Leptonectes
Leptonectes | ||||||||||||
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Leptonectes tenuirostris im Londoner Natural History Museum | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Obertrias-Unterjura (Rhaetium-Pliensbachium) | ||||||||||||
208,5 bis 182,7 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptonectes | ||||||||||||
McGowan, 1996 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Leptonectes (griech. für „schlanker Schwimmer“ aus λεπτός leptós „schlank“, sowie νηκτής nektes „Schwimmer“) ist eine Gattung der Ichthyosaurier, eine Gruppe ausgestorbener Meeresreptilien, aus der Obertrias (Rhaetium) und dem Unterjura (Pliensbachium) von Europa (England, Deutschland, Belgien & Schweiz).[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leptonectes ist eine Gattung mittelgroßer Ichthyosaurier mit einer Länge von – je nach Art – 3 bis 5 Metern. Der Schädel von Leptonectes ist lang und sehr schmal, aber ohne einen ausgeprägten Überbiss wie bei Eurhinosaurus oder Excalibosaurus. Die Augenhöhle ist stark vergrößert und großteils seitlich ausgerichtet. Die Hinterflosse misst weniger als zwei Drittel der Vorderflosse.[1] Weitere Merkmale sind die kleinen Supratemporalfenster und die glatte Oberfläche der Zähne.[2] Die Schwanzflosse war weniger stark entwickelt als bei anderen Ichthyosauriern und ging leicht nach unten.[3]
Systematik und Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Leptonectidae sind mit den Temnodontidae und den Suevoleviathanidae nah verwandt. Innerhalb der Leptonectidae ist eine merkliche Zunahme des Überbisses festzustellen. Während in Leptonectes nur ein minimaler Unterschied im Verhältnis zwischen Ober- und Unterkiefer besteht, ist dieser bei Excalibosaurus deutlich ausgeprägt und bei Eurhinosaurus extrem.[4] Das folgende Kladogramm stellt die Beziehungen innerhalb der Leptonectidae und ihrer Schwestergruppen dar.[5][6]
Parvipelvia |
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Geographische Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Exemplare der Gattung Leptonectes stammen aus dem Süden Englands. Street (Somerset), Lyme Regis, Charmouth und Seatown (Dorset) sind einige der wichtigsten Fundstellen. In Deutschland wurde dieser Ichthyosaurier in Dußlingen gefunden. Weitere Funde wurden im südlichen Belgien gemacht.[1] Auch in der Schweiz konnte Leptonectes inzwischen aus Unterer Hauenstein (Kanton Solothurn) nachgewiesen werden.[7]
Fossilbericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Leptonectes tritt zum ersten Mal in den prä-planorbis Schichten des Rhaetium (Obertrias) des südlichen Englands auf.[8] Der letzte Nachweis kommt aus dem oberen Pliensbachium der Schweiz.[7]
Auswahl an Museen mit Exemplaren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Großbritannien
- Natural History Museum in London
- Schweiz
- Kanada
- Royal Ontario Museum, Toronto
- Japan
Quellen und Verweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christopher McGowan, Ryosuke Motani: Ichthyopterygia, Handbook of Paleoherpetology, Part 8, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2003.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c M. W. Maisch: Phylogeny, systematics, and origin of the Ichthyosauria – the state of the art. In: Palaeodiversity 3, 2010, S. 151–214.
- ↑ M. W. Maisch, A. T. Matzke: The Ichthyosauria. In: Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie B (Geologie und Paläontologie) 298, 2000, S. 1–159.
- ↑ Cristopher McGowan: Dinosaurs, Spitfires, & Sea Dragons. HarvardUniversity Press, Cambridge, Massachusetts; London, England, 1992, ISBN 0-674-20770-X, S. 365.
- ↑ C. McGowan: A putative ancestor for the swordfish-like ichthyosaur Eurhinosaurus. In: Nature 322, Nr. 6078, 1986, S. 723–742.
- ↑ R. D. Marek, B. C. Moon, M. Williams, M. J. Benton: The skull and endocranium of a Lower Jurassic Ichthyosaur based on digital reconstructions. In: Palaeontology 58, 2015, S. 454–456.
- ↑ M. W. Maisch: Neue Exemplare der seltenen Ichthyosauriergattung Suevoleviathan MAISCH 1998 aus dem unteren Jura von Südwestdeutschland. In: Geologica et Paleontologica 35, 2001, S. 145–160.
- ↑ a b M. W. Maisch, A. G. Reisdorf: Evidence for the longest stratigraphic range of a post-Triassic Ichthyosaur: a Leptonectes tenuirostris from the Pliensbachian (Lower Jurassic) of Switzerland. In: Geobios 39, 2006, S. 491–505.
- ↑ C. McGowan: A revision of the Longipinnate Ichthyosaurs of the Lower Jurassic of England, with descriptions of two new species (Reptilia: Ichthyosauria). In: Life Science Contribution 97, 1974, S. 1–37.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 14. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 6. August 2015)
- ↑ http://a-fragi.blogspot.de/2011/01/leptonectes-tenuirostris.html (abgerufen am 6. August 2015)