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Liste der Stolpersteine in Wiesbaden-Biebrich

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 Info: Angaben zu Eigenschaften, welche alle Teillisten für Wiesbaden gemeinsam haben, sind unter Liste der Stolpersteine in Wiesbaden zu finden.

Adresse Name Inschrift mit Ergänzungen Verlege­datum Bild Anmerkung
Brunnengasse 10
Karoline Eisenberger
geb. Worms
Hier wohnte
Karoline Eisenberger
geb. Worms
Jg. 1882
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 1942 in Sobibor
28. Aug. 2008 Karoline Eisenberger[1] führte die Metzgerei nach dem Tod ihres Mannes 1926 weiter, zog aber vermutlich im Jahre 1934 zu ihrem Sohn und dessen Familie in die Brunnengasse 10. Im gleichen Jahr soll sie ihrem Sohn dort eine Metzgerei gekauft haben. Es wurden noch Umsätze verzeichnet, die jedoch, nach kontinuierlichem Rückgang, 1938 fast gänzlich ausblieben. Die Wiesbadener Metzger waren den Schikanen der Nationalsozialisten in besonderem Maße ausgesetzt.
Am Schloßpark 83
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BW
Jakob Fink Hier wohnte
Jakob Fink
Jg. 1863
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 8.9.1942
30. Apr. 2013
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BW
Jakob Fink[2] war Mitglied im „Centralverein der Juden in Deutschland e. V.“, dessen Mitglieder die staatsbürgerliche Gleichstellung und die deutsche Gesinnung der Juden in Deutschland fördern wollten. Außerdem gehörte er dem „Israelitischen Männerkrankenverein für Biebrich, Schierstein und Frauenstein“ an, der der Unterstützung erkrankter Mitglieder diente und auf Einhaltung der rituellen Vorschriften im Todesfall achtete.
Rudolf-Vogt-Straße 4
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BW
Jeanne Harf
geb. Krieger
Hier wohnte
Jeanne Harf
geb. Krieger
Jg. 1885
Flucht Holland
interniert 1943
Westerbork
 ???
10. Dez. 2007
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BW
Die Harfs haben vermutlich bis Anfang der 1920er Jahre in Gera gewohnt, denn dort kam am 23. September 1923 ihre Tochter Carmen Helga Elfriede zur Welt. Ende der 1920er Jahre müssen sie dann nach Wiesbaden-Biebrich umgezogen sein, denn ihr Name taucht 1929 unter der Anschrift Rudolf-Vogt-Str. 4 erstmals im Biebricher Adressbuch auf. Im Eintrag für 1936/37 ist als Beruf Handelsvertreter angegeben. Lours Harf vertrieb Schmuck für Idar-Obersteiner, Pforzheimer und Gablonzer Firmen.[3]
Louis Harf Hier wohnte
Louis Harf
Jg. 1884
Flucht Holland
Deportiert 1943
Lublin/Sobibor
Ermordet 11.10.1943
Sackgasse 2

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BW
Laura Kussel
geb. Hirsch
Hier wohnte
Laura Kussel
geb. Hirsch
Jg. 1878
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet Juni 1942 in
Sobibor
8. Juni 2007
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Motiv: Sackgasse 2: die Stolpersteine für das Ehepaar Kussel, die Lage und das Haus

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BW
Die Familie Kussel wohnte seit 1916 in Biebrich, zunächst in der Schulstr. 19, der heutigen Wilhelm-Tropp-Straße, gegenüber der Steinschule. Dort hatte Leopold Kussel auch eine Papierwarenhandlung, in der er vor allem Schulbedarfsartikel verkaufte, und betrieb eine Buchbinderei. Von dem Geld, das ihm das Geschäft einbrachte, kaufte er das Haus Sackgasse 2. Dort wohnte die Familie Kussel seit 1920.[4]
Leopold Kussel Hier wohnte
Leopold Kussel
Jg. 1884
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet Juni 1942 in
Sobibor
Cheruskerweg 3

