

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[1]

Die evangelische Kirchengemeinde Krusemark, die früher zur Pfarrei Krusemark gehörte,[10] ist heute Teil des Kirchspiels Krusemark-Goldbeck[1] und wird betreut vom Pfarrbereich Klein Schwechten des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[11]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Krusemark stammen aus dem Jahre 1666.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Evangelische Dorfkirche Krusemark
  • Die evangelische Dorfkirche Krusemark ist ein Feldsteinbau aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Eine Glocke stammt vom niederländischen Glockengießer Gerhard Wou de Camp.[13]
  • Auf dem Kirchhof befindet sich der Ortsfriedhof.
  • Am westlichen Ortsausgang in Krusemark steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, Steinplatten mit Namenstafeln aus Metall.[14]
  • Gegenüber der Kirche steht die Schule.

Sage – Die Glocke von Krusemark

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Pohlmann zitiert im Jahre 1901 Sophie von Sichart mit der Sage „Die Glocke von Krusemark“.[15][16] Das Gedicht schildert den Raub der Kirchenglocke aus der Kirche zu Krusemark während eines Gottesdienstes. Als die Diebe fast das Dorf erreicht hatten, blieb das Gefährt, gezogen von 40 Pferden stecken. Es kam ein Bauer aus Wendemark mit zwei kleinen Pferden vorbei und erbot sich die Kirchenglocke zu ziehen. Die Diebe spotteten seiner: „Die Glocke kannst du gewinnen, bringst du sie mit den Mähren von hinnen“. Er sprach ein Gebet und seine kleine Pferde schafften die Glocke zurück auf den Kirchhof.

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[17]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1282–1285, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 167–168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 376, 84. Krusemark (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1282–1285, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 114 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 113, Nr. 543 (uni-potsdam.de).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 30 (Digitalisat).
  6. Messtischblatt 1684: Hindenburg. Reichsamt für Landesaufnahme, 1882, abgerufen am 12. Februar 2020.
  7. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 376, 84. Krusemark (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 232.
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 167–168 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  11. Pfarrbereich Klein Schwechten. Abgerufen am 22. Februar 2020.
  12. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 19 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 189.
  14. Hohenberg-Krusemark, Landkreis Stendal. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2020, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  15. Sophie Sichart: Die Glocke von Krusemark. In: krusemarck.com. Abgerufen am 16. Februar 2020.
  16. Alfred Pohlmann: Sagen aus der Wiege Preußens und des Deutschen Reiches, der Altmark. Franzen & Große, Stendal 1901, S. 158–161, Die Glocke von Krusemark.
  17. Fahrplan der Linie 973. In: stendalbus. Abgerufen am 23. April 2021.