LNWR-Klasse Greater Britain

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LNWR-Klasse Greater Britain
Die 1891 gebaute Greater Britain
Die 1891 gebaute Greater Britain
Die 1891 gebaute Greater Britain
Nummerierung: siehe Liste
Anzahl: 10
Hersteller: Bahneigene Werkstätten in Crewe
Baujahr(e): 1891–1894
Ausmusterung: 1906–1907
Achsformel: 1AA1 n3v (2-2-2-2)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 16 460 mm
Gesamtradstand: 7212 mm (ohne Tender)
Dienstmasse: 52,9 t
Treibraddurchmesser: 2159 mm
Laufraddurchmesser: 1257 mm
Steuerungsart: Stephenson
Zylinderanzahl: 3
HD-Zylinderdurchmesser: 381 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 762 mm
Kolbenhub: 610 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 1,9 m²
Verdampfungsheizfläche: 139,88 m²
Quellen: [1][2]

Die Greater Britain-Klasse war eine Baureihe von zehn Dreizylinder-Verbundlokomotiven, die von Francis William Webb für die London and North Western Railway (LNWR) entworfen und zwischen 1891 und 1894 in den bahneigenen Werkstätten in Crewe hergestellt wurden.

Francis William Webb, der damalige Chief Mechanical Engineer der LNWR, entwarf für die Beförderung schwerer Expresszüge zwischen London Euston und Carlisle auf der West Coast Main Line eine größere Variante der bis 1890 gebauten Teutonic-Klasse. Die erste der zehn Lokomotiven wurde im Oktober 1891 in den bahneigenen Werkstätten in Crewe gebaut, eine zweite folgte im Mai 1893, die restlichen acht Exemplare entstanden 1894. Die Maschinen hatten durch die rund einen Meter längere Bauweise dank einer nachlaufenden Achse einen größeren Kessel. Die führende Laufachse war seitlich verschiebbar, die rückwärtige dagegen fest gelagert. Wie die Teutonic-Klasse waren auch diese Lokomotiven als Dreizylinder-Verbundmaschinen mit zwei ungekuppelten Treibradsätzen ausgeführt. Die beiden außenliegenden Hochdruckzylinder wirkten dabei auf den hinteren und der innenliegende Niederdruckzylinder auf den vorderen Treibradsatz.[1][2][3]

Sie blieben bis zu Webbs Ruhestand im Einsatz. Sein Nachfolger George Whale bevorzugte jedoch einfache Heißdampflokomotiven und ließ zwischen 1906 und 1907 alle Lokomotiven außer Dienst stellen und verschrotten.

Eine Weiterentwicklung waren die ab 1894 gebauten Lokomotiven der Klasse John Hick.

Alle Lokomotiven hatten zweiteilige Namen, die auf zwei Typenschilder verteilt waren, eines auf jedem Treibradsatz.[1]

Nummer Name Werksnummer Baujahr Verschrottet Anmerkungen
2525 Greater Britain 3292 1891 1907 ab 1891 Nr. 2053
3435 Queen Empress 3435 1893 1906 ab 1894 Nr. 2054
2051 George Findlay 3472 1894 1907
2052 Prince George 3473 1894 1906
525 Princess May 3474 1894 1906
526 Scottish Chief 3475 1894 1906
527 Henry Bessemer 3476 1894 1907
528 Richard Moon 3477 1894 1906
529 William Cawkwell 3478 1894 1906
772 Richard Trevithick 3479 1894 1906

Queen Empress in Amerika

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Die Queen Empress bei der Ankunft in New York Central Station
Lokomotive Queen Empress in cremeweißer Lackierung

Die Lokomotive Queen Empress mit der Nummer 3435 ging 1893 auf große Reise und war von Mai bis Oktober zu Gast auf der Weltausstellung in Chicago.[4] Dort bekam sie die Goldmedaille für exzellente Verarbeitung.[5] Danach fuhr sie mit zwei eigens mitgebrachten Personenwagen der LNWR von Chicago nach New York. Ungewöhnlich für britische Lokomotiven war die große Lokomotivlampe, die angebracht werden musste, damit sie auf den amerikanischen Strecken fahren durfte. Zusätzlich musste auf dem Tender eine Glocke montiert werden.[6]

Nach ihrer Rückkehr ins Königreich bekam sie im Januar 1894 die Nummer 2054 und 1897 wurde sie anlässlich des diamantenen Thronjubiläums von Königin Victoria cremeweiß lackiert mit lavendelfarbenen Zierlinien und königlichem Wappen. Die Lokomotive Nummer 2053 Greater Britain erhielt damals eine scharlachrote Lackierung mit schwarzen und gelben Zierlinien sowie königsblauen Rädern. Beide Lokomotiven wurden im Jubiläumsjahr vor dem Royal Train eingesetzt.[7]

  • O. S. Nock: North Western: a Saga of the Premier Line of Great Britain 1846–1922. Hrsg.: Ian Allan. London 1968, ISBN 978-0-7110-0016-2 (englisch).
Commons: LNWR-Klasse Greater Britain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Passenger Locomotives - Greater Britain. London & North Western Railway Society, abgerufen am 26. Dezember 2024 (englisch).
  2. a b E. Brückmann: Verbundlokomotiven in Nordamerika. In: Zeitschrift des Vereines Deutscher Ingenieure. Band XXXVIII, Nr. 44, 3. November 1894, S. 1298–1300 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Fr. Freytag: Ueber Verbundlocomotiven. In: Dinglers Polytechnisches Journal. Band 287, Nr. 2, 13. Januar 1893 (Online-Version).
  4. Locomotives at the World's Fair. In: The Railroad Gazette. 26. Januar 1894, S. 59 (englisch, archive.org).
  5. John W. Smith: Bulletin No. 18. Hrsg.: The Railway and Locomotive Historical Society. Juni 1929, S. 44 (englisch, archive.org).
  6. The Webb Engine and her Train. In: Locomotive engineering. Band XII, Nr. 2. New York Februar 1894, S. 72 (englisch, archive.org).
  7. O. S. Nock: North Western: a Saga of the Premier Line of Great Britain 1846-1922. Hrsg.: Ian Allan. London 1968, ISBN 978-0-7110-0016-2, S. 126 (englisch).