Landeskommando Sachsen
Landeskommando Sachsen | ||
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Aufstellung | 2007 | |
Staat | Deutschland | |
Streitkräfte | Bundeswehr | |
Typ | Landeskommando, äquivalent einer Brigade | |
Truppenteile | Verbindungskommandos, Heimatschutzkompanie, Kleindienststellen | |
Unterstellung | Territoriales Führungskommando der Bundeswehr | |
Standort | Dresden, Graf-Stauffenberg-Kaserne | |
Auszeichnungen | Fahnenband Freistaat Sachsen (2010), Fahnenband Territoriales Führungskommando (2023) | |
Website | Internetauftritt des LKdo SN | |
Leitung | ||
Kommandeur | Oberst Michael H. Popielas | |
(Spiegeldienstposten | Oberst d. R. Hans-Joachim Brauns)[1] |
Das Landeskommando Sachsen (LKdo SN) in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in der Dresdener Albertstadt ist verantwortlich für die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den zivilen Behörden in Sachsen. Rund 50 aktive Soldaten und 15 zivile Mitarbeiter sind beim Landeskommando und den Außenstellen in Marienberg, Leipzig und Frankenberg beschäftigt. Mit seinen Reservisten in 19 Verbindungskommandos hält das Landeskommando Sachsen engen Kontakt zu Landkreisen, kreisfreien Städten und der Landesdirektion. Außer dem Krisenmanagement ist die Kontaktpflege zu den militärischen Kriseneinsatzstäben der Nachbarländer eine der Aufgaben. Zudem ist das Landeskommando für den Host Nation Support, die Betreuung ausländischer Truppen, die auf deutschem Territorium zu Gast sind, zuständig. Ein wichtiger Teil der Aufgaben des Landeskommandos ist die Reservistenarbeit. Aufgestellt wurde das Landeskommando im Jahr 2007. Zuerst war es dem Wehrbereichskommando III unterstellt, ab 2013 dem Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, bis die Unterstellung 2022 zum Territorialen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin wechselte.
Auftrag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Katastrophenfall, bei Hochwasser, schweren Unfällen, Havarien und anderen Notsituationen beraten die Soldaten des Landeskommandos Sachsen die zivilen Behörden und Organisationen zu den Hilfsmöglichkeiten der Bundeswehr. Im Lagezentrum werden die Hilfeleistungsanträge der zivilen Seite bewertet und an die übergeordnete Ebene, das Territorialen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin, weitergeleitet.
Wenn bei der Feststellung des Katastrophenfalles in den Landkreisen, kreisfreien Städten und bei der Landesdirektion Krisenstäbe eingerichtet werden, können diese Unterstützung durch die Bundeswehr anfordern. Das Landeskommando entsendet dann seine Reservisten der Kreis- und Bezirksverbindungskommandos in die zivilen Krisenstäbe und aktiviert das Lagezentrum in der Graf-Stauffenberg-Kaserne. Die in den zivilen Krisenstäben eingesetzten Reservistendienst Leistenden beraten die zivilen Akteure zu den Hilfsmöglichkeiten der Bundeswehr, etwa zum Einsatz von Hubschraubern, schwerem Räumgerät und von Einheiten der Bundeswehr. Wenn die zivile Seite Unterstützung durch die Bundeswehr beantragt und das Landeskommando Sachsen diesen Antrag bewertet und gebilligt hat, kann die Amtshilfe durch das Kommando Territoriale Aufgaben angeordnet werden. Bei der Unterbringung und Verpflegung für die Truppen im Katastropheneinsatz unterstützen die Kreisverbindungskommandos und Krisenstäbe der zivilen Behörden.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stab LKdo SN
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kommandeur LKdo SN
- Stv. Kommandeur und Chef des Stabes
- S1 – Personal, truppendienstliche Angelegenheiten, Innere Führung
- S2 – Militärische Sicherheit, Nachrichtenwesen, Aufklärung und Fremdlage(n)
- S3 – Einsatz, Ausbildung, Organisation, Alarmwesen und Controlling
- S4 – Logistik (Materialwirtschaft, Versorgung, Instandsetzung, Transportwesen u. a.)
