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Liste der Straßen und Plätze in Sommerach

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Die Liste der Straßen und Plätze in Sommerach beschreibt das Straßensystem der unterfränkischen Gemeinde Sommerach im Landkreis Kitzingen. Aufgeführt werden alle benannten Straßen und Plätze ebenso, wie die überregionalen Straßen, sowie Rad- und Fernwanderwege.

Das Straßennetz im Sommeracher Altort bezeugt die historischen Verbindungen des Ortes. So verläuft die mittelalterliche Hauptstraße, lange Zeit Marktgasse genannt, von Nordheim kommend, in südöstlicher Richtung durch das Schwarzacher Tor in Richtung Münsterschwarzach, wo der Dorfherr über Sommerach, das Kloster Münsterschwarzach seinen Sitz hatte. Weitere wichtige Straßen verlaufen in Richtung Main bzw. nach Volkach, das seit dem 13. Jahrhundert die nächste Stadt und damit das Handelszentrum für die Umgegend darstellte.

Lange Zeit blieben die Sommeracher Straßen unbenannt und man verzichtete auf die Pflasterung der Straßen. Lediglich die Schotterung wurde vorgenommen. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert begannen die Sommeracher auch Grundstücke außerhalb des Kernortes zu bebauen, vor allem entlang der Volkacher Straße entstanden ab 1875 Häuser. Die Zählung der Häuser wurde auf diese Aussiedlerhöfe ausgedehnt, der Altort hatte jahrhundertelang 178 Hausnummern umfasst.[1]

Am 11. September 1933 beschloss der Gemeinderat, die Hauptstraße erstmals teeren zu lassen. Zwischen 1958 (Maintorstraße) und 1962 war die Teerung aller Sommeracher Straßen abgeschlossen. Zugleich expandierte der Ort nun auch in Richtung Gerlachshausen-Münsterschwarzach und um den Friedhof. Jedes Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts brachte neue Baugebiete. Im Jahr 1974 war das Wegenetz des Ortes so umfassend geworden, dass man Straßennamen einführte. Im Nationalsozialismus hatte man bereits einige Straßen im Sinne der NS-Ideologie benannt, sie wurden 1945 zurückbenannt.[2]

Die Ortsverbindungsstraßen zwischen Dimbach, Nordheim am Main und Volkach wurden nach und nach zu Kreisstraßen aufgewertet. Nach der Teerung 1966 erhielt die Straße Sommerach–Nordheim diese Aufwertung. Bis 1971 war die Straße Sommerach–Dimbach fertiggestellt.[3] Der stark anwachsende Verkehr insbesondere zwischen Volkach und Kitzingen führte 1997 zum Bau einer Umgehungsstraße der Staatsstraße 2271. Die Straße wurde um die sogenannte Weininsel mit Sommerach herumgeführt. Bereits beim Bau des Kanals in den 1950er Jahren waren drei Brücken nach Sommerach gebaut worden.[4]

Liste der benannten Straßen und Plätze

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Die Liste orientiert sich an der Sommeracher Ortschronik von Winfried Kraus[5] aus dem Jahr 2007. Weitere Informationen, insbesondere zu den Baudenkmälern sind der Aufstellung von Chevalley entnommen. Die Liste führt die heutigen Namen der jeweiligen Straße alphabetisch auf. Kurz wird auf die Namensherkunft eingegangen, wobei auffällt, dass viele Straßen nach dem Haupterwerb der Sommeracher, dem Weinbau benannt sind. Anmerkungen verweisen auf historische Benennungen und Besonderheiten der Straßen.

