Die folgenden Listen dokumentieren die Schönheitswettbewerbe für Frauen in Deutschland neben dem ältesten und etabliertesten Wettbewerb zur Miss Germany. Davon hat der um Miss Deutschland gewisse internationale Bedeutung. Sein Veranstalter besaß bis 2006 eine Miss Universe-Lizenz und seitdem eine zur Miss World. Die übrigen Veranstaltungen werden nur aufgeführt, um die Unübersichtlichkeit der Situation zu vermitteln. Lückenlose Daten fehlen.
Veranstalter ist das MGO – Komitee Miss Deutschland mit Sitz in Bergheim bei Köln.
Das Unternehmen firmierte bis 1999 als Miss Germany Association (MGA), wurde dann zur Miss Germany Organisation (MGO) und veranstaltete auch entsprechende Wettbewerbe. Seit 2000 trägt es seinen jetzigen Namen.
Die Gewinnerinnen für 2000 bis 2007 wurden jeweils am Anfang des betreffenden Jahres aus 16 Länder- und 4 Regionalsiegerinnen ermittelt. Miss Deutschland 2008 wurde bereits Ende September 2007 gewählt, und zwar erstmals aus 14 in verschiedenen Städten gecasteten Kandidatinnen.
Der erste Wettbewerb fand Ende 1999 noch unter dem Titel Miss Germany statt, musste aber wegen Einspruchs der MGC nachträglich umbenannt werden. Auf derselben Veranstaltung in Wiesbaden wählte das Organisationskomitee Model of Germany Productions aus Stuttgart Anja Schröder, die für Niedersachsen kandidierte, zum Model of Germany 2000, während Miss Germany Sonja Strobl später als Model of the Year 1999 (noch später als Model of the Year 2000) bezeichnet wurde.
Ab 2000 wählte die Agentur ausschließlich das Model of Germany. Die Gewinnerinnen nahmen zeitweilig am Model of the World teil.
Kandidatinnen-Ermittlung für Miss World und Miss Universe
Diese Wettbewerbe dienen bzw. dienten der Ermittlung einer deutschen Teilnehmerin für den Miss-World- bzw. Miss-Universe-Wettbewerb, sofern nicht eine Miss-Germany- oder Miss-Deutschland-Finalistin delegiert wurde.
Miss World Germany, German Miss World, Miss World Deutschland
Die ersten beiden Wettbewerbe wurden zeitweise von der MGC aus Oldenburg durchgeführt, um ihre Teilnehmerin an der Miss World zu ermitteln. Diese Vorgehensweise stieß allgemein auf Unverständnis, zumal so die eigentliche Miss Germany der MGC abgewertet wurde. Später delegierte die Organisation jeweils eine Miss-Germany-Finalistin.
Susan Hoecke wurde seinerzeit von der MGC als Miss World Germany 2000 bezeichnet, nahm aber bereits 1999 an der Wahl zur Miss World teil.
Miss World Deutschland wird seit 2008 vom MGO – Komitee Miss Deutschland gewählt.
Germany’s Miss Universe, Miss Galaxy und Miss Universe Germany
Der Wettbewerb wurde seit 2007 und 2008 von der Agentur Germany’s MISS UNIVERSE aus Berlin (Postfach-Adresse) durchgeführt, um eine deutsche Teilnehmerin an der Miss Universe zu ermitteln. In zehn großen Städten wurden 50 Damen gecastet. Diese nahmen an einer Vorausscheidung teil, von denen 34 in die Endausscheidung in Bremen gelangten, wo zunächst die Top 12 und dann die Gewinnerinnen (Plätze 1 bis 3) ermittelt wurden.
Angelina Glass gab den Titel später zurück, und die zweitplatzierte Alexandra Kuszlik rückte nach.
Zum Jahresbeginn 2009 haben sich Agentur und Wettbewerb umbenannt in Miss Galaxy.
2009 erwarb Miss Universe Germany – im Besitz der Miss Universe Nederland 2002, Kim Kötter – die Lizenz für die Teilnahme zur Miss Universe.
2010 wurde der Wettbewerb von Miss Germany Corporation und Miss Universe Nederland – Kim Kötter zusammen durchgeführt.
Dieser Titel wurde 1999 bis 2006 wechselweise von der Miss Germany Corporation (MGC) in Oldenburg und vom QGE – Queen of Germany Entertainment in Neuhardenberg (Brandenburg) vergeben, bevor QGE ihn sich 2005 beim Europäischen Markenamt in Alicante (Spanien) als Marke schützen ließ. Erstmals wurde er von der MGC 1999 an Julienne Grötsch vergeben, die später auch vom QGE anerkannt und als 1st Queen of Germany bezeichnet wurde.
Die Siegerinnen nahmen ab Ende der 1990er Jahre an der Queen of the World teil. (1996 gewann diesen Wettbewerb noch die Miss Germany Yasemin Mansoor). Daher wurde der Titel gelegentlich auch Queen of the World Germany genannt.
