Landkreis Rochlitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1994) | ||
Koordinaten: | 51° 0′ N, 12° 48′ O | |
Bestandszeitraum: | 1990–1994 | |
Bundesland: | Sachsen | |
Regierungsbezirk: | Chemnitz | |
Verwaltungssitz: | Rochlitz | |
Fläche: | 311 km2 | |
Einwohner: | 48.100 (3. Okt. 1990) | |
Bevölkerungsdichte: | 155 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | RL | |
Kreisschlüssel: | 14 0 48 | |
Kreisgliederung: | 51 Gemeinden | |
Landrat: | Andreas Schramm (CDU) |
Der Landkreis Rochlitz war von 1939 bis zum 25. Juli 1952 und vom 17. Mai 1990 bis zum 1. August 1994 ein Landkreis in Sachsen.
Der Landkreis von 1939 bis 1952
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Rochlitz entstand 1939 aus der Amtshauptmannschaft Rochlitz. 1946 wurde die bisher kreisfreie Stadt Mittweida wieder in den Landkreis eingegliedert. Mit der 3. und 4. Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 wurden erstmals im größeren Umfang Gebietsveränderungen im Landkreis durchgeführt. Dabei wurde die Anzahl der Gemeinden merklich verringert. Infolge der Auflösung der Länderstrukturen am 25. Juli 1952 in der DDR wurde der Landkreis aufgelöst und auf die Kreise Geithain, Hainichen und Rochlitz aufgeteilt. Der gleichnamige, neue Kreis Rochlitz war erheblich kleiner als sein Vorgänger.
Landräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1939–1945 Erich Rößler
- 1946–1948 Erich Knorr
Gliederung (Stand am 1. Januar 1939)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Allodialgut Berthelsdorf
- Rittergut Crossen
- Teil des Staatsforstreviers Frankenberg
- Rittergut Gepülzig
- Staatsforstrevier Geringswalde
- Rittergut Großmilkau
- Rittergut Kaufungen
- Rittergut Kleinmilkau
- Rittergut Klostergeringswalde
- Rittergut Kolkau
- Rittergut Königsfeld
- Rittergut Neusorge
- Rittergut Neutaubenheim
- Lehnsherrschaft Penig
- Rittergut Ringethal
- Rochlitzer Berg
- Lehnsherrschaft Rochsburg
- Staatsforstrevier Rossau
- Gut Scheunenpflug
- Rittergut Schlaisdorf
- Rittergut Thierbach bei Penig
- Mühlengut Thierbach
- Lehnsherrschaft Wechselburg
- Rittergut Wolkenburg
- Rittergut Zetteritz
Die Gutsbezirke in Sachsen wurden durch die Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 abgeschafft und bis Ende 1924 in benachbarte Gemeinden eingegliedert.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Struktur des Landkreises auch in der sowjetischen Besatzungszone so weitergeführt. 1946 wurde die bis dahin kreisfreie Stadt Mittweida in den Landkreis eingegliedert. Nach kleineren Änderungen (Eingemeindungen) gab es 1950 bis zur Neugliederung des Kreises die einzigen größeren Änderungen in der Landkreisstruktur.
Gebietsveränderungen am 27. Juni 1950
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindeausgliederungen
Aufgrund der 3. Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Änderung der Kreis und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 vom 27. Juni 1950 wurde die Gemeinde Schlagwitz dem Landkreis Glauchau zugeordnet.
Gemeindezusammenschlüsse
Aufgrund der 4. Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Änderung der Kreis und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 vom 27. Juni 1950 wurde eine Reihe von kleinen Gemeinden zu größeren Gemeinden zusammengefasst. Über 20 Gemeinden verloren somit ihre Eigenständigkeit. Dabei wurden mit Elsdorf und Rossau zwei namentlich neue Gemeinden geschaffen.
