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Martinsheim

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Wappen Deutschlandkarte
Martinsheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Martinsheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 37′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 49° 37′ N, 10° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Kitzingen
Verwaltungs­gemeinschaft: Marktbreit
Höhe: 286 m ü. NHN
Fläche: 23,22 km2
Einwohner: 998 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97340
Vorwahlen: 09332, 09339
Kfz-Kennzeichen: KT
Gemeindeschlüssel: 09 6 75 150
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktstr. 4
97340 Marktbreit
Website: www.martinsheim.de
Erster Bürgermeister: Rainer Ott (Freie Wählergemeinschaft)
Lage der Gemeinde Martinsheim im Landkreis Kitzingen
KarteLandkreis BambergLandkreis SchweinfurtLandkreis WürzburgLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimWiesenbronnSegnitzRüdenhausenRödelseeObernbreitMartinsheimMarktsteftMarkt EinersheimMarktbreitMainstockheimMainbernheimKleinlangheimKitzingenGeiselwindCastell (Unterfranken)BuchbrunnAlbertshofenAbtswindWillanzheimWiesentheidVolkachSulzfeld am MainSommerachSeinsheimSchwarzach am MainPrichsenstadtNordheim am MainIphofenGroßlangheimDettelbachBiebelriedLandkreis Haßberge
Karte

Martinsheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Geografische Lage

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Der Hauptort ist ein typisches Haufendorf. Die Gemeinde liegt in Unterfranken an der Grenze zu Mittelfranken und ist die südlichste Gemeinde im Landkreis Kitzingen zwischen dem Ochsenfurter Gau und dem Steigerwald.

Gemeindegliederung

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Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Marktbreit, Obernbreit, Seinsheim, Ippesheim und Oberickelsheim.

Naturräumliche Lage

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Martinsheim und seine Gemeindeteile liegen in zwei Naturräumen, die beide Teil des Ochsenfurter und des Gollachgaus sind. In den Norden des Gemeindegebiets ragt der Ifftalbereich mit seinen steilen Bachtälern. Der größere Teil des Areals liegt jedoch in der höhergelegenen Ochsenfurt-Uffenheimer Gäufläche.

Bis zur Gemeindegründung

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Das Gebiet des heutigen Martinsheims scheint bereits vor 3000 Jahren in der Jungsteinzeit besiedelt worden zu sein. Davon zeugt der Fund eines Steinbeils aus der Jungsteinzeit.

Namenspatron des Ortes ist der heilige Martin, einer der wichtigsten Heiligen für Franken und Patron der nicht mehr vorhandenen Martinskapelle einst außerhalb des Dorfes.

Von 1448 bis 1791 gehörte Martinsheim zu den Sechs Maindörfern (Marktsteft, Obernbreit, Martinsheim, Gnodstadt, Oberickelsheim, Sickershausen), die wirtschaftlich eng verbunden waren. Im Jahre 1528 nahm man in Martinsheim das evangelische Bekenntnis an. Im März 1636 wurden während des Dreißigjährigen Krieges durch einen Großbrand 40 Höfe, die Kirche, das Rathaus, das Schulhaus und der Pfarrhof vernichtet. Ursache waren glühende Kohlestücke, die ein Mädchen im Kirchhof verloren hatte. Deshalb existieren aus der Zeit vor dem Krieg nur wenige Urkunden. Die Kirche wurde in den Jahren 1667 bis 1677 neu aufgebaut.

Martinsheim fiel im Vertrag von Paris (Februar 1806) mit dem 1792 preußisch gewordenen Fürstentum Ansbach, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag, durch Tausch an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

20. Jahrhundert

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Am 28. März 1945 fiel die Kirche amerikanischen Bomben zum Opfer. Die heutige Dorfkirche (Burchardiskirche) wurde in den Jahren 1947 bis 1950 im neuromanischen Baustil errichtet.

