Lemba (Zypern)
Lemba (Zypern) Lempa / Λέμπα Lemba / Çıralı | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Zypern | |
Bezirk: | Paphos | |
Geographische Koordinaten: | 34° 49′ N, 32° 24′ O | |
Höhe ü. d. M.: | 80 m | |
Fläche: | 1,47376 km² | |
Einwohner: | 453 (2021[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 307 Einwohner je km² | |
LAU-1-Code: | CY-05 | |
Postleitzahl: | 8260[2] | |
Bürgermeister: | Thoukidides Chrysostomou | |
Website: | www.lemba.org.cy | |
Das Flower Valey in Lemba |
Lemba (griechisch Λέμπα, türkisch Lemba oder Çıralı) ist eine Gemeinde im Bezirk Paphos in der Republik Zypern.[3] Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie 453 Einwohner.[1]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Jack C. Goodwin bedeutet Lemba so viel wie „Dorf der Einschiffung“.[4] 1958 wurde der alternative Name Çıralı von den Zyperntürken angenommen, der so viel wie „Ort mit einer Fackel“ bedeutet.[5]
Lage und Umgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lemba liegt im Westen der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 80 Metern, etwa 6 Kilometer nordwestlich von Paphos, 70 Kilometer von Limassol und 150 Kilometer südwestlich von Nikosia.[6] Das 1,47376 Quadratkilometer[7] große Dorf grenzt im Norden an Kissonerga, im Osten an Emba und im Süden an Chlorakas. Der westliche Teil seines Verwaltungsgebiets liegt an der Küste.[8] Das Dorf kann über die Straße E706 erreicht werden.[9][10]
Was die Geologie betrifft, wird das Gemeindegebiet vom Schwemmland dominiert, auf dem sich Schwemmböden und Roterde entwickelten. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 430 Millimeter. In der Umgebung werden Weinreben, Bananen, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte und Zierpflanzen angebaut.[11]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lemba war bereits in der Kupferzeit von ca. 3500 bis 2500 v. Chr. bewohnt. Die Grabungen der Universität Edinburgh sind frei zugänglich. Zu sehen sind die Fundamente sieben größerer Rundbauten aus Stein. Sie ähneln denen in Chirokitia im Osten von Zypern, sind aber jünger als diese. Sie sind zurzeit die einzigen sichtbaren Besiedlungsspuren aus der Kupfersteinzeit auf Zypern.[12] (Lage: 34° 48′ 47″ N, 32° 24′ 21″ O)
Am Rande des Ausgrabungsfeldes sind einige der Bauten rekonstruiert worden, um durch Experimentelle Archäologie mehr über das Leben in der Kupferzeit zu erfahren. (Lage: 34° 48′ 48″ N, 32° 24′ 22″ O)
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen den interkommunalen Spannungen 1958 und mit der Ermutigung der zyperntürkischen Führung verließ der Großteil der Zyperntürken Lemba und zog nach Afania im Bezirk Famagusta. Nach der Gründung der Republik Zypern 1960 kehrten sie alle in das Dorf zurück. Aufgrund der Konflikte zwischen den Gemeinden flohen die Bewohner am 2. Januar 1964 allerdings in das zyperntürkische Viertel von Paphos Ktima. Dort blieben sie bis 1975 und zogen dann nach Nordzypern. Einige warteten nicht auf die geplante Evakuierung und flohen über die Berge oder flüchteten zum britischen Militärstützpunkt Akrotiri, von der sie im Januar 1975 über die Türkei nach Nordzypern gebracht wurden. Die verbliebenen Zyperntürken wurden im September 1975 mit der UNFICYP-Eskorte nach Nordzypern verlegt.[5]
Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.
Jahr | 1881 | 1891 | 1901 | 1911 | 1921 | 1931 | 1946 | 1960 | 1976 | 1982 | 1992 | 2001 | 2011 | 2021 |
Einwohner | 104[13] | 99[14] | 90[15] | 120[16] | 124[17] | 128[18] | 158[19] | 166[20] | 6[21] | 38[22] | 194[23] | 334[24] | 506[25] | 453[1] |
Künstlerdorf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lemba gilt als Künstlerdorf, da in manchen Vorgärten avantgardistische und teilweise sehr bunte Skulpturen stehen. Diese sind zumeist im Cyprus College of Art in Sommerkursen gefertigt worden, an denen vor allem englischsprachige Schüler teilnehmen. Das College wird von dem zyprischen Künstler Stass Paraskos geleitet, der lange in London gelebt hat. Die Kurse richten sich nicht in erster Linie an Hobbykünstler, sondern an unkonventionell arbeitende Bildhauer und Maler.[26]
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Lemba: kupfersteinzeitliche Fundamente im Vordergrund, rekonstruierte Rundhütten im Hintergrund
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Drei rekonstruierte Rundhütten, Lemba
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Eingänge zu zwei rekonstruierten Rundhütten in Lemba
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Schneider, Zypern (Reiseführer), DuMont Reiseverlag, 3. Auflage, Ostfildern
- Paul Croft, Edgar Peltenburg, Gordon Thomas, Lemba and Kissonerga, (Hrgb. The Bank of Cyprus Cultural Foundation), Nicosia 1999, ISBN 9963-42-071-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (griechisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Population Enumerated by Sex, Age, District and Municipality/Community 1.10.2021. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 5. September 2024 (englisch).
- ↑ Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 22. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom am 4. August 2018; abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Jack C. Goodwin: An Historical Toponymy of Cyprus. Nikosia 1984.
- ↑ a b Lemba. In: Prio. Abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Lemba. In: terrabook. Abgerufen am 22. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Klassifizierung für den Urbanisierungsgrad in Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom am 18. Januar 2018; abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom am 24. Februar 2012; abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Besucherkarte. (PDF) In: geoportal.gov.cy. Abgerufen am 22. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Nebenstraßennetz – Topografische Karte. In: data.gov.cy. Abteilung für Kataster und Landvermessung, abgerufen am 22. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Lempa. Abgerufen am 22. Juli 2023.
- ↑ Peltenburg, S. 9
- ↑ Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 1992. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 20. Juli 2023 (griechisch).
- ↑ Statistical Service. cystat.gov.cy, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 13. Mai 2024. (Download)
- ↑ Andreas Schneider, Zypern (Reiseführer), S. 166