Langenhain (Wehretal)
Langenhain Gemeinde Wehretal
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Koordinaten: | 51° 9′ N, 10° 2′ O |
Höhe: | 234 (230–278) m ü. NHN |
Fläche: | 10,71 km²[1] |
Einwohner: | 640 (31. Dez. 2013)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1972 |
Postleitzahl: | 37287 |
Vorwahl: | 05651 |
Langenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Wehretal im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Der Ort liegt im Tal der Wehre. Bis nach Eschwege sind es 6,5 km, nach Reichensachsen etwa 3 km.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Langenhain erfolgte unter dem Namen Langenhagen im Jahr 1236.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Langenhayn (1332), Haghen (1343), Hayn an deme Hundsrucke (1365), Hain (1696), Langen-Hain und Langen-Hagen (später).
Das Dorf hatte bereits früh eine Kirche, denn 1253 wird ein Pleban genannt, 1492 eine Kirche. Die Gerichtsbarkeit über den Ort lag bei den Herren von Boyneburg, denen in einem Vertrag von 1602 die Landgrafschaft Hessen-Kassel hier sogar die peinliche Gerichtsbarkeit überließ. Kirchenpatrone waren die von Boyneburg-Hohenstein, von deren Erben das Patronat 1803 dem Landesherrn überlassen wurde. Ursprünglich zum Amt Eschwege gehörig, kam der adlige Ort 1654 zum landgräflichen Amt Bischhausen.[1] Ab 1821 gehörte Langenhain zum Kreis Eschwege.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 1. April 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Langenhain im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Wehretal eingegliedert.[3] Für den Ortsteil Langenhain wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Langenhain angehört(e):[1][5]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Samtgericht Boyneburg
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Samtgericht Boyneburg
- ab 1654: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Bischhausen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Bischhausen
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Reichensachsen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Bischhausen[6]
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege[7][Anm. 1]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Eschwege
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege, Gemeinde Wehretal
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis, Gemeinde Wehretal
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Langenhain 588 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 216 zwischen 18 und 49, 147 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 258 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 84 Paare ohne Kinder und 84 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 126 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1585: 20 Haushaltungen mit circa 100 Einwohnern
- nach 1648: noch circa 30 Einwohner (Kriegsverwüstung)
- 1747: 39 Haushaltungen
Langenhain: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2013 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 298 | |||
1840 | 327 | |||
1846 | 384 | |||
1852 | 420 | |||
1858 | 448 | |||
1864 | 458 | |||
1871 | 390 | |||
1875 | 419 | |||
1885 | 452 | |||
1895 | 446 | |||
1905 | 431 | |||
1910 | 450 | |||
1925 | 468 | |||
1939 | 487 | |||
1946 | 641 | |||
1950 | 673 | |||
1956 | 626 | |||
1961 | 612 | |||
1967 | 632 | |||
1970 | 627 | |||
1987 | 647 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 588 | |||
2013 | 640 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1987[1]; Gemeinde Wehretal[2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1885: | 436 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 525 evangelische (= 85,78 %), 76 katholische (= 12,46 %) Einwohner |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Kirche ist ein 1837 von Johann Friedrich Matthei errichteter Saalbau im Typus der reformierten Querkirchen mit weitgehend erhaltener Ausstattung der Bauzeit. Die Orgel stammt von 1908.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Im Ort gibt es ein Bürgerhaus, zwei Gaststätten, eine Grillhütte und einen Bolzplatz, Kinderspielplätze und eine evangelische Kirche, sowie einen Jugendraum.
- In Ortsnähe befinden sich das Naturdenkmal und NSG "Blaue Kuppe" (Vulkankegel), der Modellflugplatz „Blaue Kuppe“ und der Segelflugplatz "Stauffenbühl"
- Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die Busse der Linie 234 des NVV sichergestellt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Vaupel (1805–1875), Bürgermeister und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Trennung von Justiz (Justizamt Eschwege) und Verwaltung.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Langenhain, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Geodatenzentrum: Langenhain, abgerufen im Februar 2016.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 389 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 104 ?B) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Wehretal, abgerufen im September 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 7 f. (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 72 f. (kurhess GS 1821)
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 58 und 115, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dehio, Hessen, 1982, S. 530.
- Literatur über Langenhain nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Langenhain. In: Webauftritt der Gemeinde Wehretal.
- Langenhain, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).