Leichtathletik-Europameisterschaften 1971/Hochsprung der Männer

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10. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Hochsprung der Männer
Stadt Finnland Helsinki
Stadion Olympiastadion
Teilnehmer 27 Athleten aus 13 Ländern
Wettkampfphase 13. August: Qualifikation
14. August: Finale
Medaillengewinner
Gold Gold Kęstutis Šapka (Sowjetunion 1955 URS)
Silbermedaillen Silber Csaba Dosa (Rumänien 1965 ROM)
Bronzemedaillen Bronze Rustam Achmetow (Sowjetunion 1955 URS)
Das Olympiastadion von Helsinki im Jahr 2005

Der Hochsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1971 wurde am 13. und 14. August 1971 im Olympiastadion von Helsinki ausgetragen.

Für die sowjetischen Hochspringer gab es mit Gold und Bronze zwei Medaillen. Europameister wurde Kęstutis Šapka. Er gewann vor dem Rumänen Csaba Dosa. Bronze ging an Rustam Achmetow.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 2,29 m Vereinigte Staaten Pat Matzdorf Berkeley, USA 3. Juli 1971[1]
Europarekord 2,28 m Sowjetunion 1955 Waleri Brumel Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 21. Juli 1963[2]
EM-Rekord 2,21 m EM Belgrad, Jugoslawien (heute Serbien) 16. September 1962

Auch bei diesen Europameisterschaften wurde der seit 1962 bestehende EM-Rekord nicht erreicht. Die drei Medaillengewinner, der sowjetische Europameister Kęstutis Šapka, der rumänische Silbermedaillengewinner Csaba Dosa und der drittplatzierte Rustam Achmetow, ebenfalls Sowjetunion, übersprangen mit 2,20 m die größte Höhe und verfehlten damit den Rekord um lediglich einen Zentimeter. Zum Europarekord fehlten ihnen acht, zum Weltrekord neun Zentimeter.

Rekordverbesserung

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Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
2,20 m – Csaba Dosa (Rumänien), Finale am 14. August

13. August 1971, 11:00 Uhr

27 Teilnehmer traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Siebzehn Athleten (hellblau unterlegt) die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug von 2,12 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern erreicht und die qualifizierten Wettbewerber traten am darauffolgenden Tag zum Finale an.

Soweit bekannt ist die Gruppenzugehörigkeit der Hochspringer in der folgenden Übersicht mit aufgelistet.

Platz Name Nation Gruppe Höhe (m)
1 Hermann Magerl Deutschland BR BR Deutschland A 2,12
2 Rustam Achmetow Sowjetunion 1955 Sowjetunion A 2,12
Stefan Junge Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR B 2,12
Christer Celion Schweden Schweden B 2,12
Asko Pesonen Finnland Finnland B 2,12
István Major Ungarn 1957 Ungarn B 2,12
Csaba Dosa Rumänien 1965 Rumänien B 2,12
8 Kęstutis Šapka Sowjetunion 1955 Sowjetunion B 2,12
9 Endre Kelemen Ungarn 1957 Ungarn A 2,12
Walentin Gawrilow Sowjetunion 1955 Sowjetunion A 2,12
11 Wojciech Gołębiowski Polen 1944 Polen A 2,12
12 Erminio Azzaro Italien Italien A 2,12
13 Roman Moravec Tschechoslowakei Tschechoslowakei A 2,12
Gian Marco Schivo Italien Italien B 2,12
15 Jiří Palkovský Tschechoslowakei Tschechoslowakei B 2,12
16 József Tihányi Ungarn 1957 Ungarn B 2,12
17 Branko Vivod Jugoslawien Jugoslawien B 2,12
18 Jan Dahlgren Schweden Schweden k. A. 2,10
19 Robert Sainte-Rose Frankreich Frankreich 2,10
20 Henri Elliott Frankreich Frankreich 2,10
21 Ladislav Borodáč Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2,08
22 Kenneth Lundmark Schweden Schweden 2,08
23 Reijo Vähälä Finnland Finnland 2,08
24 Lothar Doster Deutschland BR BR Deutschland 2,05
25 Gunther Spielvogel Deutschland BR BR Deutschland 2,05
Gérard Lamy Frankreich Frankreich 2,05
27 Nurullah Çandan Turkei Türkei 1,90

