Leetze

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Leetze
Gemeinde Kuhfelde
Koordinaten: 52° 46′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 52° 45′ 43″ N, 11° 3′ 53″ O
Höhe: 55 m ü. NHN
Fläche: 7,6 km²[1]
Einwohner: 88 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Heidberg
Postleitzahl: 29416
Vorwahl: 039035
Leetze (Sachsen-Anhalt)
Leetze (Sachsen-Anhalt)

Lage von Leetze in Sachsen-Anhalt

Leetze ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Leetze, ein Haufendorf mit Kirche,[1] liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Kuhfelde und 12 km südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Nordöstlich des Dorfes liegt die Kiesgrube Heidberg.[3]

Mittelalter bis Neuzeit

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Leetze hat sich von einem Sackgassendorf zu einem Haufendorf entwickelt.[1]

Die erste urkundliche Erwähnung als Letze stammt aus dem Jahre 1344, als Markgraf Ludwig dem Kloster Dambeck Hebungen aus mehreren Dörfern überlässt.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf ebenfalls als Letze mit 18 Hufen aufgeführt, wegen ihrer Armut mussten die 18 Höfe keine Abgaben an das Kloster leisten.[5] Weitere Nennungen sind 1438 tor Letzen,[6] 1687 Leetze[1] und so auch 1804 Leetze, Dorf mit 10 Feuerstellen und 18 Hufen.[7]

Im Oktober 1893 hatte Joachim Rokohl beim Anlegen einer Kartoffelmiete westlich des Dorfes in einer Steinsetzung drei Kugeltöpfe gefunden. In einem davon waren in einem Lederbeutel 201 Münzen aus dem 10. Jahrhundert. Einige Münzen sind im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin überliefert.[8][9]

Im Jahre 1952 wurde in der Gemeinde Heidberg die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III gegründet, die LPG „Frischer Wind“ in Leetze. 1966 wurde in Heidberg eine Zwischengenossenschaftliche Einrichtung, die ZGE (Geflügel) „Fortschritt“, gegründet, die 1973 an die LPG „Frischer Wind“ angeschlossen wurde. 1975 entstand aus der LPG in Leetze, der LPG „Eichengrund“ Bierstedt, der LPG „Einigkeit“ Mehmke und LPG „V. Parteitag“ Hohengrieben die LPG (T) „Einigkeit“ Bierstedt.[10]

Herkunft des Ortsnamens

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Heinrich Sültmann leitet den Namen ausgehend von 1375 Letze, 1438 tor letzen aus dem slawischen Wort „laze, lozow“ für „Rodung“ oder „lese, lessen“ für „Wald“ ab und übersetzt zu „Waldrodung“.[11]

Aleksander Brückner erkennt im Namen das altslawische Wort „lêsъ“ für „Wald“.[12]

Eingemeindungen

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Leetze gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Mit der Auflösung des Gutsbezirks Tylsen am 30. September 1928 wurde das Vorwerk Wötz mit der Landgemeinde Leetze vereinigt.[13]

Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinde Leetze (mit ihrem Ortsteil Wötz) und die Gemeinde Hohenlangenbeck aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Heidberg zusammengeschlossen.[14] Am 1. März 1973 wurde die Gemeinde Heidberg aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Siedenlangenbeck eingemeindet.[15] So kamen die Heidberger Ortsteile Leetze und Wötz zu Siedenlangenbeck. Am 1. Juli 2009 wurde Siedenlangenbeck in Kuhfelde eingemeindet. Damit kamen die Ortsteile Leetze und Wötz zur Gemeinde Kuhfelde.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 41
1774 49
1789 46
1798 53
1801 54
1818 53
Jahr Einwohner
1840 089
1864 111
1871 106
1885 102
1892 [00]108[16]
1895 091
Jahr Einwohner
1900 [00]090[16]
1905 083
1910 [00]087[16]
1925 141
1939 118
1946 225
Jahr Einwohner
2015 [00]102[17]
2018 [00]094[17]
2020 [00]096[18]
2021 [00]096[18]
2022 [09]088[19]
2023 [0]088[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Die evangelische Kirchengemeinde Leetze, die früher zur Pfarrei Kuhfelde gehörte,[20] gehört heute zum Kirchspiel Kuhfelde und zum Pfarrbereich Salzwedel, St. Katharinen des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Großsteingrab Leetze 3
  • Die Dorfkirche in Leetze ist ein kleiner neogotischer Rechteckbau aus Feldstein mit Backsteingiebeln aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.[22] Die Kirche war eine Filialkirche der Kirche in Kuhfelde.[23]
  • Die Großsteingräber bei Leetze sind eine Gruppe von acht noch weitgehend erhaltenen jungsteinzeitlichen Megalithanlagen der Trichterbecherkultur.

Verkehrsanbindung

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Das Dorf liegt unweit westlich der Bundesstraße 248, die das Gemeindegebiet von Kuhfelde von Südwesten nach Nordosten durchquert und unter anderem von Rohrberg nach Salzwedel führt. Die in der Nähe liegende Bahnstrecke Oebisfelde–Salzwedel ist stillgelegt.

  • Kieswerk Heidberg
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1327–1330, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 138 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 339, 102. Leetze (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1327–1330, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 29 (Digitalisat).
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 245 (Digitalisat).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 380 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D302~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Karl Gädcke: Fundberichte. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 24. Jahresbericht, 1894, S. 90 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  9. Joachim Herrmann und Peter Donat (Hrsg.): Bezirke Rostock (Westteil), Schwerin und Magdeburg. Textteil. (= Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der DDR. Lieferung 1). Berlin 1973, DNB 740209957, S. 165, 18/11 Leetze, Gemeinde Heidberg.
  10. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 915–916, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  11. Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 19.
  12. Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 73, 40 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11381473~SZ%3D79~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  13. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 217.
  14. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362, 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  16. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 138 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  17. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  18. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  19. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  20. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  21. Pfarrbereich Salzwedel, St. Katharinen. In: ekmd.de. Abgerufen am 30. Mai 2023.
  22. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 293.
  23. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 398.