Lipa (Bolków)
Lipa | ||
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Jaworski | |
Gmina: | Bolków | |
Geographische Lage: | 50° 58′ N, 16° 2′ O | |
Einwohner: | 753 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 59-420 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 75 | |
Kfz-Kennzeichen: | DJA |
Lipa [Gemeinde Bolków (Bolkenhain) im Powiat Jaworski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt im Katzbachgebirge, neun Kilometer nordwestlich von Bolków.
] (deutsch Leipe) ist ein Ort in derGeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Lypa“ wurde erstmals zwischen 1295 und 1305 erwähnt.[2] Es gehörte damals zum Herzogtum Jauer, das 1346 zum Herzogtum Schweidnitz-Jauer vereinigt wurde und nach dem Tod des Herzogs Bolko II. 1368 erbrechtlich an Böhmen fiel. Schon im Mittelalter soll Leipe Marktrecht besessen und Bergbau betrieben haben. Im 16. Jahrhundert gehörte Leipe dem Adelsgeschlecht Zedlitz. Der von Leipe abgeleitete Familienzweig nannte sich von Zedlitz-Leipe. 1552 teilte Balthasar von Zedlitz das Dorf Leipe in drei Teile für seine drei Söhne. Später gelangte es u. a. an die Herren von Reibnitz. Von wirtschaftlicher Bedeutung war im 18. Jahrhundert der Kalksteinabbruch, der sich jedoch wegen mangelnder Transportmöglichkeiten nicht behaupten konnte. Zusammen mit dem größten Teil Schlesiens fiel Leipe nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 an Preußen. 1874 bildete die Landgemeinde Leipe den gleichnamigen Amtsbezirk, zu dem auch die Landgemeinden Mittel Leipe, Nieder Leipe und Ober Leipe gehörten.[3] 1834 ließ Rudolf von Stillfried-Rattonitz auf den Trümmern der mittelalterlichen Burg, von der sich Ruinen erhalten haben, einen Neubau errichten.
Die höchste Einwohnerzahl erreichte Leipe mit den Ortsteilen Goldleipe, Kalkleipe, Nieder-, Mittel-, Ober-Leipe 1871 mit 1334 Einwohnern.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Leipe 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen und wurde in Lipa umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, 1945/46 vertrieben. 1975–1998 gehörte Lipa zur Woiwodschaft Jelenia Góra.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Kirche St. Peter und Paul (kościół parafialny pw. św. Apostołów Piotra i Pawła) ist ein im 17. Jahrhundert umgebauter spätgotischer Bau aus dem 14. Jahrhundert. Im Hauptaltar befindet sich ein Triptychon von 1503.
- Gutshof in Lipa Dolna aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, der im 19. Jahrhundert umgebaut wurde (Haus Nr. 10).
- Ruine der mittelalterlichen Burg Oberleipe (Lipa Górna) aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde im 17. Jahrhundert im Renaissancestil umgebaut. Da sie später als Steinbruch benutzt wurde, wurde sie 1821 teilweise abgetragen. An ihrer Stelle errichtete Rudolf von Stillfried-Rattonitz 1834 einen Neubau. Daneben haben sich Trümmer der alten Burg erhalten. Das Gebäude der Vorburg aus dem 14. Jahrhundert wurde im 19. Jahrhundert neugotisch ausgebaut. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde es um 1973 durch eine Privatinitiative wieder aufgebaut.[4]
- 1720–1765 erbaute Barockvilla, die 1925 und 1960 umgebaut wurde (Haus Nr. 23) in Lipa Średna
- Renaissancehof aus dem 17. Jahrhundert (Haus Nr. 21) in Lipa Średna
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Christoph von Rosenbusch (1717–1785), preußischer Generalmajor
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 274.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
- ↑ H. Markgraf, J. W. Schulte: Codex diplomaticus Silesiae T.14: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis, Breslau 1889
- ↑ Amtsbezirk Leipe
- ↑ Günther Grundmann: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien. Band 1: Die mittelalterlichen Burgruinen, Burgen und Wohntürme, 1982, Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main, ISBN 3-8035-1161-5, S. 10.