Name (Lage) Namensherkunft Anmerkungen Bild
Am Brücklein

(Lage)

Brücklein, kleine Brücke über den heute unterirdisch geführten Bach
Am Leitersberg

(Lage)

Leitersberg, Berg östlich von Sommerach (211 m ü. NHN)
Am Neuerb

(Lage)

Neuerb, Flurname
Am Paradeis

(Lage)

Paradeis, wohl Flurname
Am Rothenbühl

(Lage)

Rothenbühl, wohl Flurname
Am Schwarzacher Tor

(Lage)

Schwarzacher Tor, Tor im Südosten von Sommerach Baudenkmal: Sommeracher Ortsbefestigung
Am See

(Lage)

See, stehendes Gewässer, Baggersee im Südwesten von Sommerach
An der Dorfmauer

(Lage)

Dorfmauer, Ortsbefestigung, südwestlicher Abschnitt der Dorfmauer Teil des Ensembles Ortskern Sommerach, Baudenkmal: Sommeracher Ortsbefestigung
An der Steig

(Lage)

Am Steig, Flurname, Anstieg zum Engelsberg
Bacchusstraße

(Lage)

Bacchus, römischer Gott des Weines, Rebsorte
Bayernstraße

(Lage)

Bayern, deutsches Bundesland
Dorfgraben

(Lage)

Dorfgraben, Teil der Ortsbefestigung Teil des Ensembles Ortskern Sommerach, Baudenkmal: Sommeracher Ortsbefestigung Dorfgraben
Fasanenweg

(Lage)

Fasan, Vogelart in der Ordnung der Hühnervögel
Frankenstraße

(Lage)

Franken, Region in Deutschland
Gartenstraße

(Lage)

Garten, Weg bei den sogenannten Grabengärten im ehemaligen Dorfgraben
Häckergasse

(Lage)

Häcker, fränkische Bezeichnung für Winzer 1933 bis 1945 Ritter-von-Epp-Straße, Teil des Ensemble Ortskern Sommerach
Hauptstraße

(Lage)

Hauptstraße, Straße mit wichtigen Funktionen in der Ortsmitte Früher Marktgasse, 1933 bis 1945 von Hindenburgstraße, Teil des Ensemble Ortskern Sommerach, Baudenkmäler: u. a. Gasthof zum Schwan, Zehnthof, Vierröhrenbrunnen Hauptstraße
Jägergasse

(Lage)

Jäger, Person, die Wild erlegt früher Linsengasse, Teil des Ensemble Ortskern Sommerach
Kirchplatz

(Lage)

Kirche, christlicher Sakralbau Teil des Ensemble Ortskern Sommerach, Baudenkmäler: u. a. Rathaus, St. Eucharius Kirchplatz
Lindenallee

(Lage)

Lindenallee, Baumreihe entlang der Straße in Richtung Main Alter Verbindungsweg zur aufgelösten Mainfähre Sommerach Lindenallee
Maintorstraße

(Lage)

Maintor, Tor in der Sommeracher Ortsbefestigung Früher Konditorsgasse oder Schlossergasse, 1933 bis 1945 Adolf-Hitler-Straße, Teil des Ensembles Ortskern Sommerach, Baudenkmäler: u. a. Maintor Maintorstraße
Nordheimer Straße

(Lage)

Nordheim am Main, Gemeinde im Landkreis Kitzingen 1933 bis 1945 Von-Hindenburg-Straße, Teil-Ensemble Ortskern Sommerach (östlicher Abschnitt), Baudenkmäler: u. a. Villa Sommerach, Sitz Winzer Sommerach
Raiffeisenstraße

(Lage)

Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888), deutscher Genossenschaftsgründer
Professor-Pickel-Straße

(Lage)

Johann Georg Pickel (1751–1838), Professor für Medizin, Chemie und Pharmazie Bis 1987 Gartenweg
Sankt-Urban-Weg

(Lage)

Urban I. († 230), Papst und Heiliger, Patron des Weines und der Winzer Bis 1987 Friedhofsweg
Sankt-Valentin-Straße

(Lage)

Valentin von Terni († 269), Märtyrer und Heiliger, Ortspatron von Sommerach
Schwarzacher Straße

(Lage)

Schwarzach am Main, Gemeinde im Landkreis Kitzingen, genauer Münsterschwarzach Baudenkmäler: Schwarzacher Tor, Sommeracher Ortsbefestigung Schwarzacher Straße
Sonnenstraße

(Lage)

Sonne, Stern im Zentrum des Sonnensystems, Anlehnung an den Namen Sommerach
Traubenstraße

(Lage)

Weintraube, Frucht der Weinrebe
Turmstraße

(Lage)