Im Jahr 1978 kam Martinsheim zur Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit.

Eingemeindungen

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Karte der Martinsheimer Gemeindeteile

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Enheim, Gnötzheim und Unterickelsheim eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 976 auf 1048 um 72 Einwohner bzw. um 7,4 %. 2006 hatte die Gemeinde 1072 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Das im 9. Jahrhundert in Würzburger Quellen erstmals genannte Dorf mit dem Namen „Mercenesheim“ ging wohl eher auf einen Ortsgründer Merceno aus der Merowingerzeit zurück als auf eine am östlichen Ortsrand abgegangene Martinskirche, die Weigel als Urzelle ansieht. Die erste schriftliche Erwähnung in der Traditionsnotiz des edlen Walah an das Bistum Würzburg trägt kein Datum, sie lässt sich aber aufgrund der Zeugen in die Jahre 815 bis 835 nach Christus datieren.[6]

Nach den Edelherren von Endsee (1226) fassten um 1300 die Herren von Hohenlohe-Brauneck dort Fuß und beherrschten auch die Untertanen der Würzburger Dompropstei. Von ihren Erben kam der Ort 1448 als eines der Sechs Maindörfer mitsamt dem Amt Creglingen zur Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach und mit ihr 1806 zu Bayern. Ein eigener Ortsadel ist von 1290 bis 1357 nur schemenhaft erfassbar. Weitere Adelshöfe der Ehenheim und Tanner lagen in der 1821 abgebrochenen Kirchenburg von St. Burkhard. Dieses mittelalterliche Gotteshaus wurde nach der Reformation und mehrfachen Bränden 1949 weitgehend neu errichtet und gehörte ursprünglich zur Pfarrei Gnodstadt. Auffällig ist seit dem Mittelalter eine relativ große Anzahl von Handwerkern im Dorf. 1857 kam der Ort nach Unterfranken.

In den Jahren 1961 und 1962 wurde die alte Schule durch einen Neubau ersetzt. Er bildete damit 1978 eine der Grundlagen für die Aufwertung als Sitz einer neuen Gemeinde mit vier Dörfern.[7][8][9][10][11][12][13]

Die Gründung der frühfränkischen Siedlung Ehenheim im 6. Jahrhundert ist seit den Ausgrabungen des zugehörigen Reihengräberfeldes 1994/96 archäologisch gesichert. Das Dorf selbst wurde 1230 mit seinem Ortsadel der Familie von Ehenheim erstmals urkundlich erwähnt. Diese Familie breitete sich von ihrem (verschwundenen) Stammsitz als Hohenloher, später Würzburger und Ansbacher Dienstmannen weit in Franken aus (um 1350 19 Linien) und erlosch 1645 im Mannesstamm.

Der Ort selbst kam von den Herren von Hohenlohe (1308) auf noch ungeklärtem Weg 1448 an Brandenburg-Ansbach und wurde von den Markgrafen 1474–1599 an die Herren von Ehenheim verliehen, bevor er bis 1806/1857 vom Amt Uffenheim aus verwaltet wurde.

Die Kirche St. Maria wurde 1366 eine eigene Pfarrei. 1860 wurde das Kirchengebäude durch ein großes neugotisches Gotteshaus ersetzt und gehört heute wieder zur Mutterpfarrei Gnodstadt. Das Dorf erlebte nach der Reformation (1552) als Rittergut und dann wieder im 18. Jahrhundert eine gewisse Blüte, aus der noch einige Bauten im Markgrafen-Rokoko erhalten sind (Pfarrhaus 1756, Rathaus 1786).

