Leo Andergassen
Leo Andergassen (* 13. Februar 1964 in Meran) ist ein Südtiroler Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der aus Kaltern stammende Andergassen besuchte das Humanistische Gymnasium „Beda Weber“ in Meran. An den Universitäten Innsbruck und Wien absolvierte er ein Studium der Kunstgeschichte und Deutschen Philologie. Im Jahr 1988 reichte Andergassen in Wien seine Diplomarbeit über die Renaissance-Altäre in Südtirol ein.[1] Im selben Jahr absolvierte er ein Praktikum beim Landesdenkmalamt in Bozen. In den Jahren von 1992 bis 1997 inventarisierte er kirchliche Kunst in der Diözese Bozen-Brixen, wobei er 1993 mit dem Förderpreis Walther von der Vogelweide des Südtiroler Kulturinstituts ausgezeichnet wurde. Anschließend war er von 1998 bis 2007 Direktor des Diözesanmuseums in Brixen. 2002 promovierte er mit einer Dissertation zur vorreformatorischen Ikonographie des Antonius von Padua in Italien.[2] Von 2008 bis 2013 war Andergassen als Nachfolger Helmut Stampfers Südtiroler Landeskonservator. Im Oktober 2013 erlangte er in Innsbruck mit Publikationen über die Wechselwirkung von Bild und Heiligenkult anhand ausgewählter Beispiele der Frühen Neuzeit seine kumulative Habilitation.[3] 2014 übernahm er die Direktion des bis dahin von Siegfried de Rachewiltz geleiteten Südtiroler Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte auf Schloss Tirol. Bis 2016 war Andergassen langjähriger Obmann der Sektion Bozen des Tiroler Geschichtsvereins, um diese Funktion sodann an Gustav Pfeifer abzutreten.[4] Andergassen gehört dem Verwaltungsrat der katholischen Kommission für kirchliche Kunst und Kulturgüter der Diözese Bozen-Brixen an.[5]
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Churburg. Geschichte, Gestalt und Kunst (= Großer Kunstführer 120). Schnell und Steiner, München 1991, ISBN 3-7954-0857-1.
- Kirchliche Kunst in Terlan. Bozen 1995.
- Eppan. Kunst- und Architekturführer. Eppan 1996.
- Sarntaler Kirchenkunst. Tappeiner, Lana 1996, ISBN 88-7073-214-2.
- Südtirol. Kunst vor Ort. Mit einem speziellen Freskenführer. Athesia, Bozen 2002, ISBN 88-8266-111-3.
- Kunstraum Südtirol. Bildende Kunst im Spiegel europäischer Epochen. Athesia, Bozen 2007, ISBN 978-88-8266-231-8.
- Renaissancealtäre und Epitaphien in Tirol (= Schlern-Schriften 325). Wagner, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7030-0417-9.[6]
- Kirchen am Ritten. Ein Kunstführer. Tappeiner, Lana 2008.
- Der Dom zu Brixen. Tappeiner, Bozen/Lana 2009, ISBN 978-88-7073-497-3.
- Schloss Tirol: Residenzburg der Tiroler Grafen (= Burgen 13). Schnell und Steiner, Regensburg 2015, ISBN 978-3-7954-2937-9.
- Die Stiftskirche von Marienberg. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2017, ISBN 978-3-95976-056-0.
- mit Hanns-Paul Ties: Reformation in Tirol und im Trentino. Kunst- und kulturhistorische Forschungen / Riforma protestante in Tirolo e in Trentino. Studi di storia dell’arte e di storia culturale (= Schlern-Schriften 373). Wagner, Innsbruck 2020, ISBN 978-3-7030-1093-4.
- St. Stephan bei Marienberg. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2022, ISBN 978-3-95976-394-3.
- Bildräume geistlicher Eliten: Die spätromanischen Wandmalereien im Brixner Dombezirk. Athesia, Bozen 2022, ISBN 978-88-6839-622-0.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Mair: Der Konsenssucher. In: ff – Südtiroler Wochenmagazin. Nr. 27, 3. Juli 2014, S. 54–57.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von Leo Andergassen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andergassen, Leo. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.
- Leo Andergassen auf academia.edu
- Das Gestern im Heute. Interview mit Leo Andergassen in der Neuen Südtiroler Tageszeitung vom 13. Januar 2014
- Friedrich Polleroß: Von Brixen nach Bozen. Leo Andergassen neuer Landesdenkmalpfleger von Südtirol. Artikel anlässlich der Berufung Andergassens zum Landeskonservator auf der Website des Instituts für Kunstgeschichte der Universität Wien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Diplomarbeit von Leo Andergassen (Universität Wien, 1988)
- ↑ Dissertation von Leo Andergassen (Universität Wien, 2002)
- ↑ Habilitationsschrift von Leo Andergassen (Universität Innsbruck, 2013)
- ↑ Autoreninformation Athesia-Tappeiner, abgerufen am 5. Oktober 2018
- ↑ Folium dioecesanum Bauzanense–Brixinense, Annus LIX, Martius-Aprilis 2023, Nr. 2. Kurie Bozen-Brixen, 1. April 2023, S. 91, abgerufen am 23. Juni 2023.
- ↑ Vgl. die Besprechung von S. Spada in: Geschichte und Region/Storia e regione 17, 2008, H. 2, S. 221–224 (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Andergassen, Leo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger (Südtirol) |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1964 |
GEBURTSORT | Meran |