Leonia (Tiergattung)
Leonia | ||||||||||||
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Leonia mammillaris (Lamarck, 1822) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leonia | ||||||||||||
Baird, 1850 |
Leonia ist eine Gattung auf dem Land lebender Schnecken aus der Familie der Landdeckelschnecken (Pomatiidae) in der Ordnung der Sorbeoconcha. Die Gattung ist bisher nur rezent bekannt.[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das eiförmig-konische Gehäuse zeigt einen leichten Sexualdimorphismus: die Weibchen sind 17 bis 22 mm hoch und 11 bis 12 mm breit, die Männchen 16 bis 17 mm hoch und 9 bis 10 mm breit. Es hat 5 bis 6 stark konvex gewölbte Windungen mit einer tiefen Naht. Die Ornamentierung besteht aus feinen Spirallinien oder spiraligen Punktreihen und ebenso feinen Radiallinien. Dadurch entsteht ein netzartiges Muster. In den durch die kreuzenden Linien entstehenden Quadraten oder Rechtecken können kleine Gruben eingetieft sein.
Die schief eiförmige Mündung ist oben gewinkelt. In der Seitenansicht steht sie annähernd senkrecht zur Spiralachse. Sie ist einfach mit nur wenig zurückgebogenen nur schwach verdicktem Mundsaum. Das Gehäuse ist dickschalig und weißlich bis hell rotbraun gefärbt. Oft ist unterhalb der Naht ein Band mit dunklen Flecken ausgebildet. Die Schale ist ziemlich fest.
Das verkalkte Operkulum ist eiförmig und stark nach außen gewölbt. Es hat nur eine Windung, und der Nukleus sitzt nahe dem Spindelrand, Die Radula besteht aus sieben Elementen pro Querreihe, wobei der Mittelzahn und die jeweils beiden Seitenzähne fast gleich in Größe und Form sind. Der Marginalzahn ist dagegen sehr breit und fein gezähnelt.[2]
Ähnliche Gattungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Vergleich mit der Gattungen Pomatias und Tudorella ist die Ornamentierung deutlich schwächer ausgeprägt, die Gehäuse wirken glatter.
Geographische Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die drei Arten der Gattung Leonia kommen in Nordafrika von der Provinz Oran in Westalgerien bis ins Rif-Gebirge in Marokko vor. Im Süden reicht das Verbreitungsgebiet bis in die Provinz Sefrou (südlich von Fès) im Vorland des Mittleren Atlas[3] und im Westen Marokkos bis nach Essaouira. Es zieht sich auch an der spanischen Mittelmeerküste entlang bis auf die Höhe der Region Murcia (Isla del Barón in der Salzwasserlagune Mar Menor).[4]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Taxon wurde 1850 von William Baird aufgestellt. Derzeit werden drei Arten zur Gattung gestellt:
- Leonia jolyi (Pallary, 1908)
- Leonia mammillaris (Lamarck, 1822)
- Leonia scrobiculata (Mousson, 1874)
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- William Baird: Nomenclature of molluscous animals and shells in the collection of the British Museum. Part 1. Cyclophoridae. S. 1–68, London 1850 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 34)
- M. R. Alonso, M. Ibañez: Estudio anatomico y comparativo de Leonia mamillaris (Lamarck, 1822) y Leonia jolyi (Pallary, 1908) (Prosobranchia: Pomatiasidae). Lavori della Società Malacologica Italiana, 17–18: 253–268, 1981.
- Wilhelm Kobelt: Iconographie der Land- & Süsswasser-Mollusken mit vorzüglicher Berücksichtigung der europäischen noch nicht abgebildeten Arten von E. A. Rossmässler. IV. Band. Mit dreissig Tafeln. S. 1–74, Taf. 91–120. Wiesbaden, Kreidel 1876.Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 49)
- Wilhelm Wenz: Gastropoda. Teil I: Allgemeiner Teil und Prosobranchia. In: Handbuch der Paläozoologie Band 6, 948 S., Berlin, Verlag von Gebrüder Borntraeger, 1938 (S. 535)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wilhelm Wenz: Gastropoda extramarina tertiaria. In: C. Diener (Herg.), Fossilium catalogus, 1 Animalium, 17 + 23: 1-1862, Berlin 1923 Online bei www.biodiversitylibrary.org.
- ↑ Troschel, F. H. 1856-1863. Das Gebiss der Schnecken zur Begründung einer natürlichen Classification. Erster Band. - pp. I-VIII [= 1-8], 1-252, Taf. I-XX [= 1-20]. Berlin. (Nicolai). [1] (Taf.4, Fig.12)
- ↑ Paul Pallary: Récoltes malacologiques du capitaine Paul Martel dans la partie septentrionale du Maroc. Journal de Conchyliologie, 65: 1-39, 131-160, Paris. Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 140)
- ↑ Luis Murillo: Moluscos terrestres de las islas e islotes del litoral de la Región de Murcia y Mar Menor (Sureste de la Península Ibérica). Noticiario SEM, 57: 62-66, 2012 PDF ( des vom 8. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.