Die „Gemarkung“ ist ein Begriff, der im Katasterwesen Verwendung findet. Sie untergliedert sich in eine unbestimmte Anzahl von Flurstücken. In Dresden sind die Gemarkungen in vielen Fällen im Namen und ihrer Fläche identisch mit den auf ihnen befindlichen Stadt- und Ortsteilen. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Gemarkungen vor der Eingemeindung nach Dresden eigenständige Gemeinden bildeten und auch danach noch als Katasterbezirke erhalten blieben.
Die Bandbreite der Ausdehnung der Dresdner Gemarkungen ist recht groß. Die mit Abstand größte Gemarkung ist mit fast 49 Quadratkilometern Fläche das nahezu unbewohnte Waldgebiet der Dresdner Heide. Die anderen 17 größeren Gemarkungen mit einer Fläche von mindestens vier Quadratkilometern befinden sich entweder im Stadtzentrum oder sind große frühere Bauerndörfer am äußersten Rand der Stadt, entlang der heutigen Stadtaußengrenze. Ausnahmen hiervon sind der nahezu unbewohnte Heller (Gemarkung Hellerberge; weder Stadtzentrum noch Bauerndorf) und die ehemalige Stadt Klotzsche (nicht an der Stadtaußengrenze gelegen). Die durchschnittliche Gemarkungsfläche in Dresden beträgt 301,19 Hektar, also etwas mehr als drei Quadratkilometer. Insgesamt 14 Gemarkungen sind kleiner als ein Quadratkilometer, am kleinsten ist Wölfnitz mit weniger als 15 Hektar. In etwa mit der Gemarkungsgröße einher geht die jeweilige Anzahl der Flurstücke. Die größte bewohnte Gemarkung, die Neustadt, weist mit 5125 Parzellen die meisten Flurstücke auf.
Addiert man die Werte aller Gemarkungen zusammen, so ergibt sich für Dresden insgesamt eine Fläche von 32.830,75 Hektar (rund 328,31 Quadratkilometer), auf die sich 102.800 Flurstücke verteilen.
Nähere statistische Angaben werden zu den Gemarkungen nicht erhoben. Zu diesem Zweck wurden sogenannte statistische Stadtteile gebildet, die in der Liste der statistischen Stadtteile von Dresden genannt werden. Sie wurden Anfang der 1990er Jahre mit der Maßgabe geschaffen, eine Einwohnerzahl in einem gewissen Toleranzbereich aufzuweisen, und sind daher mit den in dieser Hinsicht höchst verschiedenen Gemarkungen nicht deckungsgleich.
Karte: Zeigt die Lage der Gemarkung (rote Fläche) innerhalb des Dresdner Stadtgebiets (graue Fläche).
Gemarkungsschlüssel: Nennt die Schlüsselnummer der Gemarkung. Der Gemarkungsschlüssel bildet die ersten vier Stellen der Flurstücksnummern. Seine ersten beiden Ziffern zeigen den Kreis an, in dem die Gemarkungen zur Zeit ihrer Nummerierung (Anfang der 1990er Jahre) lagen. So steht die 02 für das alte Dresdner Stadtgebiet (vor den Eingemeindungen 1997/1999), die 30 für den damaligen Landkreis Dresden und die 37 (Kauscha) für den damaligen Landkreis Freital.
Name: Nennt den Namen der Gemarkung.
Fläche: Gibt die Fläche der Gemarkung in Hektar mit Stand vom Dezember 2008 an.
Anzahl Flurstücke: Nennt die Anzahl der in der Gemarkung gelegenen Flurstücke mit Stand vom Dezember 2008.
Eingemeindungsjahr: Nennt das Jahr der Eingemeindung des Orts- oder Stadtteils nach Dresden. Einige der heutigen Gemarkungen wurden nicht gleich komplett, sondern schrittweise eingemeindet. Im betreffenden Jahr wurde, sofern nicht anders angegeben, der größte Teil der heutigen Gemarkung eingemeindet.
Bild: Zeigt eine für die Gemarkung typische Ansicht.
Zugehörigkeit: Nennt den Stadtbezirk oder die Ortschaft, in der die Gemarkung liegt. Die Grenzen der Stadtbezirke stimmen nur selten mit den Gemarkungsgrenzen überein. Deshalb können Randbereiche einer Gemarkung bereits in anderen Stadtbezirken liegen. In diesen Fällen wird der Stadtbezirk, dem der größte Teil der Gemarkung angehört, in normaler Größe benannt. Die Stadtbezirke, zu denen nur kleinere Gemarkungsteile zählen, werden in entsprechend kleinerer Schrift aufgeführt.
Vermessungsverwaltung des Freistaates Sachsen: Katasterstand und Fläche. Sonderausgabe aus dem Liegenschaftsbuch. Landeshauptstadt Dresden. Auszug vom 23. Dezember 2008.