Das Bild des Ortes, der seit 1857 zu Unterfranken gehört, ist heute geprägt von den großen Sandsteinhäusern eines im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ortsansässigen Bauunternehmens mit eigenem Steinbruch. Der nahe Anschluss an die Autobahn A 7 und die Erschließung eines Baugebietes an der Gnodstadter Straße hat die Einwohnerzahl in den letzten 30 Jahren wieder steigen lassen.[7][14][15][16][17]

1137 wurde der Ort als Erbe des Willanzheimer Edelherrn Gerung erstmals im Streit mit dem Würzburger Domkapitel genannt und bildete um 1300 ein Amt der Dompropstei. Der Großteil des Ortes gehörte jedoch zum Rittergut der Adelsfamilien von Seinsheim (1300/1327–1387), von Seckendorff (1390–1426) und von Rosenberg (1426–1632), bevor er nach deren Aussterben 1646 an die Grafen von Schwarzenberg kam.

Nachträglich colorierter Holzschnitt von Hans Wandereisen: Älteste Darstellung des Burgkomplexes

Vom mehrfach zerstörten Schloss Gnötzheim (1418, 1523, 1645) steht noch die 1562 erbaute Zehntscheune und ein Rundturm. Die älteste Ansicht des Baukomplexes ist der Holzschnitt von 1523 von der Belagerung durch den Schwäbischen Bund.

Die bedeutende romanische Johanneskirche des 12. Jahrhunderts wurde spätgotisch und in der Renaissancezeit umgestaltet und enthält noch zwei Rosenberg-Grabsteine des 16. Jahrhunderts.

Während eine Markterhebung Mitte des 14. Jahrhunderts am Einspruch der Hohenlohe-Brauneck scheiterte, erhielt der Ort durch den Anschluss an die Bahnlinie Würzburg-Ansbach 1867 eine größere wirtschaftliche Bedeutung.

Bis zur Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 wirksam wurde, gehörte Gnötzheim zum Landkreis Uffenheim (Mittelfranken). Gnötzheim besitzt seit 1976 ein Freibad.[18][19][20][21][22][23][24][25]

Unterickelsheim

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Die gemeinsame Urzelle der Nachbarorte Ober- und Unterickelsheim war das im 9. Jahrhundert genannte „Itolfesheim“, das damals zum Kloster Fulda gehörte. Um 1170 kamen Güter der Edelfreien von Endsee und von Neuenburg an das Kloster Kitzingen, das 1245 ein Vorwerk und eine Mühle in Unterickelsheim betrieb. Der Besitz des Würzburger Domkapitels in Oberickelsheim (8 große Höfe) und Unterickelsheim (2 große Höfe) könnte auf die umfangreiche Schenkung des Edelherrn Gerung von Willanzheim vor 1137 zurückgehen.[26] Denn er übergab den Domherren Zubehör in Gnötzheim, das dann um 1270 der Amtssitz für die Ober- und Unterickelsheimer Höfe war.[27] Nach derzeitigem Forschungsstand wurden die beiden Ickelsheim-Orte erst um 1250 wurden in den Schriftquellen klar voneinander getrennt.[28] Wie in den anderen Maindörfern konnten die Edelherren von Hohenlohe-Brauneck bis um 1300 zumindest in Oberickelsheim die Vogtei und Dorfherrschaft erringen, in Unterickelsheim hatten sie 1365 zumindest Zoll- und Geleitsrechte.[29] Auf bisher ungeklärtem Weg kam das Dorf bis 1390[30] als Rittergut an die Zobel und von diesen 1431 an die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und wurde bis 1806/1972 von Uffenheim aus verwaltet.

Die ursprünglich spätromanische Nikolauskirche wurde gotisch verändert und 1453 eine eigene Pfarrei. Nach der Reformation mit Geißlingen verbunden, wurde sie 1759 vergrößert; zur selben Zeit wurde ein Pfarrhaus erbaut.[31][32][33][34][35][36]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[37]