2006 bis Juli 2007 besaß die Schalk Production in Magdeburg die Lizenz für den Wettbewerb Queen of the World Germany und die Konzession für die Teilnahme an der Queen of the World. Im November 2006 wurde Katrin Schwarz als Queen of the World Germany 2007 gewählt.
Nachdem die Schalk Production ihre Konzession zur Queen of the World zurückgegeben hatte, nahm Ende 2007 die Dritte der Miss Germany, Katie Steiner, an diesem internationalen Wettbewerb teil.
Der Wettbewerb 2000 wurde von der MGC veranstaltet und fand zunächst unter dem Titel Queen of Germany statt, wurde aber wegen Einspruchs der QGE kurz vor der Wahl in Beauty Queen of Germany umbenannt.
Nadine Trompka wurde vom B-QOG-Management (so ihre Schärpen-Aufschrift) gewählt, was wohl mit Beauty Queen of Germany Management zu übersetzen ist.
Miss Millennium Deutschland wurde für 2000 gewählt von der MGF – Miss Germany Foundation mit Sitz in Barby (Sachsen-Anhalt).
Die Princess Entertainment & Media Group (ebenfalls Barby, Sachsen-Anhalt) ist Nachfolgeorganisation der MGF. Diese hat sich umbenannt, weil der Name Miss Germany nicht mehr verwendet werden darf. Sie hat Anfang 2000 die Rechte für die Wortmarken Princess und Princess of Germany vom deutschen Patent- u. Markenamt erworben. Die Endwahlen fanden bisher immer in den neuen Bundesländern statt, sind aber seit 2005 nicht mehr nachweisbar.
2007 erwarb die Schalk Production in Magdeburg die Rechte zur Wahl der Princess of Germany von der bisherigen Lizenzinhaberin C. Ries, musste sie aber im Frühjahr 2008 wieder zurückgeben.
Mirjana Bogojevic war 2001 auch zur Miss Germany der MGC gewählt worden.
rückte nach, nachdem der Siegerin Victoria Paschold wegen regelwidrigen Verhaltens der Titel nachträglich aberkannt wurde
2013
Edina Balic
Der Wettbewerb Top Model of Germany wird 1993 bis 2000 von der MGA – Miss Germany Association mit Sitz in Bergheim bei Köln und ihren Nachfolgerinnen veranstaltet (MGO – Miss Germany Organisation bzw. MGO – Komitee Miss Deutschland). Die Siegerinnen nehmen am Top Model of the World teil.
2001 nimmt jedoch die Yet-Set Corporation in Köln Titelschutz unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG hierfür in Anspruch. Sie führt den Wettbewerb wahrscheinlich bis 2003 durch. (Zumindest ist für das Jahr ein Top Model of Bavaria überliefert, das am Top Model of Germany teilnehmen sollte). Eine Lizenz für die Teilnahme am Top Model of the World besitzt Yet-Set allerdings nicht.
Das MGO – Komitee Miss Deutschland entsendet in dieser Zeit Miss-Deutschland-Finalistinnen zum Top Model of the World und führte 2005 und 2007 auch wieder einen entsprechenden deutschen Wettbewerb durch.
Der Wettbewerb wird nach eigenen Angaben seit 2000 vom Oliver B. Modelmanagement (Oliver Burghart, Stuttgart) organisiert. Die Jahreszahlen entsprechen den in der offiziellen Webseite angegebenen. In anderen Quellen werden jedoch Stephanie Thier als Model of the World Germany 2004 und Hana Nitsche als Model of the World Germany 2006 bezeichnet. Die letztgenannte erreichte darüber hinaus Platz 3 in der zweiten Staffel von Germany’s Next Topmodel.
Die Gewinnerinnen nehmen am Model of the World bzw. Model of the Universe teil. (Diese Wettbewerbe werden von der Organisation der Miss Tourism World durchgeführt.)
Auch für diesen Wettbewerb beansprucht 2001 die Yet-Set Corporation in Köln Titelschutz.
Zu den Siegerinnen liegen widersprüchliche Angaben vor:
2001 werden sowohl Jennifer Dietrich als auch Eileen Bali genannt, 2003 fand die Wahl in Kiel statt (Gewinnerin unbekannt). Der Wettbewerb scheint seither nicht mehr durchgeführt worden zu sein.
Der Schönheitswettbewerb für Frauen ab 50 Jahren wird seit 2012 von der Miss Germany Corporation und rtv organisiert.
2017 musste eine Kandidatin zum Zeitpunkt des Finales mindestens 50 Jahre alt sein, zwei Monate zuvor einen Bewerbungsbogen ausgefüllt und mit einem Porträt- und einem Ganzkörperfoto versehen haben. Die Top 60 Kandidatinnen wurden zu einem Casting eingeladen und 20 von ihnen für das Finale ausgewählt. Preise für die Siegerin waren eine siebentägige Auslandsreise, ein Boxspringbett, ein Wochenende in einem Fünfsternehotel u. a.[1]
Sie trat am Tag nach ihrer Wahl zur Miss World zurück. Angeblich hatte ihr Freund etwas gegen ihre neuen Verpflichtungen, wahrscheinlicher ist jedoch, dass von ihr Nacktfotos existierten.
