Leonardo Patrasso
Leonardo von Patrasso (* um 1230 in Guarcino; † 7. Dezember 1311 in Lucca) war ein italienischer Bischof und Kardinal.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er war ein Verwandter von Papst Bonifatius VIII., dessen Mutter Emilia Patrasso ebenfalls aus Guarcino stammte. Nach seinem Geburtsort wurde Leonardo Patrasso auch Guercino, Gratino und Guerrino genannt.
Um 1247 begegnet er als Kanoniker des Domkapitels von Alatri. 1264 wurde er durch Papst Urban IV. zum Schatzmeister des Bistums Patras bestimmt. Etwa 1295 wurde Leonardo Patrasso zum Bischof von Modon in Griechenland erwählt. Am 17. Juni 1297 wurde er auf den Bischofssitz von Aversa transferiert.[1] Nach dem Tod von Kardinal Hughes Seguin de Billon wurde Leonardo Patrasso am 25. Februar 1298 zum Apostolischen Administrator des Bistums Ostia und Velletri bestellt, was er bis zum Februar 1299 blieb. Am 20. Juli 1299 wurde er zum Erzbischof von Capua erhoben.
Papst Bonifatius VIII. ernannte Leonardo Patrasso im Konsistorium vom 2. März 1300 zum Kardinalbischof von Albano. Als solcher unterzeichnete er päpstliche Bullen zwischen dem 2. Oktober 1300 und dem 16. Februar 1302. Er nahm am Konklave 1303 teil, an dem Benedikt XI. zum Papst gewählt wurde. Am 13. März 1304 unterzeichnete er wiederum päpstliche Bullen. Er war Teilnehmer des Konklave 1304–1305, aus dem Clemens V. als Papst hervorging. Im Jahr 1309 wurde Leonardo Patrasso Dekan des Heiligen Kardinalskollegiums.
Zwei Jahre später starb Leonardo Patrasso während der Reise nach Rom zur Krönung des Kaisers Heinrich VII., die er mit zwei anderen Kardinälen unternahm, in Lucca. Er wurde in der Dominikanerkirche von Lucca beigesetzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sergio Ferdinandi: Leonardo da Guarcino (Leonardo da Patrasso). In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 64: Latilla–Levi Montalcini. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2005, S. 429–432.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Patrasso, Leonardo. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 9. Dezember 2018.
- Eintrag zu Leonardo Patrasso auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 9. Dezember 2018.
- Eintrag zu Leonardo Patrasso auf gcatholic.org (englisch)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Andere Quellen sagen, Patrasso sei 1290 vom Kathedralkapitel zum Bischof von Alatri gewählt worden, was Papst Nikolaus IV. am 16. September 1290 bestätigt habe. 1295 sei er auf den Bischofssitz von Iesi transferiert worden. Vgl. Patrasso, Leonardo. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), Fußnote (1).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Gonzalo Gudiel | Kardinalbischof von Albano 1300–1311 | Pictavio Arnoldo |
Pietro Gerra | Erzbischof von Capua 1299–1300 | Alberto |
Landolfo Brancaccio | Bischof von Aversa 1297–1299 | Pietro Turrite |
Landolfo | Bischof von Modon um 1295–1297 | Pietro |
Johannes II. | unsicher: Bischof von Iesi 1295–1297 | Francesco degli Alfani |
Giacomo Tomassi-Caetani | unsicher: Bischof von Alatri 1290–1295 | Rinaldo da Auxerre |
Personendaten | |
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NAME | Leonardo Patrasso |
ALTERNATIVNAMEN | Leonardo von Patrasso (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Bischof und Kardinal |
GEBURTSDATUM | um 1230 |
GEBURTSORT | Guarcino |
STERBEDATUM | 7. Dezember 1311 |
STERBEORT | Lucca |