Partei/Liste 2020 2014
% Sitze %
Freie Wähler Martinsheim 33,7 4 31,4
Freie Wählergemeinschaft Gnötzheim 27,5 3 27,0
Freie Wählergemeinschaft Unterickelsheim 17,3 2 19,0
Wählergemeinschaft Enheim 21,6 3 22,7
  • 1948–1964: Ernst Falk (FDP)
  • 1964–2003: Erich Ott
  • 2003–2014: August Hopf (Freie Wähler)
  • seit 2014: Rainer Ott (Freie Wählergemeinschaft); 2020 von vier Wählergruppen nominiert und mit 90,8 % der Stimmen wieder gewählt.
Wappen von Martinsheim
Wappen von Martinsheim
Blasonierung:Geviert; 1: Geviert von Silber und Schwarz; 2: Geteilt, oben fünfmal gespalten von Silber und Blau, unten geteilt und in verwechselten Farben fünfmal gespalten von Rot und Silber; 3: In Silber drei zwei zu eins gestellte rote Kugeln; 4: In Schwarz ein silberner Balken.“[38]
Wappenbegründung: Im Jahr 1978 schlossen sich die Gemeinden Martinsheim, Gnötzheim, Enheim und Unterickelsheim zur heutigen Gemeinde Martinsheim zusammen. In der Wappenvierung sind Hinweise auf diese vier Orte enthalten. Die Vierung von Silber und Schwarz im ersten Feld steht für den Ort Martinsheim. Es ist das Wappen der Markgrafen von Ansbach, die den Ort von 1440 bis 1792 besaßen. Das zweite Feld weist auf den Gemeindeteil Gnötzheim hin. Der Ort erhielt 1352 die Marktrechte durch Kaiser Karl IV. Die Herrschaft hatten damals die Herren von Seinsheim, die ihn 1632 an die Herren von Rosenberg durch Heirat weitergaben. Als diese 1632 ausstarben, übernahmen die Grafen von Schwarzenberg die Ortsherrschaft. Die mehrfachen Spaltungen von Silber und Blau stammen aus den Wappen der Herrn von Seinsheim und Schwarzenberg. Der untere Teil ist das Wappen der Herrn von Rosenberg. Unterickelsheim ist im dritten Feld durch die drei roten Kugeln, den Attributen des Heiligen Nikolaus, vertreten. Die Ortskirche ist ihm geweiht. Das vierte Feld weist auf den Ortsteil Enheim hin. Es ist das Wappen der Herren von Enheim, die Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben sind.

Das Wappen wurde von der Regierung von Unterfranken am 26. August 1988 verliehen.

Wappen von Enheim
Wappen von Martinsheim
Wappen von Martinsheim
Blasonierung: „In Schwarz ein silberner Balken, aufgelegt ein rot bordierter, von Silber und Schwarz gevierter Herzschild.“
Wappenbegründung: Das Wappen geht mit allen Elementen auf die Dorfgeschichte von Enheim ein. Der silberne Balken verweist auf die Herren von Enheim, deren Wappen ebenfalls diese Figur aufweist. Das Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach zeigt dagegen ein Silber-schwarz-geviertes Schild. Das rote Schildbord wurde aus ästhetischen Gründen hinzugefügt.

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktbreit.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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1998

gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 69 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 301. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe.

  • Handwerkliche Betriebe:
    • 1956: 17
    • 1968: 10
    • 1977: 05
    • 2006: 04
  • Land- und Forstwirtschaft:
    • 1971: 142
    • 1977: 133
    • 1979: 129
    • 1999: 078
    • 2006: ?

Die Gemarkung von Martinsheim umfasst 812 Hektar, davon sind 50 Hektar Wald und 3 Hektar Weinanbaugebiet.

Martinsheim ist heute Weinbauort im Anbaugebiet Franken. Eine Weinlage existiert um das Dorf, der Wein wird seit den 1970er Jahren unter dem Namen Martinsheimer Langenstein vermarktet. Martinsheim ist Teil des Bereichs MainSüden, bis 2017 waren die Winzer im Bereich Maindreieck zusammengefasst. Die Keuperböden mit hohem Lehmanteil eignen sich ebenso für den Anbau von Wein, wie die Lage in der Maingauklimazone, die zu den wärmsten Deutschlands gehört.