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig
Bronzemedaillengewinner Rustam Achmetow (Foto: 2009)

14. August 1971, 17:15 Uhr

Platz Name Nation Höhe (m) 1,90 m 1,95 m 2,00 m 2,05 m 2,08 m 2,11 m 2,14 m 2,17 m 2,20 m 2,22 m
1 Kęstutis Šapka Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2,20 o xo o xo o xxx
2 Csaba Dosa Rumänien 1965 Rumänien 2,20 NR o o xo xxo xxo xo xxx
3 Rustam Achmetow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2,20 o o o o o o xxo xxx
4 István Major Ungarn 1957 Ungarn 2,17 o o xxo xo xxx
5 Stefan Junge Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 2,14 o xo o xxx
Asko Pesonen Finnland Finnland 2,14 o xo o xxx
7 Wojciech Gołębiowski Polen 1944 Polen 2,14 o xo xxo xxx
8 Endre Kelemen Ungarn 1957 Ungarn 2,11 o o xxx
9 József Tihányi Ungarn 1957 Ungarn 2,11 o o o xxx
10 Walentin Gawrilow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2,11 o o o o xxx
11 Jiří Palkovský Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2,11 o o o o o xxx
Hermann Magerl Deutschland BR BR Deutschland 2,11 o o xo xxx
13 Roman Moravec Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2,11 o o o xo xxx
14 Christer Celion Schweden Schweden 2,08 o xo o xxx
15 Gian Marco Schivo Italien Italien 2,08 o xo xxx
16 Branko Vivod Jugoslawien Jugoslawien 2,08 o o o xo xo xxx
17 Erminio Azzaro Italien Italien 2,05 o xo xxx

Auch wenn das Niveau des sowjetischen Olympiasiegers von 1964 Waleri Brumel noch nicht ganz erreicht wurde, war die Qualität dieser Hochsprungkonkurrenz deutlich besser als im Wettbewerb zwei Jahre zuvor in Athen. Bei aufgelegten 2,14 m – eine Höhe, die in Athen noch für Platz vier gereicht hatte – waren noch dreizehn Athleten im Wettbewerb, von denen nun sechs ausschieden.

Bei 2,17 m hatte der sowjetische Springer Rustam Achmetow noch keinen Fehlversuch produziert und nahm auch diese neue Höhe im ersten Anlauf. Der DDR-Athlet Stephan Junge und der Finne Asko Pesonen (beide auf dem geteilten fünften Platz) schieden nun ebenso aus wie der am Ende siebtplatzierte Pole Wojciech Gołębiowski. Nach Achmetow übersprangen sein Landsmann Kęstutis Šapka sowie der Ungar István Major 2,17 m mit ihren jeweils zweiten Versuchen. Der Rumäne Csaba Dosa zog mit seinem dritten Sprung nach.

Diese vier gingen nun 2,20 m an. Šapka war mit seinem ersten Versuch erfolgreich, Dosa mit seinem zweiten, das war neuer rumänischer Landesrekord. Der bis dahin fehlerlose Achmetow meisterte die Höhe im dritten Anlauf, während István Major dreimal scheiterte und damit auf dem undankbaren vierten Platz landete. Nun wurden 2,22 m aufgelegt, das wäre neuer Meisterschaftsrekord. Doch alle drei verbliebenen Wettbewerber bissen sich hier die Zähne aus und scheiterten jeweils dreimal. So entschied sich die Verteilung der Medaillen bei gleicher Sprunghöhe von 2,20 m über die Fehlversuche bei dieser letzten Höhe. Europameister wurde Kęstutis Šapka, der mit seinem ersten Sprung erfolgreich gewesen war. Csaba Dosa hatte 2,20 m im zweiten Versuch gemeistert und gewann damit Silber. Rustam Achmetow konnte von seiner fehlerlosen Serie zuvor in Bezug auf die Medaillenverteilung nicht profitieren, er hatte die letzte Höhe erst mit seinem dritten Sprung genommen und gewann damit Bronze.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics – Progression of outdoor world records, High jump race walking – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 27. Juli 2022
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, High Jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. November 2022