- S6 – Führungsunterstützung (Fernmeldewesen, Führungssysteme, IT und Datenverarbeitung, Fernmeldesicherheit)
- InfoA – Informationsarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Stv. Kommandeur und Chef des Stabes
Die fachliche Ausbildung des Personals erfolgt weitgehend über das Multinational Civil-Military Cooperation Command (MN CIMIC Cmd), welches auch Personal abstellt.
Heimatschutzkompanie Sachsen (HSchKp)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptauftrag der Heimatschutzkompanie (HSchKp) ist die Verstärkung der aktiven Truppe im Wach- und Sicherungsdienst für militärische Anlagen und Infrastruktur. Darüber hinaus kann sie Aufgaben im Rahmen des zivilen Katastrophenschutzes übernehmen. Damit trägt sie zum militärischen Anteil der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe Heimatschutz bei.
Die Angehörigen der HschKp sind Reservisten aller Dienstgrade bis zum Oberstleutnant. Die meisten wohnen in Sachsen und sind mit Land und Leuten vertraut. In ihren beruflichen und gesellschaftlichen Netzwerken wirken sie als Mittler zwischen Bundeswehr und ziviler Gesellschaft. Personen ohne militärische Vordienstzeit mit nützlichen zivilberuflichen Qualifikationen können in die HSchKp aufgenommen werden, wenn sie vorher eine militärische Basis- und Laufbahnausbildung durchlaufen.
Bezirks- und Kreisverbindungskommandos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Bezirks- und Kreisverbindungskommandos (BVK und KVK) der Bundeswehr sind Reservisten eingeplant, die im Katastrophenfall als Partner der zivilen Kräfte eingesetzt werden. Sie beraten die zivilen Einsatzstäbe zu Möglichkeiten und Grenzen militärischer Hilfe und koordinieren die Hilfeleistung im Ernstfall in enger Abstimmung mit Land, Kommunen und Landkreisen. Die Kreisverbindungskommandos haben ihre Büros in den sächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Reservisten kommen aus der sächsischen Region und werden im Katastrophenfall und für regelmäßige Übungen einberufen. Die 19 Verbindungskommandos im Land Sachsen unterstehen dem Landeskommando Sachsen, der Repräsentanz der Bundeswehr im Freistaat. Sie halten engen Kontakt zu Behörden und Organisationen und sind in Notsituationen vor Ort, wenn die Hilfe der Bundeswehr benötigt wird.
Familienbetreuungszentrum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familienbetreuungszentren (FBZ) in Frankenberg/Sachsen und Leipzig als Teile des Landeskommandos Sachsen kümmern sich um Angehörige von Soldaten im Einsatz. Rund 300 Familienmitglieder, Verwandte und Freunde von Soldaten erhalten die monatlichen Einladungen zu den Treffen der Familienbetreuer der Bundeswehr. Mehrere militärische sowie zivile hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter betreuen die Angehörigen von Soldaten im Einsatz, organisieren Veranstaltungen und stehen bei Fragen und Problemen bereit.
Sportfördergruppe Frankenberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sportfördergruppe der Bundeswehr Frankenberg (SportFGrpBw Frankenberg) ist Teil der Spitzensportförderung der Bundeswehr. Das Ziel ist, Spitzensportlern die nötigen Rahmenbedingungen für ihre berufliche und sportliche Laufbahn zu bieten. Das Regiepersonal unterstützt sie in der Wettiner Kaserne bei der Organisation von Training, Wettkämpfen und Lehrgängen.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Wappen des Landeskommandos Sachsen stehen das Weiß und das Grün für den Freistaat Sachsen. Das innenliegende Wappen symbolisiert die Landeshauptstadt Dresden. Die gekreuzten Säbel entstammen der sächsischen Kavallerie.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Territoriales Führungskommando der Bundeswehr. Bundeswehr
- Landeskommando Sachsen. Bundeswehr
- Die Bundeswehr in Sachsen auf Facebook. Bundeswehr
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anna Hoben: Ein Mann für viele Fälle. sächsische.de, 27. April 2016, abgerufen am 27. November 2018.
Koordinaten: 51° 4′ 34,6″ N, 13° 46′ 8,9″ O