Temnodontosaurus
Temnodontosaurus | ||||||||||||
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T. trigonodon im Stuttgarter Staatlichen Museum für Naturkunde | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unterjura (Hettangium-Toarcium) | ||||||||||||
201,3 bis 174,1 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Temnodontosaurus | ||||||||||||
Lydekker, 1889 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Temnodontosaurus (griech. für „Schnitt-Zahn-Echse“ von temno ‚schneiden‘, odont ‚Zahn‘, sowie sauros ‚Echse‘) ist eine Gattung der Ichthyosaurier, eine Gruppe ausgestorbener Meeresreptilien, aus dem Unterjura (Hettangium – Toarcium) von Europa.[1][2] Er war einer der marinen Haupt-Prädatoren des Unteren Juras.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Temnodontosaurus ist mit einer Länge von 12 m ein großer Ichthyosaurier. Der Schädel ist breit und die Schnauze sehr robust. Die Vorderflosse besitzt 3 Finger und einen zusätzlichen postaxialen Finger. Die Hinterflosse misst 2/3 der Länge der Vorderflosse. Der Schwanzknick ist nur schwach ausgebildet mit weniger als 35°.[3]
Paläobiologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Temnodontosaurus bevorzugte als Spitzenprädator des Jurameeres zum einen andere Wirbeltiere als Beute, zum anderen Kopffüßer.[2] Dies wurde auch durch Funde mit erhaltenem Mageninhalt bestätigt.[4] Je nach Art scheint sich die Beute zu unterscheiden. Die wohl zahnlose Art Temnodontosaurus azerguenisis wird eher kleine und weiche Beute bevorzugt haben. Da sich, bis auf die Zahnlosigkeit, der Körperbau nicht unterscheidet, bedeutet dies eine Entkoppelung der Beutepräferenz und des Jagdverhaltens. Insgesamt war Temnodontosaurus ein agiler Lauerjäger mit einem breiten ökologischem Spektrum.[2]
Paläoökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit Temnodontosaurus wurden häufig Kopffüßer wie zum Beispiel Hildoceras gefunden.[2]
Systematik und Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das folgende Kladogramm[1] stellt die Beziehungen zwischen Temnodontosaurus und den nächsten verwandten Taxa[5] dar. Temnodontosaurus ist die basale Form der Neoichthyosauria. Suevoleviathan ist die Schwestergruppe zu den Thunnosauria.
Parvipelvia |
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Geographische Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vertreter der Gattung Temnodontosaurus wurde an verschiedenen Orten in Europa gefunden: Temnodontosaurus platydon in Lyme Regis in Dorset (England) und in Herlikofen und Dußlingen in Deutschland, weitere Exemplare in Arlon in Belgien.[3] Temnodontosaurus burgundiae wurde in Sainte-Colombe im Département Yonne, Frankreich, gefunden.[6]
Fossilbericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Temnodontosaurus tritt erstmals im Oberen Hettangium und zuletzt im Unteren Toarcium auf (Unterjura).[3]
Auswahl an Museen mit Exemplaren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Museum am Löwentor in Stuttgart (Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart)
- Museum Kloster Banz
Frankreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Großbritannien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen und Verweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christopher McGowan, Ryosuke Motani: Ichthyopterygia. Handbook of Paleoherpetology, Part 8, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2003.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cant get me enough of that sweet, sweet Temnodontosaurus, 31. Juli 2015
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b M. W. Maisch: Phylogeny, systematics, and origin of the Ichthyosauria – the state of the art. In: Palaeodiversity 3, 2010, S. 151–214.
- ↑ a b c d e J. E. Martin, V. Fischer, P. Vincent, G. Sauan: A longirostrine Temnodontosaurus (Ichthyosauria) with comments on Early Jurassic ichthyosaur niche partitioning and disparity. In: Palaeontology 55, Nr. 5, 2010, S. 995–1005.
- ↑ a b c M. W. Maisch, A. T. Matzke: The Ichthyosauria. In: Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie B (Geologie und Paläontologie) 298, 2000, S. 1–159.
- ↑ V. R. Böttcher: Über die Nahrung eines Leptopterygius (Ichthyosauria, Reptilia) aus dem süddeutschen Posidonienschiefer (Unterer Jura) mit Bemerkungen über den Magen der Ichthyosaurier. In: Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie B(Geologie und Paläontologie) 155, 1989, S. 1–19.
- ↑ R. D. Marek, B. C. Moon,M. Williams, M. J. Benton: The skull and endocranium of a Lower Jurassic Ichthyosaur based on digital reconstructions. In: Palaeontology 58, 2015, S. 723–742
- ↑ M. W. Maisch: Kurze Übersicht der Ichthyosaurier des Posidonienschiefers mit Bemerkungen zur Taxonomie der Stenopterygiidae und Temnodontosauridae. In: Jahrbuch für Geologie und Paläontologie Abhandlungen 209, Nr. 3, 1998, S. 401–431.