- Aitzendorf, Dittmansdorf b. Geringswalde und Hermsdorf b. Geringswalde zu Aitzendorf
- Breitenborn und Wittgendorf zu Breitenborn
- Niederelsdorf und Oberelsdorf zu Elsdorf
- Gröbschütz und Zschauitz zu Gröbschütz
- Jahnshain, Linda und Meusdorf zu Jahnshain
- Doberenz, Königsfeld und Weißbach zu Königsfeld
- Köttwitzsch und Stollsdorf zu Köttwitzsch
- Göppersdorf b. Wechselburg, Meusen und Nöbeln zu Nöbeln
- Penna und Stöbnig zu Penna
- Niederrossau, Oberrossau und Weinsdorf zu Rossau
- Poppitz und Rochlitz zu Rochlitz
- Gröblitz, Pürsten und Seelitz zu Seelitz
- Köttern, Spernsdorf und Zschaagwitz zu Zschaagwitz
- Biesern, Fischheim, Seebitzschen, Sörnzig und Steudten zu Steudten
- Herrnsdorf, Uhlsdorf und Mühlwiese zu Uhlsdorf
- Niedersteinbach, Obersteinbach und Wernsdorf zu Wernsdorf
- Städten und Zetteritz zu Zetteritz
- Ceesewitz, Methau und Zettlitz zu Zettlitz
Der Landkreis hatte damit folgende Gliederung:
Der Landkreis von 1990 bis 1994
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Rochlitz entstand am 17. Mai 1990 durch ein Gesetz[4] aus dem Kreis Rochlitz. Am 1. August 1992 wurde die Gemeinde Langenau nach Gersdorf im Landkreis Döbeln eingemeindet. Die Gemeinde Lastau wurde am 1. Januar 1994 nach Colditz im Landkreis Grimma eingemeindet. Bei der Kreisreform am 1. August 1994 wurde der Landkreis aufgelöst und größtenteils in den neuen Landkreis Mittweida eingegliedert. Die Gemeinden Erlbach und Hausdorf kamen zum neuen Muldentalkreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet lag im Mittelsächsischen Hügelland und erreichte mit dem Rochlitzer Berg (348 m üb. NN) seine maximale Höhe. In die Zwickauer Mulde mündet im Süden des Landkreises die Chemnitz.
Landkreis Geithain | Landkreis Grimma | Landkreis Döbeln |
Thüringen Landkreis Altenburg |
Landkreis Hainichen | |
Landkreis Glauchau | Landkreis Chemnitz |
Gliederung (Stand 17. Mai 1990)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gebietsveränderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 46 auf 19.
- Auflösung der Gemeinde Langenau – Eingliederung nach Gersdorf im Landkreis Döbeln (1. August 1992)*
- Auflösung der Gemeinden Kolkau und Spernsdorf – Eingliederung nach Seelitz (1. April 1993)
- Auflösung der Gemeinde Lastau – Eingliederung nach Colditz im Landkreis Grimma (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinde Altgeringswalde – Eingliederung nach Geringswalde (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinden Köttwitzsch und Schwarzbach – Eingliederung nach Königsfeld (1. Januar 1994)
- Zusammenschluss der Gemeinden Königshain, Topfseifersdorf und Wiederau zur neuen Gemeinde Königshain-Wiederau (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinden Berthelsdorf, Cossen, Elsdorf, Göritzhain und Rochsburg – Eingliederung nach Lunzenau (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinde Sachsendorf bei Rochlitz – Eingliederung nach Milkau (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinde Arnsdorf bei Penig – Eingliederung nach Penig (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinden Noßwitz und Penna – Eingliederung nach Rochlitz (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinde Steudten – Eingliederung nach Seelitz (Eingliederung des Ortsteils Zaßnitz nach Rochlitz; 1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinde Zetteritz – Eingliederung nach Seelitz (1. Januar 1994)
- Auflösung der Gemeinde Zschoppelshain – Eingliederung nach Wechselburg (Eingliederung des Ortsteils Winkeln nach Seelitz; 1. Januar 1994)
- Zusammenschluss der Gemeinden Göhren bei Rochlitz, Mutzscheroda, Nöbeln und Wechselburg zur neuen Gemeinde Wechselburg (1. Januar 1994)
- Zusammenschluss der Gemeinden Crossen bei Mittweida, Erlau und Schweikershain mit der Gemeinde Beerwalde aus dem Landkreis Hainichen zur neuen Gemeinde Erlau (1. März 1994)
- Auflösung der Gemeinde Leutenhain – Eingliederung nach Königsfeld (1. März 1994)
Kreisstruktur am 31. Juli 1994
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Landkreis führen die Bundesstraßen 107 in Nord-Süd-Richtung und die 175 in Nordost-Südwest-Richtung. Im Südwesten wird der Landkreis von der Bundesstraße 95 tangiert. Ferner führten die Bahnstrecken Glauchau–Wurzen, Neukieritzsch–Chemnitz, Riesa–Chemnitz, Rochlitz–Penig, Waldheim–Rochlitz und Wechselburg–Küchwald durch den Landkreis.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923
- ↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Teil I Nr. 28 vom 25. Mai 1990, S. 255ff., Digitalisat.