Turm, vertikal ausgerichtetes Bauwerk, Turm in Ortsbefestigung Früher Judengasse, 1933 bis 1945 Schlageterstraße, Teil des Ensembles Ortskern Sommerach, Baudenkmäler: u. a. Sommeracher Ortsbefestigung, vgl. Jüdische Gemeinde Sommerach
Untere Maintorgasse

(Lage)

Maintor, Tor in der Sommeracher Ortsbefestigung Früher Teufelstorgasse (unterer Teil), Teil des Ensemble Ortskern Sommerach, Baudenkmäler: u. a. Milchling-Haus
Volkacher Straße

(Lage)

Volkach, Gemeinde im Landkreis Kitzingen Baudenkmal: Ölbergbildstock, Überrest Volkacher Tor
Weinstraße

(Lage)

Wein, alkoholisches Getränk aus den vergorenen Beeren der Weinrebe
Winzerstraße

(Lage)

Winzer, Beruf, mit dem Weinbau verbunden Früher Köhlersgasse oder Kirchengasse, 1933 bis 1945 Horst-Wessel-Straße, Teil des Ensembles Ortskern Sommerach, Baudenkmäler: u. a. Gutshof Winzerstraße
Zum Engelsberg

(Lage)

Sommeracher Engelsberg, Weinlage in Sommerach Baudenkmal: Friedhofskapelle, Graue Marter
Zum Katzenkopf

(Lage)

Sommeracher Katzenkopf, Weinlage in Sommerach
Zum Rosenberg

(Lage)

Sommeracher Rosenberg, Weinlage in Sommerach

Überregionale Straßen, Flur-, Rad- und Wanderwege

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Um Sommerach existieren mehrere unbenannte Flur- bzw. Weinbergswege. Sie haben innerhalb der Bevölkerung eigene Benennungen, die auf historische Flur- oder Weinlagenamen verweisen. Besonders bekannt ist der sogenannte Mittelweg in der Lage Sommeracher Katzenkopf, wo die Marter am Berg zu finden ist. Eine besondere Benennung hat auch die sogenannte Mainschleifenallee, die aus der alten Ortsverbindungsstraße Sommerach-Volkach hervorgegangen ist und heute als Rad- bzw. Wanderweg genutzt wird. Weitere überregionale Straßen, Rad- und Wanderwege in der Gemarkung von Sommerach sind:

  • Staatsstraße 2271Staatsstraße zwischen Martinsheim und Schweinfurt, auf Sommeracher Gebiet verläuft sie auf der östlichen Seite des Mainkanals zwischen der Waldabteilung Ried und dem Kanal (Einmündung KT 57).
  • Kreisstraße KT 29 – Kreisstraße zwischen Gerlachshausen und Nordheim, auf Sommeracher Gebiet verläuft sie als Schwarzacher Straße, Hauptstraße (durch den Altort), Nordheimer Straße und weiter zwischen der Weinlage Katzenkopf und dem Main.
  • Kreisstraße KT 57 – Kreisstraße zwischen Volkach-Dimbach und Sommerach, auf Sommeracher Gebiet verläuft sie über die Brücke am Ried vorbei an der Viersäulenmarter, wird dann Volkacher Straße genannt und endet im Altort.
  • Fränkischer Marienweg – Der Fränkische Marienweg wurde vom Würzburger Pfarrer Josef Treutlein als Fernwanderweg zu besonderen Orten der Marienverehrung in Unterfranken seit 2002 etabliert. Sommerach liegt an der Route 3 in Richtung Steigerwald an der Strecke zwischen Maria im Weingarten, Volkach und St. Maria de Rosario, Dimbach
  • Denis André Chevalley: Denkmäler in Bayern. Band VI Unterfranken. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler. München 1985.
  • Winfried Kraus: Sommerach. Neue Chronik des romantischen Weinortes an der Mainschleife. Sommerach 2007.
Commons: Straßen und Plätze in Sommerach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kraus, Winfried: Sommerach. S. 53.
  2. Kraus, Winfried: Sommerach. S. 55.
  3. Kraus, Winfried: Sommerach. S. 269–271.
  4. Kraus, Winfried: Sommerach. S. 317–320.
  5. Kraus, Winfried: Sommerach. S. 56.