Seit dem Frühmittelalter betreiben die Menschen um Martinsheim Weinbau. Die fränkischen Siedler brachten wohl im 7. Jahrhundert die Rebe mit an den Main. Erstmals erwähnt wurde die Rebe im Jahr 1293. Im Mittelalter gehörte die Region zum größten zusammenhängenden Weinbaugebiet im Heiligen Römischen Reich. Die Menschen betrieben zumeist Nebenerwerbsweinbau zur Selbstversorgung, gleichzeitig bildeten sich bereits Exportzentren insbesondere entlang des Maines heraus.

Der Weinbau erlebte nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen umfassenden Niedergang. Vor allem klimatisch weniger begünstige Lagen gab man vollständig auf. Zusätzlich erschwerte das Aufkommen von Schädlingen wie der Reblaus den Anbau. Konsolidieren konnte sich die Weinbauregion Franken erst wieder in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Einsatz von Düngern und verbesserte Anbaumethoden hatten dazu ebenso beigetragen wie die Organisation in Genossenschaften und die Flurbereinigung der 1970er Jahre.[39]

Weinlage[40] Größe 1993[41] Himmelsrichtung Hangneigung Hauptrebsorten Großlage
Langenstein 2,3 ha Südwesten 5 % Müller-Thurgau, Bacchus großlagenfrei

Öffentliche Einrichtungen

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  • Grundschule: gegründet 1549
  • Kindergarten: gegründet 1949, Neubau 2000
  • Freibad in Gnötzheim
  • Sportheim mit Gastwirtschaft (von der Bevölkerung geführt)
  • Jugendraum: geführt von der Bayerischen Jungbauernschaft Martinsheim, renoviert 2007/08

Persönlichkeiten

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  • Johannes Dingfelder (1867–1945), Arzt, Dingfelder wirkte zwischen 1893 und 1910 als niedergelassener Arzt in Gnodstadt und Martinsheim
  • Käthe Günther (1873–1933), Politikerin (DDP), 1920 Präsidiumsmitglied des Bayerischen Landtags; geboren in Gnötzheim
  • Ernst Falk (1914–1994), Politiker (FDP), Bürgermeister und Landtagsmitglied; geboren in Unterickelsheim.
Commons: Martinsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Statistik kommunal 2013. (PDF; 1,6 MB) Martinsheim. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Juni 2014, abgerufen am 22. September 2014.