Nicht alle der hier angeführten Teilnehmerinnen trugen den Titel Miss Germany: Es wurden Finalistinnen verschiedener Wettbewerbe (auch zum Beispiel der Miss Deutschland) delegiert.
So kandidierten bei der Miss World in den 1950er und 1960er Jahren nur ausnahmsweise die Siegerinnen des Miss-Germany-Wettbewerbs. Bei der Miss World Petra Schürmann sind zwei verschiedene Begründungen im Umlauf, weshalb sie als Drittplatzierte teilnahm: Der häufiger publizierten zufolge habe sie die besseren Englischkenntnisse gehabt und sei deswegen vom Miss-Germany-Veranstalter nach London gesandt worden. Nach einer weniger häufig genannten Version sei die Erste (Marina Orschel) erkrankt, während die Zweite noch minderjährig gewesen sei und keine Einwilligung ihrer Eltern erhalten habe. Diese Begründungen wurden möglicherweise nachgeschoben. Tatsächlich nahmen im genannten Zeitraum die Miss-Germany-Gewinnerinnen regelmäßig an der Miss Universe, gelegentlich an der Miss Europe, aber eher selten an der Miss World teil.
Soweit bekannt, ist in Klammern hinter dem Namen die Platzierung im jeweiligen internationalen Wettbewerb angegeben: Eine Ziffer bedeutet den Platz, SF = Semi-Finalistin. (N. N. = es gab eine deutsche Teilnehmerin, deren Name jedoch nicht überliefert ist).
Queen of the World: Die Wettbewerbe fanden zumeist Ende des angegebenen Jahres statt, der für 2001 jedoch erst Anfang 2002; daher die offizielle Lesart 2001/02. Die Veranstaltung 1990 dürfte der einzige internationale Schönheitswettbewerb gewesen sein, an dem zwei deutsche Kandidatinnen teilnahmen: Miss Germany und Miss DDR.
Miss Globe: Fehlende Jahre sind unvollständig dokumentiert. Der Wettbewerb hat zwar stattgefunden, es sind aber nicht mehr alle Teilnehmerinnen bekannt. Seit 2010 gibt es zwei Wettbewerbe mit diesem Namen, einen türkischen (in Nordzypern ausgetragen) und einen albanischen. Die in der Liste ab 2011 angegebenen Kandidatinnen nahmen am Wettbewerb in Albanien teil, den Stephanie Alice sogar gewann.
Miss Earth wird seit 2001 auf den Philippinen veranstaltet und hat bis 2011 die Zahl seiner Teilnehmerinnen von 42 auf 95 gesteigert.
Miss Tourism Queen International findet seit 2004 jährlich in der Volksrepublik China statt und hat bis 2011 die Zahl seiner Teilnehmerinnen von 55 auf 92 steigern können (2008 waren es sogar 113).
Miss Europe: Veranstaltungen, die zeitlich an einen ausgefallenen Wettbewerb grenzten, erhielten eine doppelte Jahreszahl als Benennung, zum Beispiel 1991 Miss Europe 1990/91. Miss Europe fand 2006 zuletzt statt.
Miss Baltic Sea: Bei diesem Wettbewerb fand die Veranstaltung im Herbst vor dem Amtsjahr statt: Miss Baltic Sea 1996 wurde also bereits 1995 gewählt usw. Ab Ende 2006 hieß er Miss Baltic Sea and Scandinavia und wurde nur noch zweimal ausgetragen.
Miss Maja: Der Wettbewerb fand 1966 bis 1991 unter dem Namen Miss Maja International statt und wurde 1995 sowie 2004/2005 als Miss Maja World durchgeführt. Gastgeber waren meist spanischsprachige Länder.
Miss Nations: Unter dieser Sammelbezeichnung sind hier die Wettbewerbe Miss United Nations (1963), Miss Nations (1964 und 1981) sowie Miss All Nations (1989/1990) gelistet. Die beiden erstgenannten wurden vom früheren Miss-Europe-Veranstalter MEO durchgeführt, der dritte hat nur zufällig einen ähnlichen Namen.
Queen of Europe war der kurzlebige Name eines Konkurrenz-Wettbewerbs zur Miss Europe, der meist jedoch unter anderen Namen stattfand.
Der Wettbewerb Miss Flower Queen fand nur ein einziges Mal statt – 1990.
Für Miss American Dream gibt es keine Nachweise, dass diese Veranstaltung vor oder nach 1995 stattfand. Ein 2006 eingeführter Wettbewerb mit gleichem Namen (für verschiedene Altersklassen) steht nur Teilnehmerinnen aus den USA offen.