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Heinrich Leoni Hier wohnte
Heinrich Leoni
Jg. 1905
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 4.8.1942
Majdanek
30. Apr. 2013 Heinrich Leoni[5] studierte Germanistik, Geschichte und Erdkunde für das Lehramt an Gymnasien. Ihm wurden von seinen Ausbildern großer Fleiß und Lerneifer sowie eine solide wissenschaftliche Ausbildung bescheinigt. Er sei, so heißt es im Gutachten des Schulleiters von 1931, „bescheiden, gefällig und von lauterem Charakter.“ Heinrich Leoni wird den Lehrerberuf nicht lange ausgeübt haben, da das im Jahr 1933 verkündete „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ allen jüdischen Bürgern die Möglichkeit nahm, öffentliche Ämter auszuüben.
Henriette Leoni
geb. Marcus
Hier wohnte
Henriette Leoni
geb. Marcus
Jg. 1870
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot 21.2.1943
Straße der Republik 45
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Adelheid Löwensberg Hier wohnte
Adelheid Löwensberg
Jg. 1886
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 1942
27. Jan. 2009
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Adelheid Löwensberg, die Jüngste von fünf Geschwistern, wurde am 1. April 1886 in Biebrich geboren. Ihre sechs Jahre ältere Schwester Lina kam 1880 zur Welt, ihre Brüder Leopold 1878, Carl 1883 und Moritz 1884. Adelheids Vater trug den Vornamen „Kaufmann“. Er war Fruchthändler und ist bereits 1914 gestorben. Johanna Löwensberg geb. Marxeiner, ihre Mutter, starb 1939 im Alter von 87 Jahren, nachdem sie noch den Novemberpogrom 1938 hatte erleben müssen.[6]
Mosburgstraße 13

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Emilie Marx
geb. Ackermann
Hier wohnte
Emilie Marx
geb. Ackermann
Jg. 1878
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
13. Okt. 2011
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Leo Marx Hier wohnte
Leo Marx
Jg. 1886
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet in Sobibor
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Mainstraße 13
Samuel 'Sali' Marx 11. März 2021 Sali Marx war Inhaber eines gutgehenden Ausstattungs- und Konfektionsgeschäftes in der Mainzer Straße 13 in Biebrich. Er beschäftigte zahlreiche Angestellte, darunter auch sechs Näherinnen.

Marx wurde am 23. Mai 1942 nach Izbica deportiert und in Sobibor ermordet. Ehefrau Lilli Marx war bereits im Februar 1940 in das KZ Ravensbrück deportiert worden und am 23. März 1942 verstorben.[7]

Lilly Marx
geb. Marum
Hier wohnte
Lilly Marx
geb. Marum
Jg. 1890
Verhaftet 1940
Ravensbrück
Ermordet 1942
Kurt Arthur Marx Hier wohnte
Kurt Arthur Marx
Jg. 1923
Kindertransport 1939
England
Otto-Nathan Marx Hier wohnte
Otto-Nathan Marx
Jg. 1922
Deportiert 1942
nach Majdanek
Ermordet 1942
Gottfried-Kinkel-Straße 17

Eugen Noerdlinger Hier wohnte
Eugen Noerdlinger
Jg. 1906
Eingewiesen
Heilanstalt Herbor
Ermordet 3.2.1941
'Heilanstalt’ Hadamar
13. Okt. 2009 Eugen und Rudolf Noerdlinger[8] stammten aus Flörsheim am Main. Sie waren Söhne von Käthe und Hugo Noerdlinger geb. König. Käthe Noerdlinger wurde in Offenbach geboren und war katholisch. Der Vater Dr. Hugo Noerdlinger, Sohn des jüdischen Rechtsanwaltes Dr. Leopold Noerdlinger aus Stuttgart, ist bereits 1904 aus der jüdischen Gemeinde Flörsheim ausgetreten und freireligiös geworden. Dr. Noerdlinger leitete zusammen mit seinen Brüdern Ernst, Fritz und Otto die Chemische Fabrik Flörsheim, die im Eigentum der Familie war.
Rudolf Noerdlinger Hier wohnte
Rudolf Noerdlinger
Jg. 1908
Verhaftet 18.9.1943
von Gestapo
Deportiert
Auschwitz
Ermordet 30.1.1944
Rathausstraße 44

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BW
Adolf Oppenheimer Hier wohnte
Adolf Oppenheimer
Jg. 1878
„Schutzhaft“ 1938
Buchenwald
Ermordet 25.11.1938
15. Okt. 2015
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Adolf Oppenheimer[9] ist in Biebrich als fachkundiger Drogist und Apotheker beliebt. Am 12. November 1938 wird er mit anderen Männern als „Aktionsjude“ ins KZ Buchenwald deportiert.