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Martinsheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 29. März 2021.
  3. Gemeinde Martinsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. Dezember 2021.
  4. Siehe zu Gnötzheim: Claudia Löffler: Gnötzheim. in: Graf Jesko zu Dohna und Robert Schuh (Hrsg.): Auf den Spuren der Fürsten zu Schwarzenberg. Scheinfeld 2006, S. 114–115
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 748 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Mercenesheim - Zur ersten urkundlichen Erwähnung von Martinsheim (815/835)W. Stadelmann, In: Jahrbuch für den Landkreis Kitzingen (2018) S. 217–223
  7. a b H. Bauer: Landkreis Kitzingen, Ein Kunst- und Kulturführer. Kitzingen 1986, S. 96
  8. E. Bünz Die Herren von Endsee in: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 59, Heft 2, 1996, S. 420, 441
  9. F. Mägerlein: Das Maindorf Martinsheim in: Im Bannkreis des Schwanbergs 1981, S. 213–222 und 1982, S. 210–218
  10. O. Selzer: Martinsheim in: H. Bauer: Landkreis Kitzingen. Kitzingen 1984, S. 583 f.
  11. W. Stadelmann: Die Herren von Ehenheim. Teil I (1230–1450), MS, S. 608 f.
  12. H. Weber: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken Heft 16, Kitzingen, München 1967, S. 19, 22 f., 50, 70, 169, 218
  13. A. Wendehorst: Das Bistum Würzburg. Teil I, Die Bischofsreihe bis 1254. Berlin 1962, S. 41
  14. O. Selzer: Enheim, in: H. Bauer: Landkreis Kitzingen. Kitzingen 1984, S. 584 f.
  15. W. Stadelmann: Ein Gang durch die Geschichte Enheims. Schwarzenbruck 1994
  16. W. Stadelmann: Von Ehenheim zu Enheim. Heft-Dokumentation zur 775-Jahrfeier 2005, Schwarzenbruck 2006
  17. H. Weber: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Heft 16, Kitzingen, München 1967, S. 51, 63 f., 70, 161, 218
  18. H. Bauer: Landkreis Kitzingen, Ein Kunst- und Kulturführer. Kitzingen 1986, S. 97
  19. H. Gräf, H. Wilhelm: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gnötzheim. 1980
  20. E. Fuchshuber: Historisches Ortsnamenbuch Bayern, Lk Uffenheim. S. 72 ff., Nr. 46
  21. Monumenta Boica, Band 37, Nr. 82; Band 38, Nr. 140
  22. Regesta Herbipolensa III, Nr. 326
  23. O. Selzer: Gnötzheim. in: H. Bauer: Landkreis Kitzingen. Kitzingen 1984, S. 585 f.
  24. Staatsarchiv Würzburg: Standbuch 823, fol. 39; Standbuch 834, fol. 314f; Standbuch 835, fol. 194
  25. Th. Steinmetz: Conterfei etlicher Kriegshandlungen von 1523 bis 1527. In: Beiträge zur Geschichte des Odenwaldes. IV, Breuberg 1986, S. 375 f. und Abb. VIII
  26. Monumenta Boica 37, Nr. 82
  27. W. Engel: Das älteste Urbar der Würzburger Dompropstei, in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter. 18/19 (1956/57) S. 25
  28. E. Fuchshuber: Historisches Ortsnamenbuch Bayern, Lk Uffenheim. S. 152, Nr. 105 und S. 204, Nr. 143
  29. E. Fuchshuber: Historisches Ortsnamenbuch Bayern, Lk Uffenheim. S. 204, Nr. 143.
  30. Staatsarchiv Würzburg, Standbuch 832, fol. 174
  31. H. Bauer: Landkreis Kitzingen, Ein Kunst- und Kulturführer. Kitzingen 1986, S. 97 f.
  32. E. Bünz: Die Herren von Endsee. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte. 59, Heft 2, 1996, S. 416 f., 441
  33. E. Fuchshuber: Historisches Ortsnamenbuch Bayern, Lk Uffenheim. S. 204 f., Nr. 143. Die Belege von 1171, 1178 und 1245 beim Ortsartikel Oberickelsheim, S. 152, Nr. 105 beziehen sich in Wirklichkeit auf Unterickelsheim, weil es nur dort eine Mühle gab und nur hier später Besitz des Klosters Kitzingen nachweisbar ist
  34. Leikert: Für unsere Gemeinden im Dekanat Uffenheim. Heft 2, 1995
  35. O. Selzer: Unterickelsheim. in: H. Bauer: Landkreis Kitzingen. Kitzingen 1984, S. 586 f.
  36. Staatsarchiv Würzburg, Standbuch 832, fol. 174; Standbuch 839, fol. 187
  37. Gemeinderatswahl Gemeinde Martinsheim 15. März 2020 Amtliches Endergebnis. 1. April 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
  38. Eintrag zum Wappen von Martinsheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  39. Ambrosi, Hans (u. a.): Deutsche Vinothek: Franken. S. 50–52
  40. Regierung von Unterfranken: Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regierung.unterfranken.bayern.de, PDF-Datei, abgerufen am 16. Mai 2019
  41. Ambrosi, Hans (u. a.): Deutsche Vinothek: Franken. S. 237