Liebschütz
Liebschütz Gemeinde Remptendorf
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Koordinaten: | 50° 34′ N, 11° 39′ O | |
Höhe: | 482 m ü. NN | |
Einwohner: | 452 (Jun. 2023)[1] | |
Eingemeindung: | 29. September 2000 | |
Postleitzahl: | 07368 | |
Vorwahl: | 036640 | |
Lage von Liebschütz in Thüringen | ||
Im Ort
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Liebschütz ist ein Ortsteil der Gemeinde Remptendorf im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Liebschütz und der Nachbarort Liebengrün liegen auf einem typischen Hochplateau des Thüringer Schiefergebirges umgeben von bewaldeten Abhängen. Es bestehen Straßenverbindungen in die nördlich gelegene Stadt Ziegenrück und in Richtung Süden nach Remptendorf und Bad Lobenstein. Der Ort besaß einen Haltepunkt an der in diesem Abschnitt stillgelegten Bahnstrecke Triptis–Marxgrün.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Böden des Südostthüringischen Schiefergebirges haben einen hohen Feinerdeanteil und sind durch den hohen Humusgehalt unter diesen Klimabedingungen sehr ertragreich. Quellmulden und schmale Tallagen der Bäche sind typische Grünlandstandorte. Liebschütz ist landwirtschaftlich geprägt. Ackerbau wird auf den plateauartigen Geländerücken, welligen Ebenen und Flachhängen begünstigt. Auf sonstigen Lagen überwiegt die forstliche Nutzung.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liebschütz wurde als „Lobesiz“ am 19. Juni 1258 erstmals urkundlich genannt.[3][4] Im Mittelalter waren hier sowie im benachbarten Liebengrün die von Obernitz begütert. 1668 teilten sie das Gut in den Oberhof mit der alten Wasserburg und den Unterhof. Um 1760 gingen beide in andere Hände über. Der letzte Obernitz auf Liebschütz soll 1810 als Bettler gestorben sein. Auf dem Vorwerk des Oberhofs errichtete der neue Besitzer von Hake 1793 die Hakenburg, ein großes Wohnhaus mit ehedem zwiebelförmigem Dachreiter. Im 19. Jahrhundert wurde auf dem Unterhof ein weitläufiges, eher nüchternes Herrenhaus erbaut. 1895 wurde das obere und 1909 das untere Gut zerschlagen und an Bauern verkauft. Das obere Wasserschloss wurde 1900 trockengelegt, teils abgerissen und teils zur Schule umgebaut.
Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Ziegenrück und kam nach dessen auf dem Wiener Kongress beschlossenen Abtretung an den preußischen Landkreis Ziegenrück, zu dem der Ort bis 1945 gehörte.
Nach der Wende gehörte der Ort zur Verwaltungsgemeinschaft Saale-Sormitz-Höhen. Diese wurde zum 1. Juli 1999 aufgelöst und Liebschütz nach Remptendorf eingemeindet. Bedingt durch Formfehler wurde diese Eingemeindung zum 1. Januar 2000 aufgehoben. Mit Wirkung zum 29. September 2000 erfolgte endlich die korrekte Eingemeindung nach Remptendorf.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Burgstelle liegt inmitten des Ortes. 1793 errichtete Friedrich von Hake wohl die Grundmauern der mit einem Wassergraben geschützten Befestigung ein nach ihm benannten Schlösschen. Das kemenatenartige Gebäude wird jetzt als Vereinshaus genutzt.
Am Weg von Weißbach zur Lückenmühle lag eine kleine Burganlage, die dann später in einen Freihof aufging. Es handelte sich sicherlich um einen befestigten Herrensitz. Reste der Anlage sind noch erkennbar.[5]
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es zwei Rittergüter, den Oberen Hof mit dem ortsbildenden Wasserschloss als Herrensitz und den Unteren Herrenhof.[4]
Die Kirche des Dorfes brannte 1820 völlig aus und wurde wieder aufgebaut.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Onlinelesen - Einwohnerentwicklung der Gemeinde Remptendorf. Abgerufen am 11. August 2024.
- ↑ Manfred Graf: Organisation der kooperativen Pflanzenproduktion bei hohem Grünlandanteil im Südostthüringer Schiefergebirge. Dargestellt an der KOG „Lobenstein“. 1970, (Jena, Universität, Dissertation, 1970; maschinschriftlich).
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 166.
- ↑ a b Liebschütz auf der Webseite der Gemeinde Remptendorf Abgerufen am 13. Juni 2011
- ↑ Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 124–125.