Seine Witwe Julie stellt den Antrag an die Friedhofsverwaltung Weimar „Betr. Adolf Oppenheimer aus Wiesbaden-Biebrich No 24797 Block IV a“, die Aschenreste ihres Mannes nach Offenbach zu überführen. Nach Bestätigung der Existenz eines Familiengrabes und der Zahlung von 3,- RM an die Stadthauptkasse Weimar, wird die Urne auf dem Friedhof Offenbach neben ihrem 1924 verstorbenen Bruder Ludwig Silberschmidt beigesetzt.
Julie Oppenheimer
geb. Silberschmidt
Hier wohnte
Julie Oppenheimer
geb. Silberschmidt
Jg. 1884
Flucht 1939
England/USA
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Am Schloßpark 131

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Ilse Salmon Hier wohnte
Ilse Salmon
Jg. 1926
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 1942 in
Sobibor
2. Juli 2009
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Nach der Machtübertragung an Adolf Hitler und dem Boykott jüdischer Geschäfte im April 1933 ging die Metzgerei Obergasse 10 in Frauenstein immer weiter zurück, sodass Selma Salmon das Geschäft aufgeben musste, dies umso mehr als in Frauenstein eine ausgeprägt judenfeindliche Atmosphäre herrschte und die Salmons die einzigen Juden im Ort waren. Die Dotzheimer Cousins von Siegmund, Ilse und Walter erinnern sich, dass sie am Ortseingang von Frauenstein mit Steinen beworfen wurden, wenn sie mit ihren Fahrrädern die Frauensteiner Verwandten besuchen wollten.[10]
Selma Salmon
geb. Hamburger
Hier wohnte
Selma Salmon
geb. Hamburger
Jg. 1892
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 1942 in
Sobibor
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Siegfried Salmon Hier wohnte
Siegfried Salmon
Jg. 1923
Deportiert 1942
Lublin
Ermordet 11.8.1942
Majdanek
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Walter Salmon Hier wohnte
Walter Salmon
Jg. 1929
Kindertransport 1939
nach Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 1943
Lublin
Ermordet 1943 in
Sobibor
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Nassauer Straße 21
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Ruth Uhlfelder
geb. Voss
Hier wohnte
Ruth Uhlfelder
geb. Voss
Jg. 1906
Umzug 1933 Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1943
Ermordet in Auschwitz
15. Mai 2015
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Nassauer Straße 47

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Elisabeth Weyrauch
geb. Wertheimer
Hier wohnte
Elisabeth Weyrauch
geb. Wertheimer
Jg. 1876
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
23.3.1943
27. Jan. 2009
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Elisabeth Weyrauch[11] war Jüdin, Fritz Weyrauch Christ, das Ehepaar hatte keine Kinder.

Fritz Weyrauch führte die Lack- und Farbenfabrik Brandscheid & Weyrauch in Wiesbaden-Biebrich. Die Firma, eine O.H.G., hatte drei Geschäftsführer und bestand bis 1941, bis zu diesem Jahr wurde Gewerbesteuer bezahlt. Das Ehepaar wohnte seit 1934 in der Nassauer Str. 47. Mit Beginn der Naziherrschaft nahm der soziale Druck auf Personen in sogenannten Mischehen zu. Behörden versuchten mit Bestechungen und Drohungen „Arier“ von ihren jüdischen Ehepartnern zu trennen. Nach 1938 legalisierte ein neues Ehe- und Scheidungsrecht die Annullierung von „Mischehen“. Elisabeth und Fritz Weyrauch standen ungeachtet behördlicher Schikanen zu ihrer Ehe.
Fritz Weyrauch Hier wohnte
Fritz Weyrauch
Jg. 1866
Gedemütigt/Entrechtet
Flucht in den Tod
21.3.1943
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Commons: Stolpersteine in Wiesbaden-Biebrich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erinnerungsblatt Karoline Eisenberger, geb. Worms (PDF; 166 kB)
  2. Erinnerungsblatt an Jakob Fink (PDF; 2,4 MB)
  3. Erinnerungsblätter an Louis, Jeanne und Carmen Harf (PDF; 1015 kB)
  4. Erinnerungsblätter an Laura und Leopold Kussel aus Wiesbaden-Biebrich (PDF; 523 kB)
  5. Erinnerungsblätter an Henriette Leoni, geb. Marcus, und ihren Sohn Heinrich Leoni (PDF; 592 kB)
  6. Erinnerungsblätter an Adelheid Löwensberg und ihre Familie (PDF; 964 kB)
  7. Erinnerungsblätter an Sali und Lilli Marx sowie ihre Söhne Otto und Kurt.
  8. Erinnerungsblätter an Eugen und Rudolf Noerdlinger (Memento des Originals vom 10. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.am-spiegelgasse.de (PDF; 642 kB)
  9. Erinnerungsblätter an Adolf Oppenheimer und Julie Oppenheimer, geb. Silberschmidt (PDF; 263 kB)
  10. Erinnerungsblätter an Selma, Siegfried, Ilse und Walter Salmon (PDF; 992 kB)
  11. Erinnerungsblätter an Elisabeth und Fritz Weyrauch (PDF; 655 kB)